Markus Greber
· 12.08.2022
Eine gute Schiebehilfe am E-Bike ist unerlässlich, vor allem in alpinem Gelände. Die Bosch Schiebehilfe beim Smart System hat neue Funktionen. Wir erklären, wie die Schiebehilfe an Bosch E-MTBs funktioniert und wie man sie richtig einsetzt.
Ein langer Druck auf die Minus-Taste (unterste Taste beim Bosch LED Remote) aktiviert die Bereitschaft der Schiebehilfe bei Bosch E-Bikes mit Smart System. Die Schiebehilfe startet und schiebt das E-Bike erst, wenn man das Bike seitlich kippt oder nach hinten bewegt (Aktivierung durch Gestik). Die aktuelle Bosch Schiebehilfe startet in Steigungen sofort mit maximaler Geschwindigkeit und braucht nicht mehr – wie früher bei alten Bosch-Motoren – zwei Radumdrehungen für die Aktivierung. Auch die Bedienung ist deutlich einfacher als in der Vergangenheit, wo man teils zwei Knöpfe (erst “Walk” und dann “+”) hintereinander drücken musste, um die Schiebehilfe zu aktivieren.
Wer einfach an den Lenker greift und schiebt, kommt mit seinem E-Bike trotz Schiebehilfe in unwegsamem Gelände nicht weit. Besonders in felsigem Geläuf, bei Treppen oder Stufen bleibt das Vorderrad oft hängen, und das Hinterrad dreht durch. Deshalb greift man die Sattelnase und legt den Ellbogen auf den Sattel. Zuerst die optimale Sattelhöhe finden – nicht immer ist die tiefste Position die beste. So kann man dosiert Druck nach unten geben, und das Hinterrad bekommt Traktion. Außerdem hat man so einen guten Hebel, um das Vorderrad zu entlasten, falls es an einem Felsen, einer Stufe oder einer Wurzel hängen bleibt. Wichtig bei der Nutzung der Schiebehilfe ist auch die Gangwahl. Je kleiner der eingestellte Gang, desto mehr Drehmoment steht vom E-Bike-Motor zur Verfügung. Und das braucht man besonders für die oben genannte Technik. Auf die Schiebegeschwindigkeit hat der eingelegte Gang keinen Einfluss mehr (anders als die Schiebehilfe bei früheren Bosch-Motoren), denn die ist werksseitig von Bosch voreingestellt. Die Maximalgeschwindigkeit der Schiebehilfe beträgt 6 km/h.
Eine pfiffige Funktion der E-Bike Schiebehilfe bei der neuesten Version des Bosch-Smart-Systems nennt sich “Hill Hold”. Bei Krämpfen im Daumen oder wenn man sich einfach kurz ausruhen will, lässt man einfach los, und das Hinterrad blockiert. Zehn Sekunden hat man in diesem Zustand Zeit, bis die Sperre aufgehoben wird. Ein Druck auf die “Minus-Taste” (unten am LED Remote) verlängert die Karenzzeit um weitere zehn Sekunden.
Leider lässt sich bei keiner E-Bike Schiebehilfe die Geschwindigkeit regulieren. Und oft geht’s in steilem Gelände zu schnell. Abhilfe: Mit der Hinterradbremse lässt sich die Schiebegeschwindigkeit drosseln.
Mittel der Wahl, wenn der Trail so schmal ist, dass man schiebenderweise nicht neben dem E-Bike herlaufen kann. Man schiebt es kurzerhand auf dem Hinterrad vor sich her. Der Hill Hold funktioniert übrigens auch in dieser Position.
TEIL 3: EXPERT (ab 11. Oktober)