E-Fullys unter 5500 Euro6 E-MTBs für leichte Touren im Test

Florentin Vesenbeckh

 · 20.05.2023

E-Fullys unter 5000 Euro für Tour, Traail und Enduro
Foto: Max Fuchs

In diesem Artikel verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Bei jedem Einkauf über diese Links erhalten wir eine Provision vom Händler. Alle vermittlungsrelevanten Links sind mit * gekennzeichnet. Mehr erfahren.

Unter 5000 Euro ist es schwierig, ein E-Fully zu finden, das echten Geländespaß bietet. Wir haben den Markt sondiert und sechs Modelle herausgefiltert, denen wir das Potenzial zutrauen. Welches bietet das beste Paket für ambitionierte E-Biker mit begrenztem Budget?

Wer mit dem E-Mountainbike ins Gelände möchte und künftig die Trails am Hausberg oder in den Alpen genießen will, muss ungleich mehr Geld auf den Tisch legen als Menschen, die mit dem Laufsport anfangen. Ein vollgefedertes E-MTB, das uneingeschränkt für Berg-Touren und Trails zu empfehlen ist, findet man kaum unter 4500 Euro. Einen Satz hochwertiger Jogging-Schuhe bekommt man für unter 200 Euro. Also lieber joggen statt biken? Auf keinen Fall. Doch blind zum nächstbesten E-Bike zu greifen, ist bei diesen Summen keine gute Idee. Darum haben wir auf den folgenden Seiten sechs E-MTB-Fullys zwischen 4500 und 5500 Euro getestet.

Diese 6 E-MTBs haben wir getestet:

Per Klick geht’s zur Einzelbewertung

Alle Themen im Test:


Test E-MTBs bis 5500 Euro – 5 Trailbikes, 1 Enduro

Die recht kleine Testgruppe zeigt, wie dünn der Markt in der Preisklasse bis 5500 Euro besetzt ist. Das Beispiel Stevens verdeutlicht obendrein, dass sich das Bild nicht unbedingt zum Positiven wandelt. Als wir das Stevens E-Inception AM 7.6.1 GTF zum Test bestellt haben, stand ein Preisschild mit 4899 Euro dahinter. Jetzt rufen die Hamburger 5499 Euro auf und reißen damit unser ursprünglich anvisiertes Preislimit von 5000 Euro deutlich.

Doch es gibt auch andere Beispiele. Die Highend-Marke Specialized hat nämlich für 2023 die Preise drastisch gesenkt. So passt das Einstiegsmodell Turbo Levo Alloy für 5000 Euro plötzlich genau in unser günstiges Testfeld. Das ist ungewohnt, zumal das 23er-Modell sogar noch ein Update auf den größeren Akku erhalten hat.

Alte Bekannte in der Preis-Leistungs-Klasse sind hingegen Marken wie Cube, Giant und Direktversender Rose. Wobei der letzte Kandidat jahrelang keine Option für E-Mountainbiker im Portfolio hatte. Mit dem Root Miller+ startet der Bocholter Versender gerade erst wieder ins E-MTB-Geschäft.

Ebenfalls neu im Rennen ist Vitus. Bei den Briten war die Eigenmarke des Online-Riesens Wiggle/ CRC schon länger ein heißer Tipp. Nach einer Fusion sind die Bikes auch exklusiv beim deutschen Web-Giganten fahrrad.de und seinen sechs Stores In Deutschland erhältlich. Und der Einstand ist beachtlich. Für 4500 Euro stellt Vitus mit dem E-Sommet VR sogar ein rassiges E-Enduro mit richtig solider Ausstattung und 170 Millimetern Federweg. Ein Bike für hartes Gelände, schwere Abfahrten und Ausflüge in Bikeparks.

Die anderen Räder sind gemäßigter ausgelegt. Cube, Giant, Rose und Stevens liefern E-MTBs für Tour und Trail mit 130 bis 150 Millimetern Federweg. Das Turbo Levo von Specialized ist gewissermaßen ein Grenzgänger zwischen der Allround- und der Enduro-Klasse. Aber kann es die Performance, die wir von den teuren Top-Modellen kennen, auch im günstigen Preissegment bestätigen?

Entspannt über den Trail cruisen: Das Levo von Specialized ist erste Wahl für Trail-Fans. Denn es vereint Fahrsicherheit mit spaßigem Handling. Top im Testfeld!Foto: Max Fuchs
Entspannt über den Trail cruisen: Das Levo von Specialized ist erste Wahl für Trail-Fans. Denn es vereint Fahrsicherheit mit spaßigem Handling. Top im Testfeld!

Gespart wird an Motor-Power und Akku-Leistung

Ohne Sparmaßnahmen geht es in dieser Preisklasse kaum. Größter Kostenpunkt: der E-Antrieb. Also gibt es genau hier auch einiges an Sparpotenzial. Roses Root Miller+ ist mit Boschs Performance-CX-Motor zwar richtig kräftig ausgestattet. Doch der Neuling setzt noch nicht auf das aktuelle Smart-System. Heißt: kleinere Akkus und keine Kompatibilität mit den neuesten Bosch-Parts, Apps und Bedienelementen.

Noch deutlicher macht sich die Sparmaßnahme bei Vitus bemerkbar. Hier steckt Shimanos E7000 im Tretlagerbereich, der deutlich schwächer ausfällt als die aktuellen Top-Antriebe. Auch die Akkus sind meist kleiner. 625 Wattstunden bei Rose und Stevens, 500 bei Vitus. Lediglich Cube, Giant und Specialized gehen beim Antrieb in die Vollen. 750, 800 und 700 Wattstunden und die neueste Motorengeneration von Bosch, Yamaha bzw. Brose. Das ist beachtlich.

Cube leistet sich obendrein den Luxus eines Carbon-Rahmens. Nur Rose kann das übertreffen, die neben dem Hauptrahmen auch den Hinterbau aus Kohlefasern fertigen und damit ein in dieser Preisklasse unschlagbar geringes Gewicht realisieren.

Einsparungen auch bei den Komponenten

Gespart wird natürlich auch an den Komponenten. Ein Klassiker in der Einstiegspreisklasse ist die schmächtige Rockshox-35-Federgabel. Mit Cube, Giant, Specialized und Rose setzen gleich vier von sechs Test-Bikes auf diese Forke. Die bietet Touren-Fahrern erstaunlich viel Komfort. Im heftigeren Trail- und Geländeeinsatz muss man aber deutliche Einbußen hinnehmen, denn die schwache Dämpfung bietet zu wenig Gegenhalt. Darunter leidet die Kontrolle.

Positiv sticht an dieser Stelle die massive Domain-Gabel am Enduro von Vitus heraus. Der Faktor Federgabel führt im Gelände bei unserer Testgruppe zu den deutlichsten Einbußen gegenüber teureren Modellen. An zweiter Stelle stehen die Reifen. Cube und Rose setzen hier den Rotstift an, was ihren Bikes auf dem Trail einiges an Fahrsicherheit kostet. Doch ein Satz Reifen ist im Zweifel schnell gewechselt. Und der ist dann auch nicht teurer als ein hochwertiger Satz Jogging-Schuhe.

Sehr robuste und griffige Reifen, dazu eine solide Federgabel: Die Ausstattung des Stevens E-Inception ist auf Gelände ausgelegt.Foto: Max Fuchs
Sehr robuste und griffige Reifen, dazu eine solide Federgabel: Die Ausstattung des Stevens E-Inception ist auf Gelände ausgelegt.

Fazit zum Test E-Fullys bis 5500 Euro

Zwar liegt das Preisniveau dieser Testgruppe etwas über den vergleichbaren Vorjahres-Bikes – doch dafür gibt es auch deutlich mehr Leistung! Ausgewogene Geometrien und gelungene Konzepte machen die sechs Kandidaten zu ”echten” E-Mountainbikes. Die Charaktere sind dabei ziemlich unterschiedlich. Cube ist ein ausgewogener Allrounder, Specialized der Trail-Spezialist. Giant kann mit besonders unkomplizierten Fahreigenschaften und Komfort punkten. Vitus beweist, dass pralle Abfahrtsstärke auch günstig geht – wenn auch mit Einschränkungen beim Antrieb. – Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTB
Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTBFoto: Adrian Vesenbeckh
Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTB

Die Motoren in unserem Test

Bosch Performance CX

Cube und Stevens verbauen in diesem Preisbereich den neuen Performance-CX-Motor mit Smart-System. Rose setzt auf das Vorgängermodell, das nicht mit den neuesten Bosch-Entwicklungen kompatibel ist. Für beide Varianten gilt: Viel Power und top Dosierbarkeit machen den Motor zum Uphill-König. Aber: Die volle Leistung gibt der Motor erst bei kräftigem Pedaldruck frei. Klappert bergab.

Bosch Performance CXFoto: Max Fuchs
Bosch Performance CX

Brose Drive SMag

Der Drive SMag im Specialized Levo ist bekannt für seinen starken Durchzug bei niedriger Trittfrequenz. Schon bei geringer Fahrerleistung schiebt er stark an, das erleichtert schwere Uphills. Obendrein ist er im Testvergleich unschlagbar leise, insbesondere in den unteren und mittleren Modi. Gemeinsam mit dem gleichmäßigen Schub macht das das Fahrgefühl natürlich.

Brose Drive SMagFoto: Max Fuchs
Brose Drive SMag

Shimano E7000

Das günstige Vitus setzt in diesem Testfeld auf einen Antrieb aus dem Hause Shimano. Allerdings treibt nicht das Top-Aggregat EP8 das Vitus an, sondern der günstigere und ältere E7000. Dieser Motor hat spürbar weniger Leistung und Drehmoment, verfügt aber über ein geschmeidiges Fahrverhalten. Vorteil gegenüber dem EP8: kein Klappern in der Abfahrt.

Shimano E7000Foto: Max Fuchs
Shimano E7000

Yamaha Syncdrive Pro 2

Giant verbaut Yamaha-Antriebe mit einer hauseigenen Software. Der neueste Motor ist der Syncdrive Pro 2. Mit verhältnismäßig kleiner Bauform und geringem Gewicht will er eine sportliche Zielgruppe ansprechen. Dazu passt die spritzige Kraftentfaltung. Die maximale Leistung liegt aber unter Bosch-Niveau. Klappert bergab.

Yamaha Syncdrive Pro 2Foto: Max Fuchs
Yamaha Syncdrive Pro 2


E-Fullys bis 5500 Euro – das sagen die Tester

Teure Komponenten alleine machen noch kein gelungenes E-MTB. Gerade das günstige Levo zeigt, dass Geometrie und Konstruktion die Fahreigenschaften mindestens genauso mitbestimmen. Trotz schwacher Federgabel und mäßiger Bremsen ist das Specialized ein echter Trail-Könner. Auch Cube und Giant überzeugen. – Adrian Kaether, EMTB-Redakteur
Adrian Kaether, EMTB-RedakteurFoto: Privatfoto
Adrian Kaether, EMTB-Redakteur

Für gemäßigte Touren sind die getesteten Modelle völlig ausreichend ausgestattet. Mehr braucht es nicht. Wer seinen Fokus auf Trails und Gelände legt, sollte aber eine Ausstattungsstufe weiter oben checken. Denn gerade die günstigen Federgabeln und zum Teil auch Bremsen limitieren die Bikes in schweren Abfahrten unnötig. – Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTB
Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTBFoto: Adrian Vesenbeckh
Florentin Vesenbeckh, Testleiter EMTB
Generell ist das Preis-Leistungs-Niveau in dieser Testgruppe gut. Insbesondere trifft das auf den britischen Neueinsteiger Vitus zu. Dass auch ein Specialized in diesem Preisbereich überzeugen kann, ist eine Premiere – die Marktsituation macht’s möglich: Die Lager sind voll, da müssen die Hersteller Kaufanreize setzen. – Josh Welz, Chefredakteur EMTB
Josh Welz, Chefredakteur EMTBFoto: Markus Greber/Skyshot
Josh Welz, Chefredakteur EMTB

Zahlen, Daten, Fakten: Die 6 E-Fullys im Vergleich

Die Reichhöhe

Bei unserem Reichweitentest bei höchster Unterstützungsstufe ist neben den Höhenmetern die Geschwindigkeit ein wichtiger Faktor. Der geringe Speed des Vitus zeigt die mäßige Power des E7000-Motors. Mit dem kleinen Akku fällt das Bike im Ranking deutlich ab. Am stärksten schiebt beim Fahrer-Input von 150 Watt der Brose im Specialized. Gewohnt stark in Sachen Reichweite: Bosch mit den großen Akkus. Das Cube erklettert mit dem 750er-Powertube über 2000 Höhenmeter. Giant und Specialized landen auf ähnlichem Niveau dahinter, die 625er-Boschs sind nahe dran.

Die Reichhöhen im VergleichFoto: EMTB-Testabteilung
Die Reichhöhen im Vergleich

Gewichte im Vergleich

Rose setzt sich mit seinem leichten Vollcarbonrahmen deutlich an die Spitze des Gewichts-Rankings. Ein starker Wert in dieser Preisklasse. Das Levo Alloy von Specialized hat trotz großen Akkus und robusten Alu-Chassis kein Übergewicht. Das sieht bei Stevens anders aus. 26 Kilo trotz nur 625 Wh und höherem Preis verdienen keinen Applaus. In den extrem schweren Laufrädern steckt Tuning-Potenzial. Auch das Enduro von Vitus ist durch seine massive Ausstattung trotz kleinen 500er-Akkus schwer.

Die Gewichte der 6 E-FullysFoto: EMTB-Testabteilung
Die Gewichte der 6 E-Fullys

¹Gemessen im EMTB-Labor in der getesteten Größe, Akku-Gewicht ggf. inkl. fest verschraubtem Cover. ²Satz mit Reifen, Kassette und Bremsscheiben

TOP 3 auf der Tour

  1. Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750
  2. Giant Stance E+ 1 Pro
  3. Stevens E-Inception AM 7.6.1 GTF

TOP 3 auf dem Trail

  1. Specialized Levo Alloy
  2. Vitus E-Summet VR
  3. Cube Stereo Hybrid 140 HPC Race 750

Preis-Leistung

Welches Bike bietet das fairste Paket fürs Geld? Mit dem Vitus E-Sommet landet das günstigste Bike im Test dank starker Fahreigenschaften ganz vorne. Beim Versender kann nur der Antrieb nicht mithalten. Mit dem Testsieger Cube sichert sich ein Bike aus dem Fachhandel Platz zwei. Nach der deutlichen Preissenkung schafft es auch unser Trail-König von Specialized aufs Treppchen. Stevens kann nach der Preiserhöhung mit dem Alu-E-Inception nicht mithalten.

Mit dem Vitus E-Sommet landet das günstigste Bike im Test dank starker Fahreigenschaften ganz vorne.Foto: Max Fuchs
Mit dem Vitus E-Sommet landet das günstigste Bike im Test dank starker Fahreigenschaften ganz vorne.
Preis-Leistungs-Verhältnis der E-FullysFoto: EMTB-Testabteilung
Preis-Leistungs-Verhältnis der E-Fullys
*Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.Foto: EMTB-Testabteilung
*Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.

So testet EMTB

Einzeln betrachtet fahren sich viele E-MTBs gut. Erst Vergleichstests zeigen entscheidende Unterschiede und sind daher der Kern unseres Testsystems. Die meisten Punkte bekommen Bikes für das Fahrverhalten in der Praxis, das wir mit mindestens drei erfahrenen Testern auf verschiedenen Strecken ausloten. Enduros bekommen dabei die meisten Punkte für Abfahrts-Performance, Tourer für ein unkompliziertes Fahrverhalten. Doch wir wollen uns nicht auf unser Gefühl allein verlassen. Bei jedem Test beziehen wir unser hauseigenes Labor mit ein. Lassen sich unsere Testeindrücke durch exakt vergleichbare Daten zu Geometrie und Gewicht untermauern? Neben klassischen Werten ermitteln wir dabei auch spezielle Daten wie Bodenfreiheit oder Schwerpunkthöhe, die für E-MTBs besonders relevant sind. Feldtests mit aufwändiger Messtechnik und standardisierten Parametern geben Aufschluss über Reichweite und Motorcharakteristik.

Die Testkriterien

Bergauf: Wie schlägt sich das E-MTB in schwierigen Anstiegen? Dabei unterscheiden wir zwischen Uphill steil und Uphill technisch. In der ersten Kategorie bewerten wir das Fahrverhalten an steilen Rampen. Abzüge gibt es hier für ein früh steigendes Vorderrad, eine ungünstige Sitzposition und zu wenig Motorleistung oder Traktion. Bei der Wertung zu technischen Uphills geht es um Trails bergauf mit Hindernissen. Lässt sich das Bike gut steuern? Erzeugt das Fahrwerk Traktion, ohne zu tief einzusacken? Wie meistert das Bike enge Kurven und Stufen? Abzug gibt es hier für schwer dosierbare Motoren, eine passive Sitzposition und gehäuft auftretende Kurbelaufsetzer.

Bergab: Wie in der Bergauf-Wertung trennen wir auch bergab in zwei unterschiedliche Kategorien. Trail flowig ist dem Fahrspaß gewidmet. Hier punkten handliche Bikes mit lebendigem und spritzigem Fahrverhalten. Abzug gibt es für hohe (Laufrad-) Gewichte, träge Fahrwerke und zu sperrige Geometrien. Bei Downhill ruppig geht es dagegen um Nehmerqualitäten in sehr rauem Gelände und bei hohen Geschwindigkeiten. Hier zählen das Schluckvermögen des Fahrwerks, fahrsichere Geometrien und eine robuste Ausstattung.

Tour: In der Tour-Wertung kommt die Reichhöhe der Bikes zum Tragen, die wir in einem standardisierten Feldtest erkurbeln. In der Easy-Riding-Wertung geht es neben dem Fahrkomfort darum, ob auch weniger versierte Fahrer gut mit dem Bike zurechtkommen und wie unkompliziert sich das Bike bewegen lässt. Negativ werden abkippende Lenkungen und zu fordernde Geometrien gewertet.

Antrieb: Hier vergeben wir standardisierte Punkte, die wir für jeden Antrieb einzeln festgelegt haben. Bei der Power geht es um Leistung und Drehmoment. Neben dem gefühlten Schub fließen aufwändige Labormessungen in die Wertung mit ein. Unter Dosierbarkeit bewerten wir das Fahrgefühl und Ansprechverhalten. Für ruppige oder unharmonische Unterstützung gibt es Abzüge. Unter Details gibt es Punkte für Displays und Remotes, deren Ergonomie und die jeweiligen Apps.

Qualität: Punkt eins ist die Ausstattung. Nach festen Parametern bewerten wir alle Bauteile, von Schaltung und Fahrwerk über Cockpit und Tele-Stütze bis hin zu Laufrädern und Reifen. Unter Verarbeitung /Details schauen wir uns sowohl die handwerkliche Qualität des Rahmens an, als auch die Integration der Antriebsteile wie Akku und Speed-Sensor. Außerdem vergeben wir hier Punkte für das Gewicht, die Herstellergarantien und das zulässige Gesamtgewicht der Räder.

Das Pentagon: Welche Stärken und Schwächen und damit welchen Charakter ein Bike hat, zeigen wir auf einen Blick mit dem neuen Spinnennetz-Diagramm. Grundsätzlich gilt: je größer die rote Fläche, desto besser das Bike. Aber auch die Bewertung in den einzelnen Kriterien wird hier sichtbar. Die Kriterien passen wir dabei je nach Bike-Kategorie an. So werden wir den unterschiedlichen Anforderungen gerecht, die sich beispielsweise an Enduro-Bikes oder Einsteiger-Fullys stellen.

Das TestdiagrammFoto: EMTB-Testabteilung
Das Testdiagramm

Alle Werte wurden bei standardisierten Fahrten an einem Asphalt- und Schotteranstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von neun Prozent ermittelt. Tretleistung des Fahrers 165 Watt, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 89 kg. Die Unterstützungsstufe wurde so gewählt, dass alle Bikes die annähernd gleiche Geschwindigkeit fahren, siehe Durchschnittsgeschwindigkeit in Klammern. Höhenmeter, die im Notlauf-Modus gefahren wurden, wurden deutlich langsamer zurückgelegt. Die Ladeenergie zeigt, wie viel Wh nötig waren, um den vollständig entladenen Akku wieder komplett aufzuladen.

EMTB-Testpartner

EMTB testet alle Räder und die meisten Bauteile im eigenen Testlabor. Viele unserer Prüfstände wurden vom Zedler-Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit entwickelt.