BIKE Magazin
· 13.03.2020
Prüfen Sie Ihre Kette regelmäßig auf Verschleiß. So sparen Sie bares Geld. Denn die verschlissene Kette greift die anderen Antriebskomponenten an. Gerade bei den Top-Gruppen ein recht teurer Spaß.
Schlechte Schaltfunktion trotz richtiger Einstellung? Prüfen Sie doch mal Ihre Kette auf Verschleiß. Aber warten Sie damit nicht zu lange! Wenn Sie nämlich auch noch die Kassette und im schlimmsten Fall noch Kettenblätter ersetzen müssen, wird es richtig teuer – vor allem bei den Top-Gruppen à la XTR und XX1.
Am einfachsten lässt sich der Verschleiß der Kette mit einer speziellen Messlehre prüfen. Ein solches Teil* sollte wirklich jeder Biker haben! Sie sind von zahlreichen Herstellern verfügbar und funktionieren alle ähnlich. Legen Sie die Kettenverschleißlehre dazu auf die Kette auf. Je tiefer der Prüfzapfen in das Kettenglied eintaucht, desto verschlissener ist die Kette. Fällt der Prüfzapfen ohne Widerstand komplett hinein, wird es Zeit, die alte Kette zu ersetzen. Wenn die Verschleißlehre nicht komplett ins Glied rutscht (wie im Bild), können Sie die Kette noch weiterfahren.
Die meisten Lehren wie die im Bild haben sogar mindestens zwei Prüfzapfen, die in unterschiedlichen Abständen zueinander liegen. Fällt der eine Zapfen (entspricht 0,075 mm Verschleiß pro Kettengelenk) durch die Kette, ist die Kette so weit gelängt, dass viele Hersteller zum Tausch raten, um dem Verschleiß von Kassetten mit Alu- oder Titan-Ritzeln vorzubeugen.
Ritzel aus Stahl sind härter und verkraften auch stärker gelängte Ketten, bevor auch ihre Zähne angegriffen werden. Fällt aber auch die andere Seite der Lehre auf die Kette (0,1 mm Verschleiß pro Kettengelenk), sollte auch hier die Kette einer neuen weichen.
Auch ohne Werkzeug kann man den Verschleiß der Kette grob ermitteln: Greifen Sie die Kette an einem Gelenk, und versuchen Sie, die Kette vom großen Kettenblatt abzuheben. Entsteht ein Spalt von mehr als 2 Millimetern, sollte die Kette getauscht werden. Auf dem Foto unten ist die Kette noch in Ordnung.
Den Zustand der Kassette prüft man am besten nach dem Kettenwechsel. Springt die Kette, sobald sie mit maximaler Kraft in die Pedale treten, ist das jeweilige Ritzel verschlissen.
Der Verschleiß der Kassette lässt sich mit dem Werkzeug Rohloff HG-Check* prüfen. Das Gerät verlangt aber etwas Erfahrung und rät eher zu früh zum Wechsel. Wechselt man regelmäßig die Kette, kann eine Kassette etwa fünf bis acht Kettenwechsel überstehen.
Manche Kassetten lassen sich in Teilen ersetzen. Denn am schnellsten geht es den kleinsten Ritzeln an den Kragen. Ansonsten wird eine neue Kassette fällig. Gerade die aus einem Stück gefrästen Stahlkassetten der Top-Gruppen bei Sram sind sehr teuer.
Mit der neuen Kette lässt sich auch der Zustand der Kettenblätter prüfen. Fallen die Rollen der Kette sauber zwischen die einzelnen Kettenblattzähne, ist alles im grünen Bereich. Ist das nicht der Fall, und es hakt beim Auflegen, kommt man um einen Tausch der Kettenblätter nicht herum.
Schräglauf Kette
Weder klein-klein noch Groß-Groß! Das betrifft Schaltungen mit zwei oder drei Kettenblättern. Die Kette sollte immer so gerade wie möglich laufen, um die Reibung zwischen den Kettengliedern zu minimieren. Daher sollte man das kleinste, innere Kettenblatt nur mit den größeren Ritzeln nahe der Speichen kombinieren.
Schalten unter Last
Um Ihre Kette möglichst lange fahren zu können, sollten Sie mit Gefühl schalten. Reduzieren Sie den Druck aufs Pedal, kurz bevor Sie den Schalthebel drücken, und kurbeln ohne Last weiter. Dann kann die Kette sauber in die Steighilfen der Ritzel greifen und den Gang zuverlässig wechseln. Achtung: Beim Schalten unter hohem Pedaldruck kann es sogar direkt zum Kettenriss kommen.
Auf die Wartung warten
Gerade am Mountainbike leidet die Kette permanent unter der abrasiven Wirkung der Elemente. Staub, Sand und Wasser sowie deren Kombination (Matsch) reiben und schmirgeln zwischen den Kettengliedern und den Zähnen der Ritzel sowie der Kettenblätter. Befreien Sie Ihre Kette daher regelmäßig von Schmutz und gönnen Sie ihr ein paar Tropfen Kettenschmierstoff*.
Wir empfehlen, das Bike nach jedem Einsatz mit dem Wasserschlauch grob abzuspritzen. So kann sich der Dreck vom Trail gar nicht erst am Antrieb festsetzten. Vermeiden Sie den harten Strahl von Hochdruckreinigern! Er befördert Dreck und Feuchtigkeit erst dort hin, wo er nichts zu suchen hat: hinter Lagerdichtungen und in die feinen Zwischenräume der Kettenglieder.
Ist das Gröbste getan, reiben Sie die Kette mit einem Tuch trocken. Danach noch ein paar Tropfen Öl und die Kette läuft geräuschlos und ohne großen Widerstand. Alle sechs Monate sollten Sie Ihren Antrieb auf Verschleißsymptome überprüfen und gegebenen Falls handeln.
Die Sram XX1 Eagle mit 12 Gängen kam mit der bislang schmalsten Kette der Welt auf den Markt. Nur Wie lange hält der 1x12-Antrieb im Vergleich zur 11fach-Konkurrenz? Wir haben die Top-Gruppe Sram XX1 Eagle auf den Prüfstand gespannt und im Verschleißtest mit der Elfgang-XX1 sowie der Shimano XTR (11fach) verglichen.
Hier erfahren Sie mehr...
In einigen unserer Auftritte verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Diese sind mit Sternchen gekennzeichnet. Wenn Sie auf so einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhalten wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter (wie z.B. Rose oder Amazon) eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis dadurch nicht.