Florentin Vesenbeckh
· 17.04.2023
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Das Focus Jam² SL gehört zu den günstigsten Bikes in unserem Light-E-MTB Test. Dafür ist das Gewicht von 19 Kilo durchaus beachtlich. Insbesondere, weil der 430er-Fazua-Akku sehr leicht entnehmbar ist und die Ausstattung verhältnismäßig robust ausfällt.
Die 160er-Gabel des Focus Focus Jam² SL ist die hubstärkste im Testfeld. Macht sich das auch in Enduro-Qualitäten bemerkbar? Tatsächlich vermittelt die Forke und das hohe, breite Cockpit viel Fahrsicherheit. Wenn es schnell und ruppig wird, steht man entspannt und voller Selbstvertrauen hinter dem Lenker. Schnelle, gebaute Trails mag das Bike besonders. Wenn es ruppig wird, kann die Hinterbaufederung aber nicht mit der starken Gabel mithalten. Kleine Unebenheiten saugt das Heck nicht so sensibel auf, und grobe Brocken bringen den Hub zu schnell ans Limit. Das können andere im Test besser.
Doch in der Brust des Focus Jam² SL schlägt noch ein zweites Herz, denn das Bike hat eine umfangreiche Geometrieverstellung. Stellt man auf kurze Kettenstreben und steilen Lenkwinkel, verändern sich die Fahreigenschaften markant. Kein Wunder, denn der Radstand wird um 15 Millimeter kürzer. So fährt sich das Jam² SL sehr quirlig, lässt sich leicht in die Luft und aufs Hinterrad bewegen und von einer in die nächste Kurve werfen.
Wenn extreme Anstiege anstehen, sollte man unbedingt zur langen Hinterbaueinstellung greifen, denn sonst verliert das Vorderrad früh Bodenkontakt. Der Fazua-Motor besticht mit dynamischer Kraftentfaltung, viel Power und leisem Antriebsgeräusch. Auch die Reichweite ist top.
Schade: Im Laufe unseres Tests fing der Akku im Unterrohr an zu klappern. Achtung: Der Akku muss zum Laden herausgenommen werden.
Vielseitiges Bike mit umfassend anpassbarer Geometrie und robuster Ausstattung. Leider bremst die Hinterbaufederung das Enduro-Potenzial. Schneller Akku-Wechsel, fairer Preis.
¹ Die Werte wurden bei standardisierten Fahrten an einem Asphaltanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von 8,4 Prozent ermittelt. Tretleistung des Fahrers 175 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. Die Unterstützungsstufe wurde für diesen Vergleichstest so angepasst, dass alle Bikes die annähernd gleiche Geschwindigkeit fahren, siehe Durchschnittsgeschwindigkeit in Klammern. Die Motorleistung lag dabei bei rund 250 Watt. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Alle Details zu unserem Reichweitentest gibt´s hier im Link!
² Ermittelt auf den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Stufentest, gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad
⁵ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.