In der Fahrrad-Werkstatt zu Hause erleichtert ein Satz solider Werkzeuge die Reparaturen am eigenen Bike enorm. Oft reichen Standard-Tools aus dem Baumarkt, viele Handgriffe an modernen Mountainbikes erfordern jedoch Spezialwerkzeuge. Ein Mini-Tool reicht wiederum für die Notreparatur unterwegs auf Tour.
Wer billig kauft, kauft zweimal. Sagt man. Und da ist tatsächlich etwas dran. Bei den meisten Werkzeugen lohnt es sich, auf gute Qualität zu achten. Hochwertige Werkzeuge sind sicherer und komfortabler in der Handhabung, besser verarbeitet, maßhaltiger und deutlich haltbarer als beispielsweise Discounter-Ware. Im Falle eines abgebrochenen Schraubendrehers mag das vielleicht weniger schlimm sein. Hat der Billig-Schlüssel aber den Schraubenkopf rundgedreht, ist guter Rat teuer – und die Reparatur wird um ein Vielfaches komplizierter.
Das am häufigsten benötigte Werkzeug am Fahrrad ist der Inbus-Schlüssel, auch Innensechskant genannt. Hier lohnt es sich definitiv, in gute Qualität zu investieren, um die Schraubenköpfe nicht zu beschädigen. Von der 2,5- bis zur 10-Millimeter-Schraube ist am Bike alles verbaut. Für 4er- und 5er-Inbus-Schrauben ist ein Schlüssel mit T-Griff empfehlenswert. Mit ihm kann man auch an schwer zugänglichen Stellen mehr Kraft übertragen. Ansonsten reichen normale L-Schlüssel. Ab 15 Euro.
Vorbauten, Hinterbauten und Sattelstützen werden immer öfter mit Torx-Schrauben fixiert. Im Gegensatz zum Sechskant-Inbus hat der Torx-Schlüssel sechs Zacken und bietet damit im Idealfall mehr Angriffsfläche, damit die Schraube nicht runddreht. Ein Set mit den Größen T10 bis T40 reicht in den meisten Fällen aus. Ab 15 Euro.
Der Kettennieter ist unverzichtbar, um verschlissene Ketten zu wechseln. Damit lassen sich die Kettennietstifte an jeder beliebigen Stelle der Kette herausdrücken. Die Kettenschlosszange öffnet oder schließt Kettenschlösser. Ab ca. 15 Euro.
Sie kann eine Menge Geld sparen. Denn verschlissene Ketten demolieren den Zahnkranz und das Kettenblatt. Mit Hilfe der Kettenlehre lässt sich der Verschleiß der Kette prüfen und rechtzeitig erkennen. Ab 10 Euro.
Bowdenzüge bestehen aus einem stabilen Geflecht von Stahldrähten und erfordern zum Kürzen einen scharfen, kräftigen und stabilen Seitenschneider. Noch besser ist ein spezieller Bowdenzugschneider (nicht im Bild), der Züge und Außenhüllen weniger quetscht. Ab 35 Euro.
Ohne Speichenschlüssel lässt sich kein Laufrad nachzentrieren. Achtung: Nicht jeder Speichenschlüssel passt auf jeden Nippel, es gibt verschiedene Größen. Ab 5 Euro z.B. bei Rosebikes erhältlich.
Sie glauben, Sie haben das richtige Drehmoment im Gefühl? Dann wären Sie die Ausnahme. Hochwertige Anbauteile sollten lieber exakt mit dem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Profi-Tools können ins Geld gehen, aber es gibt auch günstige Alternativen ab 25 Euro.
Das essenzielle Tool für die Fahrwerkseinstellung. Die Dämpferpumpe gibt’s oft gratis zum Bike. Zur Abstimmung eines Luftfahrwerks unverzichtbar.
Zum Geradebiegen: Mit Hilfe der Schaltaugenlehre kann man verbogene Schaltaugen wieder justieren und muss nicht sofort ein neues kaufen. Ab 28 Euro >> z.B. hier erhältlich.
Beim Federgabel-, Lager-Service oder Kurbelausbau lassen sich damit festsitzende Teile und Bolzen schonend lösen >> z.B. hier erhältlich.
Ohne sie geht nichts. Kreuz- und Schlitzkopfmodelle in unterschiedlichen Größen sind unverzichtbar. Profis schwören auf Versionen mit T-Griff. So kann man mit effektiverem Hebel ansetzen und mit mehr Druck arbeiten.
Wenn die Bremsscheibe schleift, weil sie vielleicht einen Schlag abbekommen, biegt das Richtwerkzeug die Scheibe vorsichtig wieder gerade.
Zum exakten Anpassen oder zum Vermessen von Ersatzteilen ist der Messschieber ein unverzichtbarer Helfer.
Eine leistungsfähige Standpumpe (Test aus BIKE 3/2019) mit Druckanzeige ist Pflicht. Für Tubeless-Reifen empfiehlt sich eine Pumpe mit Druckkartusche.
Leistet wertvolle Dienste beim präzisen Einstellen der Sattelhöhe und Bike-Geometrie >> z.B. bei Obi erhältlich.
Das Allround-Werkzeug, zum Beispiel zum Abschneiden von Zügen, Anziehen von Kabelbindern oder Quetschen von Endkappen.
Beide Tools sind unersetzlich beim Kürzen und Entgraten von Fahrradlenkern aus Metall. Carbon-Lenker kürzt man anders >>
Jeder Tretlagerstandard verlangt nach einem speziellen Werkzeug zur Montage. Am besten gleich beim Kauf des Bikes im Shop nach dem entsprechenden Werkzeug fragen. Ab ca. 10 Euro.
Um die Kassette vom Freilauf zu lösen, braucht es einen speziellen Kassettenabzieher und eine Kettenpeitsche. Zur Montage benötigt man lediglich den Abzieher. Jeweils ab ca. 8 Euro.
Mini-Tool und Reifenheber: nicht nur auf Tour eine praktische Alternative zu großen Schlüsseln. Splintentreiber: zum Ausschlagen festsitzender Teile.