Der Lenker bestimmt, wie dynamisch und komfortabel ein Biker im Gelände unterwegs sein kann. Sollten Sie sich in der Vergangenheit dementsprechend darüber geärgert haben, dass Sie sich nicht „rundum wohl“ auf dem Sattel fühlen, könnte es sein, dass sich hier durchaus Optimierungspotenzial verbirgt. Die gute Nachricht ist in diesem Zusammenhang, dass sich der Kauf eines neuen Lenkers positiv auf das gesamte Fahrgefühl auswirken kann, aber nicht teuer sein muss.
Es gibt viele Modelle und Hersteller, die dabei helfen, die Ergonomie beim Fahren zu unterstützen und gleichzeitig das Budget schonen. Letztendlich handelt es sich bei der Wahl des richtigen Lenkers natürlich auch um eine Frage der Sicherheit. Denn: Wer sein Bike genauer steuern kann, ist meist auch sicherer unterwegs. Die Auswahl ist groß. BIKE zeigt Ihnen, worauf Sie achten sollten.
Als „Grundregel“ gilt: Ein breiterer Lenker sorgt dafür, dass die mehr Kontrolle über Ihr Bike haben und noch dazu genauer lenken können. Wer Wert auf ein hohes Maß an Stabilität legt, sollte dabei keine Kompromisse eingehen. Genau das haben in letzter Zeit auch viele Hersteller erkannt. Das erklärt, warum die Lenker für Mountainbikes immer breiter und individueller geworden sind. Das Maximum liegt bei einer Breite von etwa 80 Zentimetern.
Achten Sie am besten auch immer darauf, den Lenker und dessen Breite an Ihren Fahrstil und an die Umgebung anzupassen. Wenn Sie beispielsweise auf einem technisch sehr hohen Niveau unterwegs sind, lohnt es sich durchaus, auch in einen breiteren Lenker zu investieren. Sollte es Ihnen hingegen wichtig sein, die verschiedenen Streckenabschnitte möglichst schnell passieren zu können, ist es meist auch sinnvoll, mit Hinblick auf die Lenkerbreite ein wenig enger zu planen. Denn: Ein breiterer Lenker ist natürlich auch gleichzeitig schwerer als ein schmales Modell. Breiten zwischen 74 und 76 Zentimetern stellen hier in gewisser Weise eine Art Kompromiss dar. Sie werden oft von passionierten Downhill-Fahrern gewählt, um sowohl von einem geringen Eigengewicht als auch von einem überzeugenden Handling profitieren zu können.
Damit Sie auch wirklich optimal von den Vorzügen Ihres Lenkers profitieren können, ist es unter anderem natürlich auch sehr wichtig, dass dieser zu Ihrem Körper passt. Vor allem Ihre Größe, aber auch die Schulterbreite sollten in diesem Zusammenhang unbedingt berücksichtigt werden. Wer beispielsweise mit dem Bike unterwegs ist und seine Arme mehr als es noch angenehm ist, spreizen muss, verspürt schnell Schmerzen im Oberkörper, die eigentlich vermeidbar wären.
Die etwas breiteren Lenker bieten jedoch auch einige Vorteile – unter anderem in Form von Platz. Denn: An ihnen lassen sich besondere „Accessoires“, wie zum Beispiel Lampen oder GPS-Geräte, befestigen. Oder anders: Wer es liebt, mit etwas mehr Equipment unterwegs zu sein, dürfte auch den zusätzlichen Platz am Lenker zu schätzen wissen.
Damit Sie sicher und komfortabel unterwegs sind und Ihr Bike jederzeit gut unter Kontrolle haben, ist es wichtig, dass das Verhältnis zwischen Sitzposition und Lenker stimmt. Ansonsten ist es in der Regel nicht möglich, das Maximum aus Ihren Fahrkompetenzen herauszuholen. Die folgenden Tipps helfen weiter, wenn es darum geht, die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen und die Sitzposition zu kontrollieren.
Beim Einstellen sollte natürlich auch immer die gefahrene Streckenart berücksichtigt werden. Die Handgelenksstellung beim Downhill unterscheidet sich immerhin beispielsweise von der Handgelenksstellung beim Klettern.
Einstellungen, die einmal vorgenommen wurden, sind selbstverständlich nicht in Stein gemeißelt. Oft dauert es ein wenig, bis ein Biker genau die Lenker- und MTB-Einstellung gefunden hat, die perfekt passt. Sollten Sie besonders viel Wert auf Individualität legen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie Ihr Mountainbike immer wieder neu an die Gegebenheiten der verschiedenen Strecken anpassen. Dies beinhaltet dann auch eine Veränderung der Lenkerposition oder einen Austausch des Lenkers, um von allen Lenkerformen bestmöglich profitieren zu können.
Mit der Form Bezeichnung „Rise“ wird die Steigung des Lenkers bezeichnet. Der betreffende Wert wird in der Regel in Millimetern angegeben. Vereinfacht ausgedrückt, wird mit Rise die Differenz zwischen den Griffen und der Mitte des Lenkers angegeben. Es gibt jedoch auch eine Art von Lenkstange, die komplett ohne besagten Rise auskommt. Bei ihr handelt es sich dann um das sogenannte Flatbar Modell.
Die maximale Rise Höhe liegt in den meisten Fällen bei 30 mm. Alles, was hierüber liegt, wird den sogenannten „High Risern“ zugeordnet. Einen „perfekten Wert“ gibt es jedoch nicht. Letztendlich ist es immer von ganz persönlichen (Fahr-) Geschmack abhängig, ob ein Lenker mit einem höheren oder mit einem niedrigeren Rise als angenehm empfunden wird.
Sollten Sie besonders niedrig unterwegs sein, wird beim Fahren viel Druck auf das Vorderrad ausgeübt. Allerdings kann eine höhere Steigung dafür sorgen, dass das Fahren im Allgemeinen als angenehmer empfunden wird – vor allem bei rasanten Downhillfahrten. Dabei fühlen sich viele Fahrer sicherer, wenn sie sich etwas entspannter auf ihrem Lenker abstützen können, ohne das Gefühl zu haben, vornüber zu kippen.
Mit Upsweep wird die Biegung nach oben bezeichnet. Als Richtwert dient dabei die Differenz zwischen den Griffen und der Mittelachse. Der entsprechende Wert wird in Grad angegeben. Hier gibt es meist keine allzu deutlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen. Charakteristisch ist jedoch, dass sich vergleichsweise schnell zeigt, wenn zu viel Upsweep vorhanden ist. In diesem Fall kommt es oft zu einer unnatürlichen Handhaltung und zu einer Überlastung des Gelenks. Der Upsweep sollte ein Maximum von acht Grad nicht überschreiten.
Wie die Bezeichnung schon ein wenig vermuten lässt, wird mit dem Backsweep die Biegung nach hinten bezeichnet. Oft ist in diesem Zusammenhang von der sogenannten „Kröpfung“ die Rede. Werte bis zu etwa acht Grad werden hier als „gering“ angesehen, können sich jedoch deutlich auf den Fahrkomfort auswirken. Denn: Auf ihrer Basis wird der Ellenbogen beziehungsweise der komplette Arm in einer angenehmen Position gehalten. Dies bewirkt, dass es den meisten Bikern deutlich leichter fällt, ihr Rad zu steuern und in der Spur zu halten und dabei gleichzeitig ihre bevorzugte Sitzposition einzunehmen.
Leider ist der Druck auf die Gelenke in diesem Fall jedoch höher. Daraus ergibt sich: Je höher die Gradzahl beim Backsweep, desto mehr werden auch die Handgelenke entlastet. Wie so oft ist es wichtig, einen verlässlichen Mittelweg zu finden, auf dessen Basis sowohl ein hoher Komfortfaktor als auch ein gutes Handling unterstützt werden.
Wer sich ein wenig Zeit nimmt, um verschiedene Lenker für Mountainbikes miteinander zu vergleichen, stellt schnell fest, dass das Sortiment der unterschiedlichen Hersteller meist auf drei verschiedenen Klemmdurchmessern basiert. In dieser Kategorie haben Sie die Wahl zwischen 25,4, 31,8 und 35 Millimetern.
Dass die Klemmdurchmesser im Laufe der Zeit größer geworden sind, ist im Wesentlichen der Tatsache zu verdanken, dass auch die Lenker breiter wurden. Aufgrund der Tatsache, dass beide Komponenten zusammenhängen und ansonsten zu viel Druck entstanden wäre, musste hier nachjustiert werden. Als „Grundregel“ gilt: Je mehr Durchmesser, desto steifer fährt das MTB. Die Klemmung hat dementsprechend großen Einfluss auf das Fahrverhalten des Rades.
Mountainbike-Lenker bestehen in der Regel entweder aus:
Selbstverständlich stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, welches Material mit welchen Eigenschaften aufwartet und welche Lösung die beste für den eigenen Bedarf ist. Die meisten Biker greifen in der heutigen Zeit entweder auf Aluminium oder auf Carbon zurück. Im direkten Vergleich zeigt sich, dass es vor allem die Modelle aus Carbon immer wieder schaffen, mit Hinblick auf die gebotene Steifigkeit, aber auch im Zusammenhang mit einem niedrigen Eigengewicht zu überzeugen. Ein Lenker aus Carbon ist zudem dazu in der Lage, Stöße und Unebenheiten auf Trails besser abzufedern und so einen höheren Fahrkomfort zu bieten. Beim direkten Vergleich sollte aber auch immer berücksichtigt werden, dass Carbon teurer als Aluminium ist.
Auch die Steifigkeit eines Lenkers aus Aluminium überzeugt. Auch wenn diese Modelle etwas schwerer sind als die Lenker aus Carbon, handelt es sich hierbei um eine gute Alternative für Hobbyfahrer und passionierte Biker. Die besonderen Vorteile der Aluminium-Variante zeigen sich unter anderem im Zusammenhang mit Beschädigungen bei Unfällen. Denn: Aluminium ist dazu in der Lage, sich besser als Carbon gegen äußere Einflüsse zur Wehr zu setzen. Während Carbon leider oft nicht mehr repariert werden kann, gestalten sich die Möglichkeiten mit Hinblick auf Aluminium schon vielseitiger.
Sollte das Gewicht, das Ihr Mountainbike-Lenker auf die Waage bringt, für Sie eher sekundär sein, kann es sich auch lohnen, sich mit den Vorteilen eines Mountainbike-Lenkers aus Titan beziehungsweise aus Stahl auseinanderzusetzen. Auch diese Modelle sorgen für eine hohe Steifigkeit. Sie sind günstiger als Aluminium und Carbon und eignen sich super für alle, die gerade erst damit beginnen, sich mit dem Fahren auf Trails auseinanderzusetzen.
Mittlerweile gibt es viele Hersteller, die sich auf die Produktion dieses wichtigen Equipments fokussiert haben. Marken, die in diesem Zusammenhang immer wieder genannt werden, sind unter anderem FIFTY-FIFTY, SQlab und Ergotec. Sie alle bieten ein breitgefächertes Angebotsspektrum und die Möglichkeit, den Lenker noch besser an den eigenen Anspruch anzupassen. Oft steht in den verschiedenen Kollektionen das Material Aluminium im Fokus. Es gibt jedoch auch Hersteller, wie zum Beispiel Alfa Pasca, bei denen vermehrt Carbon zum Einsatz kommt.
Sollte es Ihnen schwerfallen, hier den Durchblick zu bewahren beziehungsweise sich für ein Modell zu entscheiden, kann es helfen, die Auswahl mit den folgenden Fragen ein wenig einzugrenzen:
Auch dann, wenn Sie mit Ihrem Lenker zufrieden sind, lohnt es sich, immer wieder einen Blick auf die neuen Kollektionen der unterschiedlichen Marken zu werfen. Bei einem Lenker handelt es sich meist nicht um ein teures, aber um ein sehr weitreichendes Equipment, mit dessen Hilfe auch der Fahrspaß auf ein neues Level gehoben werden kann.