Dimitri Lehner
· 17.09.2022
Was sind die besten Mountainbike Reifen-Kombinationen für die Abfahrt und den Allround-Einsatz? Sechs MTB-Reifenhersteller nennen ihre Ideal-Kombis für Enduro-Bikes.
Der Hersteller rät: „Der Magic Mary besitzt dank Super- Gravity-Karkasse viel Pannenschutz und Dämpfung. Der Ultra Soft Compound liefert Grip auf Weltcupsieger-
Niveau. Hinten: Big Betty für maximale Bremstraktion und Kurven-Grip. Der Gummi-Mix Addix Soft bietet einen guten Kompromiss aus Haltbarkeit und Haftung.“
Vorderreifen: Magic Mary Super Gravity Ultra Soft 2,4*
Hinterreifen: Big Betty Super Gravity Soft 2,4*
Der Hersteller Maxxis rät zur besten MTB-Reifenkombi für Enduro-Bikes: „Vorne führt kein Weg am Assegai vorbei. Am besten mit DH-Casing und der MaxxGrip-Gummimischung. Hinten empfehlen wir den Minion DHR II in einer brandneuen 29-Zoll-Dual-Compound-Version für zuverlässigen Grip und deutlich längere Haltbarkeit.“
Vorderreifen: Assegai DH 3C MaxxGrip 2,5
Hinterreifen: Minion DHR II DH Dual-Comp 2,4
Zu seiner besten Reifen-Kombination für Gravity-Bikes sagt Michelin: „Das Profil DH 34, das Gummi Magi XD und die Karkasse Down Hill Shield bieten maximalen Grip und gute Stabilität bei hohem Tempo in jedem harten Gelände. Hinten kommt der DH 22 zum Einsatz: ausgezeichnet auf weicherem Boden, aber auch mit guter Leistung in hartem Gelände.“
Vorderreifen: DH 34 Racing Line 2,4
Hinterreifen: DH 22 Racing Line 2,4
Das sagt Continental zur perfekten Reifen-Kombi für Enduro-Bikes: „Der Kryptotal mit DH-Casing in der Gummimischung Super Soft ist unser Tipp für abfahrtsorientierte Einsatzzwecke – ob im Enduro oder im Downhill. Es gibt den Kryptotal DH als Vorder- und Hinterreifen.“
Vorderreifen: Kryptotal Fr DH SuperSoft 2,4*
Hinterreifen: Kryptotal Re DH SuperSoft 2,4*
Der Hersteller rät: „Für Fahrer, die es primär bergab krachen lassen wollen, empfehlen wir diese Kombi. Beide Reifen sind sehr robust, vorne sparen wir mit dem Advanced-Enduro-Casing aber etwas Gewicht. Hinten nehmen wir das Advanced-Gravity-Casing für maximalen Pannen- und Durchschlagschutz.“
Vorderreifen: Hellcat AEC 2,4 / 1075 Gramm / 62,90 Euro
Hinterreifen: Pinner AGC 2,4 / 1288 g / 64,90 Euro
Der Hersteller rät als beste Gravity-Reifen-Kombi: „Mit Schwerpunkt Abfahrt fährst Du mit dieser Kombi am besten. Vorne: die Gummimischung T9 für maximale Dämpfung und Bodenhaftung. Auf dem Hinterrad sorgt der Eliminator mit seiner Karkasse Grid Gravity in Dual Ply für Kurvenstabilität und optimalen Pannenschutz.“
Vorderreifen: Butcher Grid Trail T9 2,3
Hinterreifen: Eliminator Grid Gravity T7/T9 2,3
Der Hersteller rät: „Der Kryptotal mit Enduro-Casing und Soft Compound bietet einen guten Sweetspot zwischen Rolleigenschaften, Gewicht, Pannenschutz und Grip für Anstiege, aber auch Abfahrten. Den empfehlen wir vorne wie hinten.“
Vorderreifen: Kryptotal Fr Enduro-Casing Soft Comp 2,4*
Hinterreifen: Kryptotal Fr Enduro-Casing Soft Comp 2,4*
Der Hersteller rät: „EXO+ ist für Federwege über 150 mm fast schon Pflicht und schützt zuverlässig. Geht es grob zur Sache, ist hinten die stärkere Double-Down-Konstruktion angesagt, die aus zwei Karkassenlagen mit je 120 TPI besteht und leichter rollt als ein DH-Reifen. Die Mischung 3C MaxxTerra sorgt für geringeren Rollwiderstand und lässt sich entspannt bergauf treten.“
Vorderreifen: Assegai EXO+ Casing 3C MaxxGrip 2,5
Hinterreifen: Minion DHR II DoubleDown-Casing 3C MaxxTerra 2,4
Das empfiehlt Schwalbe als beste Allround-Kombination bei Enduro-Reifen: „Bewährtes Profil vorne für alle Situationen. Addix Soft hat im Verhältnis zur Dämpfung und Grip hervorragende Rolleigenschaften. Der Hans Dampf am Hinterrad reduziert das Gewicht, ohne Einbußen bei der Bremstraktion. Die Rolleigenschaften sind hervorragend, nur bei sehr nassen Bedingungen kommt der Reifen an seine Grenzen.“
Vorderreifen: Magic Mary Super Trail Soft 2,4*
Hinterreifen: Hans Dampf Super Trail Soft 2,4*
Der Hersteller rät: „Die Kombi aus dem Profil Wild Enduro Front, der Gummimischung Magi-X DH und Karkasse DH-Shield bietet maximalen Grip, unabhängig von der Art des Geländes. Die Reifenlinie Wild Enduro Rear Racing wurde speziell für den Einsatz fürs Hinterrad entwickelt. Ergebnis: optimierter Rollwiderstand bei gleichzeitig hohem Grip unter allen Bedingungen.“
Vorne: Wild Enduro Front Racing Line 2,4 / 1400 Gramm / 64,30 Euro
Hinten: Wild Enduro Rear Racing Line 2,4 / 1350 Gramm / 60,40 Euro
Der Hersteller rät: „Auch im Allround-Einsatz bei Enduro-Mountainbikes raten wir zur Hellcat/Pinner-Kombination. Allerdings mit dem Advanced-Trail-Casing. Dank der leichteren Karkasse und der etwas langlebigeren Gummimischung rollen beide MTB-Reifen schneller als ihre Gravity-Pendants.“
Vorne: Hellkat ATC 2,4 / 898 Gramm / 60,90 Euro
Hinten: Pinner ATC 2,4 / 997 Gramm / 60,90 Euro
Der Hersteller rät: „Wir empfehlen den Butcher in der Grid-Version mit Gummimischung T9. Die Karkasse ist leicht und dennoch robust. Beim Hinterrad raten wir zum schnell rollenden Purgatory T7 Grid Specialized-Reifen. Die T7-Mischung bietet eine perfekte Mischung aus Grip und lang anhaltender Leistung.“
Vorderreifen: Butcher Grid T9 2,3
Hinterreifen: Purgatory Grid T7 2,3
Sind MTB-Reifen schon fertigentwickelt, oder kommt der Enduro-Reifen für jedes Terrain erst noch?
Marcus Klausmann: Es wird immer Verbesserungen geben, doch in Nuancen. Ein Mountainbike-Reifen für jedes Terrain bleibt eine Traumvorstellung. Die Wahl der Reifen ist immer ein Kompromiss. Grip, Pannensicherheit, Rollwiderstand, leichtes Gewicht – man wird nie alles auf einem Top-Niveau vereinen können. Allerdings ist noch Luft nach oben bei der Wahl der Reifen. Ich beobachte, dass viele Biker zu abfahrtslastige Bikes und vor allem zu schwere Reifen fahren.
Herstellern wird vorgeworfen, ihre Bikes für den Rennsport zu entwickeln statt für den Hobby-Biker. Trifft das auch bei MTB-Reifen zu?
Einige High-Performance-Modelle sind tatsächlich für den Rennsport entwickelt. Doch die Masse der Reifen ist auch für den Hobby-Biker geeignet. Das Doofe: Viele Hobby-Biker greifen bewusst zu Komponenten aus dem Rennsport – dabei ist das Produkt für ihren Einsatzzweck nicht sinnvoll. Ob das nun Federelemente, Reifen oder Bikes sind. Die Hersteller sollten den Mut haben, manche Produkte nur für den Renneinsatz zu entwickeln, ohne sie dem Kunden anzubieten. Denn diese Produkte machen für den Hobbysport schlichtweg keinen Sinn oder sind sogar kontraproduktiv.
Bleiben wir bei den Reifen: Welche MTB-Reifen sollten Hobby-Biker wählen, und wann sollte man Reifen am Bike tauschen?
Hobby-Freerider brauchen keine superweiche Gummimischung. Denn das bisschen mehr Grip erkaufst Du Dir mit einer geringen Haltbarkeit. Das geht ins Geld und ist schlecht für die Umwelt. Ich fahre Enduro-Reifen meist ganz runter. Gerade hinten. Wenn stört’s? Dann habe ich eben etwas weniger Grip – wenn Du kein Rennen fährst, ist das doch egal.
Schaumstoffeinlagen wie Cush Core – nur für Enduro-Racer oder auch für Hobby-Freerider sinnvoll?
Eher für Racer. Denn im Racing bedeutet ein Platten: „Game over!“ Um das zu verhindern, montiert man Reifen-Inserts. Erkauft wird das mit mehr Gewicht und Laufradträgheit. Was ist Dir wichtiger – Pannensicherheit oder ein agiles Fahrverhalten? Das muss sich jeder selbst beantworten.
Sind MTB-Reifen im Plus-Format zu Recht tot?
Definitiv, in meinen Augen waren sie schon immer tot. 2,4 Zoll ist die ideale Reifenbreite in jedem Einsatzbereich. Der Luftdruck bei MTB-Reifen hängt vom Einsatzbereich ab. Ich fahre tubeless meist 1,7 Bar vorne wie hinten.
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