Die Traum-Bikes der BIKE-Leser - Teil 2Noch mehr der begehrtesten Bikes im Test

Max Fuchs

 · 08.06.2023

Auf der Wunschliste unserer Leser stehen Exoten und Kassenschlager - wir haben sechs weitere Traum-Bikes getestet. Im Bild: BIKE-Tester Stefan Loibl  auf dem Arc8 vor Thomas Weschta auf dem Evil.
Foto: Max Fuchs
Welches Bike würden Sie kaufen, wenn Geld keine Rolle spielt? Das schlichte schwarze Fully von der Stange? Wohl kaum. Wir wollten wissen, welche Bikes unsere Leserinnen und Leser in Kauflaune versetzen und haben die begehrtesten Modelle zum Test gebeten.

Diese Themen finden Sie im ersten Teil des Tests der Traum-Bikes:

Diese 6 Traum-Bikes haben wir für Sie getestet:

(Per Klick geht’s zur Einzelbewertung)


Der Testreport - Teil 2:

Es gibt zwei Arten von Mountainbikern. Die einen sehen ihr Rad als schlichten Gebrauchsgegenstand. Es muss in erster Linie funktionieren, den Ansprüchen an den eigenen Einsatzbereich genügen und zuverlässig sein. In dieses Schema passen viele Modelle. Denn Fakt ist: Gute Mountainbikes bietet der Markt im Überfluss – auch wenn einige davon kaum mehr Emotionen auslösen als ein Dacia Duster oder Sneaker vom Discounter. Nach über vier Jahrzehnten Mountainbike-Entwicklung findet man kaum noch Ausrutscher bei der Geometrie, verkorkste Fahrwerke oder gar Sicherheitsprobleme bei den Rahmenkonstruktionen. Das Qualitätsniveau ist mittlerweile so hoch, dass ein kompletter Fehlkauf nahezu ausgeschlossen ist. Doch für viele ist ein Mountainbike mehr als nur ein Gebrauchsgegenstand auf zwei Rädern. Es verkörpert den emotionalen Ausdruck ihrer Leidenschaft. Wenn man so will, spiegelt sich diese Art Mountainbiker mit Haut und Haaren in ihrem fahrbaren Untersatz wider. Doch wer so weit geht und sich komplett über sein Fahrrad identifiziert, wünscht sich ein Bike, das die Emotionsknospen zum Sprießen bringt – keinen Dacia und auch kein Deichmann.

Um herauszufinden, welche Bikes das Blut in Wallung bringen, haben wir in einer Umfrage nach den Traum-Bikes unserer Community gefragt und diese kurzerhand zum Test bestellt. Heraus kam eine Testgruppe so vielfältig und exklusiv wie schon lange nicht mehr. Sechs der zwölf gefragtesten Modelle haben wir bereits beim Auftakt des Tests in BIKE 4/23 vorgestellt. Nun folgt das Finale.

Fotografiert haben wir in Pietra Ligure und getestet auf den Trails rund um Finale – das Bike-Mekka an der Küste Liguriens ist besonders in der kalten Jahreszeit unsere beliebteste Test-Location.Foto: Max FuchsFotografiert haben wir in Pietra Ligure und getestet auf den Trails rund um Finale – das Bike-Mekka an der Küste Liguriens ist besonders in der kalten Jahreszeit unsere beliebteste Test-Location.

Exklusiv und teuer: Traumbike-Preise bis zu 8000 Euro sind erlaubt

Dass viele unserer Leser keine Kosten scheuen, sobald es um ihr Traumbike geht, hatten wir befürchtet. So liegen fünf der sechs MTBs preislich zwischen 5595 und 7999 Euro. Eine weitere, nicht ganz unerwartete Erkenntnis: Die Massenware großer Hersteller taugt offenbar nur bedingt für den Ausdruck der persönlichen Leidenschaft. Denn, wer so viel Geld für ein Mountainbike ausgibt, wünscht sich Exklusivität. Da wundert es kaum, dass mit Arc8, Crossworx und Atherton gleich drei sehr junge Marken in die Reihen der Traum-Bikes gewählt wurden. Die geringen Stückzahlen, in denen die Newcomer produziert werden, garantieren Seltenheitswert. Crossworx sticht dazu noch mit dem Qualitätssiegel Made in Germany heraus. Atherton hingegen reizt die Sinne mit einem gemufften Hybrid-Rahmen aus Carbon und Titan. Und Arc8? Die Basler bauen mit dem Essential das vermutlich leichteste All Mountain Bike der Welt. Doch damit nicht genug. Das Evil Wreckoning verdient sich durch seine außergewöhnliche Optik und den hervorragenden Hinterbau den Geheimtipp für Gravity-Biker. Kultstatus sowie viele durchdachte Details erkauft man sich dagegen mit dem neuen 303 der Alu-Schmiede Liteville.

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Einzig das Trailhardtail Cragger von Radon fügt sich nicht so ganz in die sonst so exklusive Auswahl der Leser. Doch wie eingangs bereits erwähnt: Für manche Mountainbiker ist ein schlichtes, funktionales Bike der Traum ihrer schlaflosen Nächte. Und dabei spielt es keine Rolle, ob der Rahmen aus der Massenproduktion eines Discounters stammt oder im Kellerabteil einer Custom-Schmiede geschweißt wurde.

Diese Details sind uns aufgefallen:

Arc8 Essential Custom: Am Hinterbau setzt Arc8 auf eine Flat-Mount-Bremsaufnahme. Scheibengröße: 180 Millimeter.
Foto: Max Fuchs

Die Lieblinge der BIKE-TESTER

Max Fuchs, BIKE-Testredakteur:

Bikes aus regionalen Custom-Schmieden sind nicht jedermanns Sache. Sollten sie aber sein! Denn die Welt ist darauf angewiesen, dass Produkte einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck hinterlassen. Anders als die meisten Bigplayer, deren Fahrräder aus Produktionsstätten in Fernost stammen, schweißt Crossworx seine Rahmen von Hand in Thüringen. Das verkürzt die Lieferketten und macht die Produktion verträglicher für die Umwelt. Da das Lite 290 dazu auch noch mit seinen Fahreigenschaften punktet, ist es mein Favorit in diesem Test.
Max Fuchs, BIKE-TestredakteurFoto: Thomas WeschtaMax Fuchs, BIKE-Testredakteur

Thomas Weschta, Testfahrer:

Bei vielen Mountainbikern stehen zwei oder gar drei Fahrräder in der Garage. Auch bei mir. Ein federwegslastiges Modell für Fahrspaß bergab und ein leichtes Racebike für lange Touren oder die schnelle Hausrunde. Dass mit dem Arc8 Essential dank geringem Gewicht, viel Federweg und extremer Geometrie beides möglich ist, hat mich begeistert. Als studierter Designer muss ich auch zugeben: Das schicke Carbon-Gewand und die schlichte Lenker-Vorbau-Einheit haben mich mindestens genauso angesprochen.
Thomas Weschta, TestfahrerFoto: Thomas WeschtThomas Weschta, Testfahrer

Peter Nilges, BIKE-Testleiter:

Nichts entscheidet maßgeblicher über das Fahrverhalten eines Fullys als die Geometrie und der Hinterbau. In dieser Hinsicht sorgt das Trailbike von Atherton für die größte Überraschung in diesem Test – im positiven Sinne natürlich. Das AM 130 fühlt sich nach wesentlich mehr, als die von uns gemessenen 121 Millimeter Federweg an. Das gelingt nicht vielen Herstellern. Dank der Muffenbauweise aus dem 3D-Drucker genießt das Atherton aber auch hinsichtlich der Herstellung Seltenheitswert und macht somit eine Wunschgeometrie möglich.
Peter Nilges, BIKE-TestleiterFoto: Max FuchsPeter Nilges, BIKE-Testleiter

Diese 6 Traum-Bikes haben wir in Teil 1 getestet:

(Per Klick geht’s zur Einzelbewertung)

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