Transalp-Touren: transalpine Routen für Anfänger und Profis

Transalp-Touren werden bei Mountainbikern immer beliebter. Die Alpen bieten eine Fülle an unterschiedlichen Trails für nahezu jede Zielgruppe. BIKE stellt in diesem Artikel einige spannende Transalp-Touren vor. Fest steht: Die Auswahl an Transalp-Routen und Alpencross für Anfänger und Profis ist groß. Wer in den Alpen unterwegs sein möchte, sollte jedoch nicht ohne GPS-Gerät unterwegs sein.

Welche Transalp-Route ist besonders beliebt?

Sollte es Sie nicht stören, vergleichsweise viele Mountainbiker und auch andere Radfahrer zu treffen, lohnt es sich, einen der absoluten Klassiker ins Auge zu fassen. Die Strecke, die von Oberstdorf bis Riva del Garda führt, ist insgesamt mehr als 410 Kilometer lang und sollte nur mit einer guten Portion Erfahrung in Angriff genommen werden. Während die Anforderungen in Bezug auf die Technik hier noch vergleichsweise moderat sind, wird von den Bikern vor allem eines gefordert: Kondition. Für die komplette Route sollten etwa sieben bis acht Etappen eingeplant werden.

Die Strecke kann auf eine lange Geschichte zurückblicken und viele Mountainbiker haben sich schon vorgenommen, sie mindestens einmal in ihrem Leben zu bezwingen.

Wer in Oberstdorf startet, hat nicht wirklich viel Zeit, um sich „einzugewöhnen“. Denn: Schon nach den ersten Kilometern geht es vergleichsweise steil (und lange) bergauf. Danach gibt es einige Streckenabschnitte, in deren Zusammenhang das Rad nur noch geschoben oder getragen werden kann. Als Belohnung warten nicht nur tolle Ausblicke, sondern auch eine „luftige Abfahrt“ ab Tremalzo zum letztendlichen Ziel.

Die gute Nachricht für all diejenigen, die sich nicht ganz so extrem fordern wollen, ist jedoch, dass es mittlerweile auch viele Abzweigungsmöglichkeiten gibt, die dabei helfen, die ursprünglichste, klassische Route zu entschärfen.

Welche Transalp-Tour eignet sich am besten für Anfänger?

Auch viele Anfänger möchten es sich nicht nehmen lassen, eine Transalp-Tour zu bewältigen. Sollten Sie sich auf der Suche nach einer eher einfachen Strecke als Alpencross befinden, ist es sinnvoll, sich für die Route zwischen Augsburg und Riva del Garda zu entscheiden.

Hierbei handelt es sich um eine ideale Einsteigerroute, die sich super dazu eignet, um etwas „Bergluft“ zu schnuppern. Die Via Claudia Augusta wird unter anderem auch als der wohl „leichteste Alpenübergang“ bezeichnet. Dennoch wäre es falsch, sie zu unterschätzen. Auf ihr kommen vor allem die Genießer unter den MTB-Fahrern auf ihre Kosten.

Auch diese Route kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Genauer gesagt spielte sie schon in der Zeit der Römer eine wichtige Rolle. Über die Kulturachse wurden über Jahrhunderte lang Waren von A nach B transportiert. Und obwohl der Weg von Donauwörth bis Venedig stolze 700 Kilometer lang ist, lässt er sich wunderbar in viele und leicht zu bewältigende Teilabschnitte gliedern. Egal, ob ab Füssen oder ab Augsburg: Diese Strecke macht auch vielen Anfängern Spaß.

Hier wechseln sich Pässe, malerische Täler, Aussichtspunkte und - teilweise sehr bunte - Landschaften ab. Und mit ein wenig Planung im Vorfeld kann in der Region auch der ein oder andere See angefahren werden.

Welche Highlights haben die östlichen Alpen für Mountainbiker zu bieten?

Transalp-Touren werden von vielen Mountainbike-Fans mit einem beliebten Reiseziel, dem Gardasee, assoziiert. Es kann jedoch auch Adria als finale Destination in Betracht gezogen werden.

Die Strecken, die durch die östlichen Alpen durch Slowenien führen, richten sich vor allem an Profis und an Biker, die schon einige Herausforderungen bewältigt haben. Hier wird viel gefordert – sowohl mit Hinblick auf die Technik als auch die Kondition.

Diejenigen, die Lust auf eher weniger besuchte Routen und eine wunderschöne Landschaft haben, kommen hier in jedem Fall auf ihre Kosten. Je nach Strecke führen die Wege unter anderem durch zahlreiche Dörfer und Orte, in denen die Uhren ein wenig langsamer zu gehen scheinen. Wer eine unberührte Natur und – teilweise extreme – Steigungen zu schätzen weiß, sollte unbedingt den Triglav-Nationalpark mit auf seine „Must See“-Liste setzen. Ganz in der Nähe befindet sich auch der höchste Berg Sloweniens, der Triglav.

Etwas entspannter wird es dann wiederum in den Weinregionen des Landes. Vor allem das Vipava Tal hat hier einiges an optischer Schönheit zu bieten.

Kann man die Alpen auch von West nach Ost überqueren?

Die meisten Mountainbiker entscheiden sich für die Alpenüberquerung von Nord nach Süd – oder umgekehrt. Dabei gerät hin und wieder in Vergessenheit, dass es natürlich auch möglich ist, das Gebirge von Ost nach West (oder von West nach Ost) zu bezwingen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einer Fahrt vom Königssee in Berchtesgaden bis zum Bregenzerwald in der Nähe des Bodensees als Alpencross? Hier werden die unterschiedlichsten Alpenabschnitte in diversen Schwierigkeitsgraden passiert. Je nach Route bietet sich selten die Möglichkeit, zu verschnaufen. Hier sollte definitiv niemand Höhenangst haben.

Im Rahmen der verschiedenen Routen kommen unter anderem auch Kulturliebhaber auf ihre Kosten. Vor allem die touristisch beliebten Ziele haben einiges an Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wer kein Problem damit hat, auf zahlreiche andere Mountainbiker, Fahrradfahrer und Wanderer zu treffen, kann sich auch direkt für den Maximiliansweg entscheiden. Dieser verläuft zwischen Lindau bis Berchtesgaden. Dabei kann zwischen mehreren Schwierigkeitsgraden gewählt werden.

Transalpine Tour für erfahrene Biker - Beispiel Zillertal bis Gardasee

Die Route, die sich zwischen dem Zillertal und dem Gardasee erstreckt, mag nicht zu den längsten Alpenüberquerungen gehören. Dafür wartet sie mit etlichen Höhenmetern, spannenden Untergründen und markanten Streckenabschnitten auf.

Hier braucht es Technik, Kondition und zweifelsohne auch Erfahrung. An einigen Stellen ist es nötig, das Rad zu tragen oder zu schieben, bevor dann wieder in die Pedale getreten werden kann. Vor allem in der Region der Dolomiten warten gleich mehrere anspruchsvolle Singletrails, die auch erfahrenen Bikern die Schweißperlen auf die Stirn treiben dürften. Je mehr Sie sich dann jedoch dem Ziel, dem Gardasee nähern, desto malerischer und uriger wird die Umgebung. Gegen Ende der Strecke führen die Routen oft durch kleine Dörfer, deren Bewohner es meist schon gewohnt sind, dass Mountainbiker hier vorbeischauen. Zum Finale reicht es dann meist aus, das Rad einfach nur noch rollen zu lassen. Denn: Es geht bergab.

Welche Transalp-Touren bieten die höchsten Pässe?

Keine Frage: In den Alpen geht es hoch hinaus. Wie hoch, entscheidet natürlich jeder Mountainbike-Fahrer für sich. Eine Strecke, die besonders viel Höhenluft verspricht, ist der Weg von Chamonix-Mont-Blanc nach Zermatt. Die Route erfreut sich nach wie vor einer besonderen Beliebtheit und wird vor allem im Frühjahr und im Sommer gern befahren.

Sowohl mit Hinblick auf die Fahrtechnik als auch im Zusammenhang mit der erforderlichen Kondition müssen hohe Anforderungen erfüllt werden.

Die Strecke wird in Biker Kreisen unter anderem als die „Haute Route“ bezeichnet. Und das aus gutem Grund. Sie beinhaltet die höchsten Punkte, die im Rahmen einer Alpenüberquerung mit dem Bike erreicht werden können. Die Luftveränderung, mit der die Fahrer auf den Gipfeln konfrontiert werden, sollte definitiv nicht unterschätzt werden.

Was sollte bei individuellen Transalpin-Routen beachtet werden?

Lust auf individuelle Alpencross-Touren und Routen mit einem ganz eigenen Charakter? Kein Problem! In der heutigen Zeit ist es auch im Zusammenhang mit Transalp-Touren natürlich nicht mehr nötig, ausschließlich auf geführte oder vorgeplante Touren zu setzen.

Wer möchte, kann auch eigene Transalpin-Strecken zusammenstellen und so seine individuellen Vorlieben in Bezug auf Fahrtechnik, Anstiege und Landschaft noch besser berücksichtigen. Für die Planung einer eigenen Tour durch die Alpen sollten jedoch auch einige Punkte beachtet werden. Die folgenden Tipps helfen weiter:

  1. Achten Sie darauf, dass Ihr persönliches Fitnesslevel und die zusammengestellte Strecke zusammenpassen.
  2. Es ist sinnvoll, über eine Verlängerung des Mountainbike-Urlaubs nachdenken. Vor allem dann, wenn sich das Ende der Strecke in einer beliebten Urlaubsgegend befindet. So lassen sich die „schönsten Wochen des Jahres“ oft noch abwechslungsreicher genießen.
  3. Viele Transalpin-Routen wirken auf den ersten Blick vielleicht ein wenig leichter als sie tatsächlich sind, weil die Strecke vergleichsweise kurz erscheint. Das, was sie so herausfordernd macht, sind in der Regel die Höhenmeter und die Beschaffenheit des Untergrundes.
  4. Das richtige Timing ist beim Planen einer Transalpin-Route existenziell. Sollten Sie unsicher sein, ist es immer sinnvoller, eine Etappe mehr einzuplanen.
  5. Das Wetter in den Alpen kann unvorhersehbar sein. Zudem wird es in der Nähe der Gipfel oft so kalt, dass es – je nach Jahreszeit – beginnen kann, zu schneien. Hier sind dann einige Strecken gesperrt.

Bevor Sie zu Ihrer eigenen Route aufbrechen oder diese grundlegend planen, hilft es möglicherweise, im Vorfeld einen Trailpark zu besuchen. Hier bietet sich dann oft die Möglichkeit, besondere Situationen zu üben und sich entsprechend auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten.

Am Stück oder mehrere Etappen? Was ist besser?

Eine Alpenüberquerung ist immer ein Erlebnis. Aber was ist eigentlich besser? Ein kurzer Tagesausflug oder Mehrtagestouren? Wer die Alpen wirklich komplett überqueren und nicht nur „anschneiden“ möchte, sollte sich unbedingt für mehrere Etappen und dementsprechend für Mehrtagestouren entscheiden.

Somit stellen Sie sicher, dass Sie die jeweiligen Touren noch umfassender und mit allen Facetten genießen können, ohne beispielsweise in Zeitnot zu geraten. Sie beugen – vorausgesetzt, Sie haben sich für eine passende Strecke entschieden – einer Überforderung vor und schaffen die Basis für wunderschöne Erinnerungen.

Wie viele Etappen es für eine komplette Überquerung der Alpen genau braucht, ist natürlich von mehreren Faktoren, unter anderem von Ihrem Fitnesslevel, aber auch von der Streckenlänge in Kilometern, abhängig.

Wer sich hier für eine bereits vorgeplante Tour entscheidet und auf die angegebenen Schwierigkeitsgrade achtet, ist auf der sicheren Seite. Die meisten mittellangen bis langen Überquerungen basieren auf fünf bis sieben Etappen.

Warum sind Transalp-Touren so beliebt?

Transalp-Touren erfreuen sich unter Mountainbike Fahrern einer besonderen Beliebtheit. Hier treffen malerische Landschaften, hohe Gipfel, urige Hütten und Joche direkt aufeinander. Um Traumtouren dieser Art bewältigen zu können, braucht es nicht zwangsläufig Profikenntnisse.

Der Mix aus einer vergleichsweise breitgefächerten Zielgruppe und der Wunsch vielen MTB-Fans, einmal im Leben die Alpen auf dem Bike zu überqueren, ist es, der für einen derart beeindruckenden Zulauf sorgt.

Auch die Kombination aus – je nach Region - gut ausgeschilderten Wegen und unberührter Natur macht Spaß. Die Alpen haben es geschafft, sich ihre Ursprünglichkeit zu bewahren und dennoch Biker aus aller Welt willkommen zu heißen. Es wundert daher nicht, dass es mittlerweile auch so viele „Wiederholungstäter“ gibt, die hier jedes Jahr aufs Neue vorbeischauen, um neue Wege auszuprobieren.

Transalp-Touren: So funktioniert der Gepäcktransport

Vor allem im Zusammenhang mit Mehrtagestouren und Mountainbike-Urlauben in den Alpen stellt sich oft eine wichtige Frage: Wohin mit dem Gepäck beim Alpencross? Während ein Erste Hilfe-, Flick-Set und gegebenenfalls Regenschutz natürlich immer mitgeführt werden sollten, würde es sich immerhin doch als ein wenig „unpraktisch“ erweisen, wenn Koffer und andere Gepäckstücke auf den Wegen von Hütte zu Hütte mitgeschleppt werden müssten.

Die gute Nachricht ist, dass es mittlerweile viele Unternehmen gibt, die sich auf den Gepäcktransport für Mountainbike-Fahrer fokussiert haben. Sie holen Ihre Koffer an den angegebenen Hotels ab und liefern die Gepäckstücke an den nächsten Hotels an.

Selbstverständlich werden in diesem Zusammenhang auch die meisten Berghütten angefahren. Viele Transportunternehmen bieten auch an, die MTB-Fahrer am Ende ihrer Tour wieder zurück zum Ausgangspunkt zu bringen. Alle Einzelheiten müssen natürlich im Vorfeld mit dem jeweiligen Anbieter abgesprochen werden.

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