BIKE Magazin
· 23.06.2022
In über 30 Jahren Bike-Entwicklung haben sich mittlerweile verschiedenste Mountainbike-Kategorien herauskristallisiert. Mit dieser ersten Einstufung findet man sein Wunsch-Bike schnell.
Für den sportlichen Einsatz bis hin zu Rennen. Die Leistungsfähigkeit des Marathon Bikes geht vor Komfort, es geht um Kraftersparnis. Geringes Gewicht, sportliche Sitzposition und hochwertige Komponenten gehören ins Pflichtenheft. Federweg meist 100 Millimeter. Zum Teil auch als Hardtails noch unterwegs. Die Grenzen zerfließen aber derzeit zum sportlichen Down-Country-Bike, das eine Mischung aus Abfahrtstauglichkeit und Cross-Country-Genen mitbringt.
Rocky Mountain brachte 2017 mit einer Neuauflage seines Element die Sache in Gang –heute hat sich aus den aufgebohrten Racefullys eine eigene Bike-Gattung entwickelt. Die klassische 100-mm-Version für XCO-Racer und die sportlichen Touren-Fullys setzen meist auf denselben, leichten Rahmen. Der gesteigerte Down-Country-Fahrspaß für die Trails kommt erst durch die veränderte Ausstattung: leichte 120er-Gabeln, Vario-Stützen, kräftigere Bremsen und gröbere Reifen machen aus den Worldcup-Geschoss ein leichtes, effizientes und gutmütige Touren-Bike mit breiterem Einsatzbereich. Manche Hersteller sehen in „Down Country “ sogar die Zukunft der Cross-Country-Bikes: Das aktuelle Scott Spark gibt es schon nicht mehr als klassisches Racefully mit 100 Millimetern Federweg.
Von der anderen Seite kommen die Trailbikes heran: Tendeziell abfahrtsorientiert mit meist 130 Millimetern Federweg - aber trotzdem noch leicht genug, um viele Kilometer zu schrubben. Natürlich darf da eine absenkbare Sattelstütze nicht fehlen und grobstollige Reifen. Das Gewicht liegt meist bei um die 12 bis 13 Kilo. Die Sitzposition im Vergleich zu den sportlichen Vertretern zuvor aufrechter, die Bremsen großzügig dimensioniert, um im Downhill ein gutes Handling zu haben.
Maximaler Einsatzbereich ist das Kennzeichen der All Mountain-Gattung. Die Steigerung der All Mountain Bikes heißt Enduro Bike. Bergab wie ein Freerider, bergauf wie eine Rennziege. All Mountain steht für das Allround-Fully schlechthin. Gewichtsoptimierter Rahmen, ausgewogene Sitzposition und leichte Laufräder sorgen für Spaß auf der Tour. Federweg: 140 bis 170 Millimeter.
Vor einigen Jahren waren Federwege jenseits der 160 Millimeter den motorisierten Bikes vorbehalten. Aktuell schießen Freeride Bikes mit bis zu 180 Millimeter und optimierten Geometrien für Downhill-Sessions durch gröbstes Gelände. Möglich durch sehr stabile und haltbare Komponenten.
Downhiller sind dagegen reine Wettkampfmaschinen - ausschließlich Vollgas bergab. Oft mehr als 18 Kilo Lebendgewicht, eine nach hinten versetzte, extrem kurze Geometrie und Federwege um die 20 Zentimeter an einer Doppelbrückengabel vermiesen den Uphill-Flow. Zum Glück gibt es Lifte und Gondeln.
Dual Slalom, Biker Cross, Trailjumps auf der BMX-Strecke oder sich in der Stadt auf dem Pumptrack austoben - das sind die Spielwiesen der Dirt-Bikes. Hardtails mit extrem kurzen Geometrien - dazu breiter, hoher Lenker und Stummelvorbau, oft sogar nur eine Bremse.