Florentin Vesenbeckh
· 02.05.2023
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Light E-MTBs sind handlich, wendig und versprechen jede Menge Fahrspaß auf dem Trail. Doch sie sind auch teuer, haben kleine Akkus und sind entsprechend wenig ausdauernd. Der harte Vergleichstest zeigt, welcher der acht Kandidaten von Focus bis Trek am Ende auf Trail und Tour die Nase vorn hat.
19 statt 24 Kilo: Das ist der faktische Unterschied zwischen unseren acht Light-Test-Bikes und den Kandidaten unseres letzten Tests klassischer Highend-All-Mountain Bikes in EMTB 1/22. Fünf Kilo oder rund 21 Prozent weniger Gewicht – bei vergleichbarem Preis und Federweg. Wenn das kein verlockendes Angebot ist! Hinzu kommt: So leise wie mit den neuen Antrieben von Fazua und TQ waren E-MTBs noch nie. Kein Wunder, dass das Light-Thema gerade richtig Fahrt aufnimmt. Immer mehr Bikes mit den neuen Flüsterantrieben strömen auf den Markt. Acht der spannendsten E-Bikes am Markt konnten wir für unseren großen Vergleichstest in Finale Ligure versammeln.
(Per Klick geht’s zur Einzelbewertung)
Bei all der Euphorie rund um Look, Geräuschkulisse und Fahrverhalten der neuen Light E-MTBs muss man eingefleischten E-Bikern aber gleich eine Warnung hinterherwerfen. Wie beim Gewicht spielen die Light-Bikes auch in Sachen Akku- und Motor-Power in einer eigenen Liga. Sorglos auf Turbo schalten und im Explorer-Modus die Berge erkunden? Das kann mit den leichten Flitzern nach hinten losgehen. Zwischen 360 und 540 Wattstunden liefern die Bikes in diesem Test, bei herkömmlichen E-All-Mountains liegt das Normalmaß bei über 700 Wattstunden. Was das für die Reichweite bedeutet, haben wir in einem aufwändigen Feldtest ermittelt.
Auch in Sachen Motorleistung muss man bei den meisten Light-Bikes deutliche Abstriche machen. Doch hier sind die Konzepte ganz unterschiedlich: Während die Kandidaten von Rotwild und Storck auf einen klassischen EP8 von Shimano setzen und damit vollen E-Bike-Wumms ermöglichen, sind die Bikes mit TQ-Motor (Trek und Simplon) eher sanft motorisiert. Grob überschlagen liefert der HPR 50 nur die Hälfte der Maximalleistung eines Bosch Performance CX. Noch etwas schwächer fällt der BH 2EXMAG aus. Irgendwo zwischen diesen beiden Power-Welten landen die Kandidaten von Haibike und Focus mit Fazua Ride 60 sowie das Forestal Cyon mit hauseigenem F60-S1-Motor. Übrigens: Viele der wichtigsten Light-Motoren konnten wir bereits bei einer andere Gelegenheit ausführlich testen.
Je nach Einsatzbereich und persönlichen Ansprüchen an ein E-MTB, können also ganz unterschiedliche Bikes und Konzepte im Ranking ganz oben landen. Wer an seinem Bosch-Bike begeistert den Turbo-Modus nutzt, der könnte selbst von den stärkeren Kandidaten à la Fazua und Forestal enttäuscht sein. Denn dieser Unterschied ist an steilen Anstiegen deutlich spürbar.
Auf der anderen Seite stehen Biker, die eine Alternative zu ihrem Bike ohne Motor suchen oder an ihrem E-MTB eher mit niedrigen Unterstützungsstufen unterwegs sind. Für sie kann sich auch ein TQ HPR 50 schon kräftig anfühlen. Denn die Durchschnittsleistung des Fahrers doppelt auch dieser Motor locker auf. So macht auch das Mini-Aggregat Anstiege möglich, die ohne Extraschub nicht drin sind. Und auch die Reichweite kann für große Touren genügen, wenn der Motor eher sporadisch oder nur mit minimalem Schub zugeschaltet wird. Und an anderer Stelle bietet TQ unerreichte Vorteile. So klein, dezent und leise ist kein anderer Antrieb.
Mit 140 bis 150 Millimetern Federweg gehören alle Bikes zu den Vertretern der Trail- und All-Mountain-Kategorie. Im Gelände sind die Charaktere aber erneut sehr unterschiedlich. Wer seine Priorität auf ein spaßiges Trail-Handling legt, findet in den Flitzern von Trek, Simplon und Forestal ideale Begleiter. Alle drei lassen sich recht leicht aufs Hinterrad ziehen und versprühen ein leichtfüßiges Handling. Auch die Fahrsicherheit in ruppigerem Gelände haben alle drei gemein. Ebenfalls sportlich-spaßig ist das Lyke. Allerdings landet Haibikes Light-Neuling mit etwas knapperem Federweg auf der betont direkten Seite. Storck und Rotwild legen ihre Prioritäten eher auf den Touren-Einsatz. Beide haben einen hohen Fahrkomfort. Das Rotwild lässt sich zudem besonders intuitiv und ausgewogen steuern.
So gerne wir erschwinglichere Bikes im Test präsentiert hätten: Zum frühen Zeitpunkt der Saison hatten die meisten Hersteller die günstigeren Ausstattungsvarianten noch nicht verfügbar. Außerdem sind einige unserer Kandidaten kaum für deutlich weniger Geld erhältlich. Denn die Light-Klasse ist per Definition eher im Highend-Bereich angesiedelt. Schließlich kostet Leichtbau Geld, was übrigens auch auf die Mini-Antriebe zutrifft. Welche Modelle es auch für deutlich weniger Geld gibt, haben wir unten im Absatz “Günstige Alternativen” separat zusammengefasst.
In der Planung unseres Tests hatten wir uns auf ein Preislimit von 10.000 Euro festgelegt. Zwei Bikes liegen dennoch darüber. Haibike erhöhte kurz vor Redaktionsschluss den Preis des Lyke CF SE um satte 1000 Euro. Und das Rapcon TQ von Simplon trudelte wenige Stunden vor Abreise zu unserem Test in Ligurien in der Redaktion ein. Mangels Verfügbarkeit an passenden Anbauteilen hatte der Simplon-Konfigurator mehr Highend-Parts ausgespuckt, als eigentlich geplant. Den Test der beiden spannenden Bikes wollten wir dennoch niemandem vorenthalten.
Neue Gewichtsrekorde bringen die acht Bikes in unserem Test nicht hervor. Trotzdem hat die Light-Klasse einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht. Für Minimalisten bieten die TQ-Bikes von Simplon und Trek unauffälliges, flüsterleises E-MTB-Feeling, das gabʼs so noch nie. Auf der anderen Seite schaffen die Fazua-Bikes (Haibike und Focus) einen erstaunlichen Spagat aus leisem Fahren und geringem Gewicht bei beachtlichem Motorschub und guter Reichweite. Auch bei den Fahreigenschaften sind die Test-Bikes grundverschieden. Testsieger Trek besticht als sportlich-direktes Trailbike, mehr Touren-Komfort bieten andere.
Die Geräuschkulisse ist bei einem Light-Bike ein wichtiges Kriterium. Denn ein leises Bike fühlt sich automatisch natürlicher an. In Sachen angenehmer Geräuschkulisse setzen sich die TQ-Bikes klar an die Spitze. Es folgen die E-MTBs mit Fazua Ride 60. Im Haibike ist der Fazua allerdings noch eine Ecke leiser als im Focus. Am lautesten ist der Antrieb im Forestal, der auf ähnlichem Niveau wie der EP8 im Storck tönt. Etwas besser hat Rotwild den Shimano im Griff. Der Motor von BH Bikes landet im Mittelfeld. Bergab (nicht in der Grafik dargestellt!) brilliert das Trek Fuel EXe mit klapperfreiem Fahrspaß. Perfekt! Ähnlich gut gelingt das Simplon. Auch Forestal schafft einen recht leisen Abfahrer. Die Shimano-Motoren (Storck und Rotwild) rappeln störend, bei Storck kommt ein Akku-Klappern hinzu. Auch der BH-Motor klappert deutlich aus dem Getriebe. Bei Haibike rappeln die Züge im Rahmen, das Focus ist bergab leider laut.
Simplon stellt mit 18 Kilo das leichteste Bike. Allerdings erkauft sich das Rapcon diesen Wert mit einem fest verbauten Akku und teurer Ausstattung. Im direkten Vergleich ist das Gewicht des zweiten TQ-Bikes (Trek Fuel EXe) sehr beachtlich, denn hier stecken deutlich schwerere Laufräder (Höchstwert im Test, Tuning-Potenzial!) drin, und der Akku ist wechselbar. Storck drückt das Gewicht seines klassisch angetriebenen e.drenalin mit den leichtesten Laufrädern im Test, dennoch bleibt das Bike deutlich schwerer als die Konkurrenz. Auch das iLynx von BH ist mit dem größten Akku im Vergleich (540 Wh) etwas schwerer.
Um die Reichweite der Light-E-Bikes fair und realistisch miteinander zu vergleichen, haben wir einen aufwändigen Feldtest mit Wattmesstechnik von Garmin durchgeführt. Für perfekte Vergleichbarkeit haben wir dazu alle Motoren über die U-Stufen und die App-Feineinstellungen auf eine einheitliche Leistung von rund 250 Watt angeglichen. Das ist knapp die Hälfte der Power eines klassischen E-MTB-Motors à la Bosch oder Shimano. Die Fahrerleistung haben wir konstant bei 175 Watt (Trittfrequenz 80 bis 85 U/min) gehalten, das Fahrergewicht lag bei 90 Kilo inklusive Ausrüstung.
Eine starke Effizienz zeigten bei unserem Test die Shimano-Antriebe in Storck und Rotwild. Storck erkletterte mit 500er-Akku die meisten Höhenmeter. Ebenfalls starke Werte liefert der Fazua-Antrieb in Haibike und Focus mit 430er-Akku. Deutlich weniger Anstiege schafften Forestal und die TQ-Bikes von Trek und Simplon. Auffällig ist der deutliche Unterschied dieser Kandidaten zum Rotwild. Die Akku-Kapazität fällt nominell ähnlich aus, doch das R.X 375 holt aus seinem 375er-Akku deutlich mehr Höhenmeter als Forestal, Trek und Simplon aus ihren 360er-Batterien. Das BH kommt mit dem größten Akku (540 Wh) zwar insgesamt am weitesten, schaltet aber früh in einen Notlauf-Modus mit minimaler Unterstützung. Die TQ-Bikes regeln ihre Leistung ebenfalls beim Ladestand von 10 % deutlich herunter und erkurbeln so noch knapp 150 Höhenmeter mit minimalem Motorschub.
Zum Vergleich haben wir ein klassisches E-MTB mit 720er-Akku und auf identischem Level angepasster Unterstützung mitlaufen lassen (Canyon Spectral:On CFR, 22,3 kg). Der Vergleich zeigt deutlich, dass Höhenmetersammler bei sparsamer Fahrweise aus einem klassischen E-MTB deutlich mehr Reichweite herausholen können als aus den besten Light-Bikes. Das ist zwar nur logisch, doch im Marketing-Sprech der Hersteller wird teils ein anderer Eindruck erweckt.
Fahrstabil und laufruhig, oder agil und wendig? Die besten Bikes schaffen es, diese konträren Eigenschaften miteinander zu kombinieren. Gerade den Light-Bikes gelingt dieser Kompromiss richtig gut, denn alle haben ein leichtfüßigeres Handling als ein durchschnittliches E-All-Mountain. Trek, Simplon und Forestal können in beiden Kategorien ordentlich punkten, auch Haibike, Focus und Rotwild treffen einen richtig guten Mittelweg. Die Kandidaten von BH Bikes und Storck erreichen im direkten Vergleich der Light-Bikes in beiden Kategorien keine Bestwerte. Beim Storck erstaunt das leichtfüßige Handling – trotz des höchsten Gesamtgewichts.
Klar ist: Die teuren Light-Bikes sind nicht die idealen Kandidaten, wenn man zum schmalen Kurs ein anständiges E-MTB sucht. Denn Leichtbau ist teuer! Focus stellt mit dem Jam2 SL ein sehr faires Paket auf den Trail, auch das e.drenalin von Storck bietet eine super Ausstattung zum guten Preis. Die deutlich teureren Bikes von Simplon und Haibike können sich nicht von den günstigeren Kandidaten absetzen, landen im Preis-Leistungs-Ranking also hinten. Immerhin ist bei beiden die Ausstattung sehr hochwertig.
Bergauf: Wie schlägt sich das E-MTB in schwierigen Anstiegen? Dabei trennen wir in die Bewertungskategorien Uphill steil und Uphill technisch. In der ersten Kategorie bewerten wir das Fahrverhalten an steilen Rampen. Abzüge gibt’s hier für ein früh steigendes Vorderrad, ungünstige Sitzpositionen und zu wenig Motorleistung oder Traktion. Bei der Wertung zu technischen Uphills geht es um Trails bergauf mit Hindernissen. Lässt sich das Bike gut steuern? Erzeugt das Fahrwerk Traktion, ohne zu tief einzusacken? Wie meistert das Bike enge Kurven und Stufen? Abzug gibt’s für schwer dosierbare Motoren, passive Sitzpositionen und gehäuft auftretende Kurbelaufsetzer.
Bergab: Wie in der Bergauf-Wertung trennen wir auch bergab in zwei unterschiedliche Kategorien. Trail flowig ist dem Fahrspaß gewidmet. Hier punkten handliche Bikes mit lebendigem und agilem Fahrverhalten. Abzug gibt’s für hohe (Laufrad-) Gewichte, träge Fahrwerke und zu spurtreue Geometrien. Bei Downhill ruppig geht es dagegen um Nehmerqualitäten in fiesem Gelände und bei hohen Geschwindigkeiten. Hier zählen das Schluckvermögen des Fahrwerks, fahrsichere Geometrien und eine robuste Ausstattung.
Tour: In der Tour-Wertung kommt die Reichhöhe der Bikes zum Tragen, die wir in einem standardisierten Feldtest erkurbeln. In der Easy-Riding-Wertung geht es neben dem Fahrkomfort darum, ob auch weniger versierte Fahrer gut mit dem Bike zurechtkommen und wie unkompliziert sich das Rad bewegen lässt. Negativ werden abkippende Lenkungen und zu fordernde Geometrien gewertet.
Antrieb: Hier vergeben wir standardisierte Punkte, die wir für jeden Antrieb einzeln festgelegt haben. Bei der Power geht’s um Leistung und Drehmoment. Neben dem gefühlten Schub fließen aufwändige Labormessungen in die Wertung mit ein. Das Fahrgefühl hat bei den Light-Motoren besondere Bedeutung, ebenso die Geräuschkulisse. Für ruppige oder unharmonische Unterstützung gibt es Abzüge. Unter Details gibt es Punkte für Displays und Remotes und die jeweiligen Apps.
Qualität: Punkt eins ist die Ausstattung. Nach festen Parametern bewerten wir alle Bauteile, von Schaltung und Fahrwerk über Cockpit und Tele-Stütze bis hin zu Laufrädern und Reifen. Unter Verarbeitung/Details schauen wir uns sowohl die handwerkliche Qualität des Rahmens an, als auch die Integration der Antriebsteile wie Akku und Speed-Sensor. Außerdem vergeben wir hier Punkte für das Gewicht, die Herstellergarantien und das zulässige Gesamtgewicht der Räder.
Die neue Raute: Welche Stärken und Schwächen und damit welchen Charakter ein Bike hat, zeigen wir auf einen Blick mit dem neuen Rauten-Diagramm. Grundsätzlich gilt: je größer die rote Fläche, desto besser das Bike. Aber auch die Bewertung in den einzelnen Kriterien wird hier sichtbar. Die Kriterien passen wir dabei je nach Bike-Kategorie an. Die Light-Bikes punkten naturgemäß im Trail-Handling, lassen dafür beim Thema Reichweite Punkte.
Adrian Kaether, EMTB-Redakteur:
Sensationell, wie leise E-Mountainbikes sein können. Der Fazua ist hier schon stark, der TQ noch mal besser. So ergibt das Konzept Light-E-MTB Sinn! Für Minimalisten kommt der TQ dem Ideal recht nahe. Schade nur, dass man für die geringe Geräuschkulisse offenbar bei der Reichhöhe einen hohen Preis zahlt.
Florentin Vesenbeckh, EMTB-Testleiter:
Die Antriebe der Light-Bikes sind extrem unterschiedlich. Option auf volle E-Bike-Power mit dem Shimano EP8, flüsterleise Minimalunterstützung von TQ oder die ausgewogene Mittelklasse beim Fazua Ride 60. Alle Ansätze haben ihren Reiz. Der Kunde muss herausfinden, welches Konzept zu ihm persönlich am besten passt.
Tobias Ziganek, EMTB-Tester:
Ganz unabhängig von den Motoren: Die Charaktere der Bikes sind grundverschieden. Ich liebe anspruchsvolle Trails und Sprünge und habe einen aktiven Fahrstil. Für diesen Einsatzbereich haben mir Trek und Forestal am besten gefallen. Storck und Rotwild sind hingegen sehr komfortabel und eher tourig ausgelegt.
Light-E-MTBs sind unverschämt teuer. Doch von manchen Kandidaten gibt es auch deutlich günstigere Modelle. Wir haben fünf Leicht-Flitzer in der Preis-Leistungs-Klasse herausgefiltert.
Das beliebte Orbea Rise stand für unseren Test weit oben auf der Wunschliste, doch die Spanier wollten oder konnten uns kein Bike für den Vergleichstest liefern. Die Alu-Variante hat aber definitiv einen Platz auf der Preis-Leistungs-Liste verdient! Mit gemäßigter Geometrie, kräftigem EP6-RS-Motor und großem 540er-Akku ist das Einstiegsmodell ein extrem vielseitiges Light-Bike. Top: Im Online-Konfigurator können viele Parts auf persönliche Vorlieben angepasst werden. Dazu gehört auch die Akku-Größe: 360 oder 540 Wattstunden.
Preis: 5299 Euro >> hier erhältlich*
Motor: Shimano EP6 RS | Federweg: 140 mm
Vollcarbonrahmen und Fazua-Antrieb erbt das Einstiegsmodell des Jam2 SL eins zu eins von unserem Highend-Test-Bike. Da ist der Preis von 6200 Euro absolut beachtlich! Abstriche muss man bei der Schaltung mit Srams günstiger SX/NX Eagle machen, auch die Guide-T-Bremsen sind in anspruchsvollem Gelände nicht erste Wahl. Spannend: Statt günstiger Rockshox-Gabel setzt Focus auf eine DVO-Diamond-E3-Federgabel. Gewicht laut Hersteller: 20,1 Kilo.
Preis: 6199 Euro
Motor: Fazua Ride 60, 430 Wh | Federweg: 160/150 mm
Gut 5000 Euro – dafür bekommt man bei vielen Herstellern überhaupt kein E-MTB. Bei BH beginnt hier der Light-Spaß. Die Spanier stellen ihr Light-Trailbike auf ein Alu-Chassis mit 140 mm Federweg und bestücken es mit günstigen Komponenten. So entsteht ein Tourer, der mit 22,5 Kilo zwar für Light-Verhältnisse zu schwer ausfällt. Doch in dieser Preisklasse sind sonst Fully-Gewichte von über 25 Kilo üblich.
Preis: 5099 Euro
Motor: BH 2EXMAG II, 540 Wh | Federweg: 140 mm
Zugegeben: Wirklich günstig sind 7000 Euro nicht. Doch Haibike setzt beim Einstiegsmodell des Lyke auf den Vollcarbonrahmen des Highend-Modells, auch der starke Fazua-Antrieb ist identisch. Obendrein ist die Ausstattung mit Lyrik-Gabel, SLX-Schaltung und Deore-Bremsen absolut trail-tauglich und klar über Einstiegsniveau. Gut: Das Bike bleibt deutlich unter 20 Kilo. Die Wicked-Will-Reifen dämpfen die Trail-Ambitionen etwas.
Preis: 6999 Euro >> hier erhältlich*
Motor: Fazua Ride 60, 430 Wh | Federweg: 140 mm
6999 Euro – viel günstiger gibt es aktuell kein E-Fully mit HPR 50. Neben dem hochwertigen TQ-Antrieb hat das Einstiegsmodell auch den edlen Vollcarbonrahmen mit dem Highend-Modell gemein. Die Ausstattung ist, gemessen am Preis, aber schwach. Günstige Rockshox-35-Gabel, Shimano-Deore-Schaltung und mäßige Bremsen. Dazu kommt ein sehr schmaler 750-mm-Lenker. Für ernsten Geländeeinsatz sollte man etwas nachbessern.
Preis: 6999 Euro >> hier erhältlich*
Motor: TQ HPR 50, 360 Wh | Federweg: 150/140 mm
Die Highend-Modelle buhlen mit hochwertiger Ausstattung um Rekordgewichte. Bei den günstigeren Modellen ist das nicht drin, weshalb hier rund zwei Kilo mehr im Datenblatt stehen.
1 Die günstigeren Komponenten schlagen aufs Gewicht und rütteln damit am Alleinstellungsmerkmal der Light-Bikes. Besonders spürbar werden die zusätzlichen Pfunde bei den Laufrädern. Denn das Mehrgewicht der rotierenden Masse macht sich direkt im Fahrverhalten bemerkbar. Hier steckt großes Tuning-Potenzial für günstige Light-Bikes.
2 Orbea und BH Bikes bieten ihre Light-Flitzer in den günstigen Preisklassen mit Alu-Rahmen an. Das senkt den Preis deutlich, lässt allerdings auch das Gewicht spürbar steigen. Die meisten Kandidaten der Light-Klasse gibt es daher ausschließlich mit den teuren Vollcarbon-Chassis. Das ist einer der Hauptgründe für die hohen Einstiegspreise.
3 Massives Sparpotenzial gibt es auch bei der Federgabel. Und das nutzen die Hersteller bei den günstigen Modellen fleißig aus. Gabeln wie die Rockshox 35 (Klassiker im Einstiegssegment) sind schmächtiger ausgelegt als die Top-Modelle und dabei trotzdem noch schwerer. Relevanter als das Gewicht sind allerdings die Einbußen der Federungs-Performance. In anspruchsvollem Gelände beschneidet die weniger souveräne Dämpfung die Fahreigenschaften spürbar.