Corona-Sicherheitsmaßnahmen, viel Regen und wegen des langen Lockdowns eine späte Saisoneröffnung – der Sommer 2021 stand auch für die Bikeparks unter keinem guten Stern, könnte man jedenfalls meinen. Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Auch im zweiten Corona-Jahr durften sich die Bikeparks in den Alpen, aber auch in den deutschen Mittelgebirgen zu den großen Gewinnern zählen. Einer der Gründe dafür dürfte die allgemein unsichere Reiselage gewesen sein, die deutlich weniger Menschen ins Flugzeug lockte. Aber auch die vielen Mountainbike-Neueinsteiger machen sich zahlenmäßig in den Parks nun bemerkbar. Hier die Parks mit besonders erfolgreichen Ticketverkaufszahlen in der vergangenen Sommersaison:
Bikepark Willingen
Die MTB-Zone Willingen meldet 31.000 Bikepark-Besucher und verzeichnet damit im zweiten Corona-Sommer ein Plus von zehn Prozent. Vor allem die verlängerten Freitagabende seien stark genutzt worden, weshalb man dieses Angebot auch im nächsten Sommer wieder anbieten wird. Ebenfalls geplant für 2022: Ein Umbau der unteren Freeride-Abfahrt, ein neues Konzept für die alte 4X-Strecke und es soll ein neuer Übungsparcours entstehen.
Bikepark Samerberg
Der kleine Bikepark im Chiemgau wurde im ersten Corona-Jahr regelrecht überrannt. Lifttickets, Kurse und Bikeshop zusammen erzielten am Ende ein Umsatzplus von 25 Prozent. „Das lag vor allem daran, dass die Grenzen nach Österreich geschlossen waren“, meint Park-Betreiber Peter Brodschelm. Diesen Sommer waren die Grenzen wieder geöffnet und die Zahlen gingen etwas zurück. Aber mit immer noch über 30.000 verkauften Liftfahrten ist man am Samerberg absolut zufrieden.
Bikepark Geißkopf
MTB-Zone Bikepark-Geißkopf: Deutschlands ältester Bikepark im Bayerischen Wald startete mit dem wohl größten Pech in die Saison. Kaum war der neue und lang ersehnte 6er-Sessellift im November 2020 startbereit, da grätschte der landesweite Lockdown dazwischen. Sieben Monate lang stand der knapp 10 Millionen teure Lift still. Als im Frühsommer endlich Eröffnung gefeiert wurde, durften wegen der Pandemie zunächst nur 150 Tickets pro Tag verkauft werden, später immerhin 250. Die lange Warteliste für Ticket-Anwärter habe aber gezeigt, dass die Nachfrage um ein Vielfaches höher gewesen sei.

Wolfgang Watzke 10 Millionen hat der neue 6er-Sessellift am Geißkopf gekostet. Seit der Eröffnung im November 2020 dürfen die Betreiber allerdings nur die halbe Kapazität nutzen.
Bikepark Sölden
Bike Republic Sölden: Einen absoluten Rekord, trotz höhenbedingt kürzerer Saison und schlechten Sommerwetters, legte dagegen das Ötztal hin: Von den insgesamt 232.300 verkauften Liftfahrten registrierten die Seilbahner in Sölden von Juni bis Oktober knapp 70.000 Mountainbiker. Zum Vorjahr ist das eine Steigerung von zwölf Prozent – und das, obwohl die meisten geplanten Events pandemiebedingt ausfallen mussten.
Bikepark Lenzerheide
Bike Kingdom Lenzerheide: Das Graubündener Bike-Mekka gewann letztes Jahr unter anderem wegen seines neu entwickelten App-Konzepts den wichtigsten Schweizer Tourismus-Preis „Milestone“. Bereits im ersten Jahr wurde die App 50.000 Mal runtergeladen und im Schnitt von 896 Bikern täglich genutzt. Und obwohl es dieses Jahr einen Gäste-Rückgang von acht Prozent zu verzeichnen gab, sind die Macher zufrieden, denn dieser kleine Rückgang sei eindeutig dem schlechten Sommerwetter zuzuschreiben.

Nathan Hughes Im Juli 2021 haben die Bündner den neuen Trail „The Great White" eröffnet . Er kurvt 2,2 Kilometer lang durch hochalpine Steinfelder und soll vor allem versierte Fahrtechniker begeistern.