Merida One-Forty 6000 DauertestMeridas All Mountain auf Diät – 1000-km-Zwischenstand

Jan Timmermann

 · 05.11.2023

Wir haben das Merida One-Forty 6000 nicht geschont und sind nach 1000 Kilometern auf einige Tuning-Tipps gestoßen.
Foto: Jan Timmermann
1000 Kilometer und 26.500 Höhenmeter gehen an keinem Mountainbike spurlos vorbei. Wie ist es um den Zustand des Dauertest-Meridas bestellt? Nach vielen Stunden auf den Trails haben wir Stärken, Schwächen und Optimierungspotenzial des Merida One-Forty 6000 herausgefunden.

Merida hat den Preis für das One-Forty 6000 dauerhaft auf 5199 Euro reduziert (alte UVP: 5799 Euro). Dafür schnürt der Branchenriese ein detailreiches Ausstattungspaket rund um einen leichten Carbon-Rahmen. Das All-Mountain-Fully mit 150 Millimetern Federweg an der Front und 140 Millimetern am Heck ist das Mittelklasse-Modell der Taiwanesen.

Mit 29-Zoll-Laufrädern und Meridas Agilometer-Geometriekonzept scheint es wie gemacht für viele Trail-Kilometer. Wir wollten herausfinden, wie haltbar das spannende One-Forty mit Shimano-SLX-Ausstattung ist und luden das 15,3 Kilo schwere Bike mit flexenden Sitzstreben zum Dauertest. Wie hat sich das Merida auf den ersten Tausend Kilometern geschlagen? Wo konnten wir die Ausstattung weiter optimieren?

Um die Fahreigenschaften des Merida One-Forty 6000 auf Tour zu optimieren, setzen wir das All-Mountain auf Diät.Foto: Jan TimmermannUm die Fahreigenschaften des Merida One-Forty 6000 auf Tour zu optimieren, setzen wir das All-Mountain auf Diät.

Wir setzen das Merida One-Forty auf Diät

Wie bereits unser erster Fahreindruck gezeigt hat, steckt im One-Forty dank straffem Fahrwerk und leichtem Carbon-Rahmen ein rassiges Bike für lange Tage auf den Trails. Leider will das Gewicht von 15,32 Kilo ohne Pedale nicht so recht zum sportlichen Charakter passen und bremst die Fahrfreude vor allem in welligem Terrain schnell aus. Zum Alltag des Dauertests gehören ausgiebige Touren mit zwischen 1000 und 2000 Höhenmetern. Auch hier könnte das Merida von einer Radikaldiät profitieren. Mit 2295 Gramm (BIKE-Messung) ist die Marzocchi Bomber Z1 Gabel kein Leichtgewicht und auch die Shimano SLX-Schaltgruppe gehört zwar zu den preis-leistungsstarken, nicht aber zu den leichtesten MTB-Antrieben.

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Die Teile der Shimano-SLX-Gruppe leisten sich auch nach 1000 Kilometern Dauertest bislang keine Schwächen.Foto: Jan TimmermannDie Teile der Shimano-SLX-Gruppe leisten sich auch nach 1000 Kilometern Dauertest bislang keine Schwächen.

Ab Werk schleppt das Merida allerlei Kleinkram mit sich herum. In den Details, wie Werkzeugtasche, Multitool- und Schlauch-Halterung haben sich die Produktausstatter wirklich verkünstelt. Im Auslieferungszustand trägt das One-Forty eine halbe Fahrradwerkstatt bei sich. In Summe schlägt das in Serie verbaute Zubehör mit satten 603 Gramm zu Buche. Wer das Staufach im Unterrohr räumt und sich von den Gadgets trennen kann, der spart deutlich über ein halbes Kilo Gewicht.

Ich persönlich entscheide gerne selbst, wie viel Werkzeug und Ersatzteile ich mitnehme. Auf der kurzen Feierabendrunde kann ich auf das Komplettpaket verzichten und schiebe mir nur ein Multitool in die Trikottasche. Auf langen Runden habe ich ohnehin einen Rucksack oder einen Hip-Bag dabei und profitiere lieber vom Handling eines leichten Bikes. Die vielen Transportmöglichkeiten am One-Forty sind ein tolles Feature, das ich aber nur bei Mehrtagestouren, wie etwa einer Transalp, voll nutzen würde. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Ersatzschlauch und Multitool sind nur ein Teil der Gadgets, die das Merida One-Forty ab Werk mit sich herumschleppt. Im Unterrohr steckt außerdem eine Werkzeugtasche mit Luftpumpe und Tubeless-Reparaturset, in der Hinterradachse ein weiteres Tool.Foto: Jan TimmermannErsatzschlauch und Multitool sind nur ein Teil der Gadgets, die das Merida One-Forty ab Werk mit sich herumschleppt. Im Unterrohr steckt außerdem eine Werkzeugtasche mit Luftpumpe und Tubeless-Reparaturset, in der Hinterradachse ein weiteres Tool.

Tuning-Tipp Nummer Eins: Leichte Tubeless-Laufräder

Doch Werkzeug und Ersatzteile sind nur eine der Quellen für das Übergewicht des All Mountains. Unsere Laborwaage ermittelt ein Laufradgewicht von 5461 Gramm (komplett vorne und hinten, inklusive Reifen, Schläuche, Kassette, Bremsscheiben). Das liegt im Mittelfeld unseres Vergleichstests für Einsteiger-All-Mountains bis maximal 3300 Euro und steht dem deutlich teureren Merida schlecht zu Gesicht.

In den Serien-Laufrädern mit Shimano-SLX-Naben und Rodi-Felgen klebt weder ein Tubeless-Felgenband, noch gehören Tubeless-Ventile zum Lieferumfang - eigentlich erstaunlich beim Rest der Detailfülle und einem mitgelieferten Tubeless-Reparaturset im Unterrohr.

Das Ergebnis nach den ersten 300 Kilometern: zwei Platten am Vorderrad mit einfacher Maxxis-Exo-Reifenkarkasse. Mit Exo+-Karkasse ist der Hinterreifen deutlich widerstandsfähiger. Insgesamt muss der Reifendruck mit den Serien-Laufrädern hoch ausfallen, um Pannen zu vermeiden. Das beschneidet das ansonsten ordentliche Abfahrtspotential des Merida One-Forty stärker als jedes andere Ausstattungsdetail. Absoluter Tuning-Tipp deshalb: auf Tubeless umrüsten!

Leichte Tubeless-Laufräder, wie die Roval Traverse SL II, sind der Tuning-Tipp Nummer Eins für das Merida One-Forty. Der Wechsel erforderte allerdings auch neue Bremsscheiben mit 6-Loch-Aufnahme.Foto: Jan TimmermannLeichte Tubeless-Laufräder, wie die Roval Traverse SL II, sind der Tuning-Tipp Nummer Eins für das Merida One-Forty. Der Wechsel erforderte allerdings auch neue Bremsscheiben mit 6-Loch-Aufnahme.

Um das Gewicht zu drücken, gönnten wir dem Merida mit den Roval Traverse SL II 240 6B Carbon-Laufrädern für 2300 Euro gleich ein paar absolute Luxus-Teile. Natürlich kein Muss: Vergleichbar leichte und ebenfalls gute Alu-Laufräder gibt es für rund ein Drittel des Geldes. Nackt wiegt der Tuning-Laufradsatz nur 1611 Gramm und schlauchlos aufgebaut spart er im Vergleich zur Serienausstattung über 600 Gramm.

Mehr als ein halbes Kilo Gewichtsverlust an rotierender Masse merkt man dem One-Forty schlagartig an. Walzte der Serien-Laufradsatz noch schwerfällig durchs Gelände, beschleunigt der Roval deutlich flotter und passt um Welten besser zu den sportlichen Fahreigenschaften des All-Mountain-Fullys. Sowohl im Anstieg als auch in der Abfahrt profitiert das Handling des Merida durch den leichten Tubeless-Laufradsatz. Die Reifen liefern jetzt außerdem merklich mehr Grip, weil der Luftdruck niedriger ausfallen kann.

Ärgerlich aber unbedenklich: Ein etwas größer bauender Vorbau hinterließ ohne Lenkanschlagsbegrenzer nach einem Sturz diesen Kratzer im Oberrohr des Merida-Fullys.Foto: Jan TimmermannÄrgerlich aber unbedenklich: Ein etwas größer bauender Vorbau hinterließ ohne Lenkanschlagsbegrenzer nach einem Sturz diesen Kratzer im Oberrohr des Merida-Fullys.

Optimierte Cockpit-Höhe am Merida One-Forty

Mit dem Agilometer-Größenkonzept verfolgt Merida einen spannenden Geometrie-Ansatz. Eine Teleskopsattelstütze mit bis zu 230 Millimetern einstellbarem Hub und lange Reach-Werte sollen den L-Rahmen unseres Testbikes trotz eines 445 Millimeter kurzen Sitzrohres auch für größere Fahrer passend machen. In der Praxis funktioniert das gut. Mit einer Körpergröße von 190 Zentimetern würde unser Testpilot normalerweise zur Größe XL greifen, doch am One-Forty passt die Sitzposition in Größe Large problemlos.

Was für große Fahrer nicht ganz passt, ist das 105 Millimeter kurze Steuerrohr. Mit einem Lenker-Rise von 18 Millimetern und einem extrem steilen Sitzwinkel von 79 Grad (BIKE-Messung) entsteht auf flachem Terrain viel Druck auf den Handgelenken. Zudem steht die Front im Verhältnis zu den anderen Baumaßen auch in der Abfahrt recht tief. Das erzeugt zwar viel Druck auf dem Vorderrad, aber auch ein geringeres Sicherheitsempfinden bei steilen Abfahrten.

Je nach Körpergröße müssen Biker am Merida One-Forty mit der Cockpit-Höhe experimentieren.Foto: Jan TimmermannJe nach Körpergröße müssen Biker am Merida One-Forty mit der Cockpit-Höhe experimentieren.

Ab Werk lässt die Gabelschaftlänge Raum für 20 Millimeter an Spacern. Wer höher hinaus will, muss entweder einen Lenker mit mehr Rise oder einen angewinkelten Vorbau montieren. Wir entschieden uns für einen Funn Equalizer Vorbau mit zehn Millimetern Rise und montierten gleich auch noch einen Carbon-Lenker von Syntace, um weitere Gramm zu sparen.

Beim Experimentieren mit einem anderen Vorbau kam es zu einem harmlosen Sturz, in dessen Folge sich der Lenker verdrehte. Da das Teil etwas größer baute, als der Original-Vorbau, hinterließ der Crash einen Kratzer im Oberrohr. Zum Glück betrifft dieser nur die Lackschicht und geht nicht bis aufs Carbon-Material - ärgerlich aber unbedenklich.

Um persönlichen Vorlieben zu entsprechen wurden mit Sattel und Griffen die Kontaktpunkte zum Bike ausgetauscht. Gerade der Wechsel vom Serien-Sattel mit schwerem Stahlgestell und Werkzeughalterung kam auch der Diät zu Gute.

Insgesamt habe ich nach 1000 Kilometern schon viele Teile des Merida One-Forty 6000 ausgetauscht. Nicht, weil die Parts defekt oder per se schlecht gewesen wären, sondern um das Gewicht zu drücken und meiner Vorliebe für lange Trail-Touren zu entsprechen. Beim hochwertigen Chassis des One-Fortys lohnt es sich fürs Tuning etwas Geld zusätzlich in die Hand zu nehmen - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Nach 1000 Kilometern im Fahrtest entwickelte die fast ein Kilo schwere Merida-Variostütze mit 230 Millimetern Hub ein leichtes Spiel in alle Richtungen. Die Funktion ist weiterhin top.Foto: Jan TimmermannNach 1000 Kilometern im Fahrtest entwickelte die fast ein Kilo schwere Merida-Variostütze mit 230 Millimetern Hub ein leichtes Spiel in alle Richtungen. Die Funktion ist weiterhin top.

Woher kommt das Klappern?

Nasch nur 300 Kilometern im Dauertest fiel das Merida bereits durch eine hohe Geräuschkulisse negativ auf. Der Rahmen ist vorbildlich geschützt und das Gummi auf den Kettenstreben hält dank eingearbeiteter Lamellen die Kette schön still. Trotzdem klapperte das One-Forty in der Abfahrt unüberhörbar.

Eine Ursache war schnell ausgemacht, ist aber noch nicht behoben: Die Bremsbeläge der Shimano SLX Vierkolben-Stopper haben leichtes Spiel. Während die Funktion der Bremsanlage tadellos ist, klappern die Beläge im Sattel munter vor sich hin - ein weit verbreitetes Problem bei Shimano-Bremsbelägen mit Kühlrippen. Eventuell lässt sich das Problem aber lösen. Wir werden berichten.

Das Klappern der Beläge ist bei Shimano-Bremsen leider ein bekanntes Problem und verschont auch das Merida One-Forty 6000 in unserem Dauertest nicht.Foto: Jan TimmermannDas Klappern der Beläge ist bei Shimano-Bremsen leider ein bekanntes Problem und verschont auch das Merida One-Forty 6000 in unserem Dauertest nicht.

Eine andere Ursache für das störende Klappern offenbarte sich erst mit der Entnahme der vielen Werkzeugteile. In der Hinterradachse steckt ein entnehmbarer Hebel, dessen Sechskantaufnahme das Lösen von Vorder- und Hinterrad ermöglicht. Leider scheint es bei der Passform eine Unstimmigkeit zu geben und so klappert der Hebel in der Achse. Also: Weg damit! Gerne behalten würden wir die Fidlock-Flasche, welche Merida mit dem Bike ausliefert. Leider entwickelte auch diese ein nerviges Rasseln. Wir sind bereits mit Fidlock im Kontakt, um das Problem zu lösen.

Wenig geht mir an einem teuren MTB so auf den Keks, wie konstantes Klappern. Merida schützt den Carbon-Rahmen ab Werk besser, als es die meisten anderen Hersteller tun. Leider machen sich kleine Details trotzdem lautstark bemerkbar. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Gute Idee, mangelhafte Umsetzung: Der entnehmbare Werkzeug-Hebel in der Hinterradachse fing früh an zu klappern.Foto: Jan TimmermannGute Idee, mangelhafte Umsetzung: Der entnehmbare Werkzeug-Hebel in der Hinterradachse fing früh an zu klappern.

Auf dem Trail: Die Fahreigenschaften des Merida One-Forty

Während es bislang vor allem um die Details und Tuning-Potenziale des Merida One-Forty 6000 ging, soll dieser Zwischenstand auch zeigen, wie sich das All-Mountain-Fully bislang im Fahreinsatz schlägt. Die ersten 1000 Kilometer verbrachte das MTB vor allem auf den Trails des vorderen Bayerischen Waldes. Dort zeigte sich das Bike nach der Gewichtsreduzierung als guter Begleiter für ausschweifende Trail-Touren.

In steilen Anstiegen geht der Geometrie-Ansatz mit super-steilem Sitzwinkel gut auf. Die Front kommt nicht einmal auf die Idee zu steigen und das Merida zieht effizient hinauf zum Gipfel. Bei gelegentlichen Ausflügen ins etwas flachere Gelände des Jura-Kamms rund um Regensburg zeigte sich aber auch die Kehrseite des extremen Sitzwinkels. Lange, flache Tretpassagen hinterlassen wegen der frontlastigen Gewichtsverteilung schnell ein Druckgefühl auf den Handgelenken. Der Hinterbau zeigt sich derweil von seiner sportlichen Seite. Zwar ist ein leichtes Wippen auszumachen, trotzdem gehört das One-Forty zu den effizienten All Mountains.

Kommt in langen Abfahrten an seine Grenzen: der kleine Rockshox Deluxe Select+ Dämpfer im Merida One-Forty 6000.Foto: Jan TimmermannKommt in langen Abfahrten an seine Grenzen: der kleine Rockshox Deluxe Select+ Dämpfer im Merida One-Forty 6000.

Zusätzlich zu den 26.500 Höhenmetern kamen in den bislang rund vier Monaten Testzeitraum circa 7500 Tiefenmeter bei Bikepark-Besuchen und Shuttle-Fahrten zusammen. In der Abfahrt profitiert das One-Forty von seiner Länge. Der Reach von 502 Millimetern (in Größe L) spannt den Fahrer weit übers Bike und sorgt bei hohen Geschwindigkeiten für einen sicheren Geradeauslauf. Trotzdem fallen die Kettenstreben mit 436 Millimetern nicht zu lang aus und halten das Merida wendig.

Beeindruckend ist die Bewegungsfreiheit über dem Oberrohr, welche durch das kurze Sitzrohr und die lange Vario-Stütze ermöglicht wird. In technisch schwierigen Passagen, wie etwa auf den Strecken der Chilli Enduro Series rund um den Bikepark Geißkopf, äußert sich das durch ein sicheres Handling. Von der nun etwas höheren Front profitiert auch der Spieltrieb des Bikes. Auf den eher zahmen Trails des vorderen Odenwalds ließen sich mit dem Merida immer wieder spaßige Manuals ziehen und Sprünge einbauen.

Die Marzocchi Bomber Z1 am Merida One-Forty lässt nicht viele Einstelloptionen.Foto: Jan TimmermannDie Marzocchi Bomber Z1 am Merida One-Forty lässt nicht viele Einstelloptionen.

Straffes All-Mountain-Fahrwerk für lange Touren

Auf Grund der überschaubaren Verstelloptionen sowohl der Marzocchi Bomber Z1 Federgabel als auch des Rockshox Deluxe Select+ Dämpfers fällt das Fahrwerks-Setup angenehm einfach aus. Beide sprechen im Merida One-Forty 6000 eher straff an und verleihen dem All Mountain ein sportliches, aber nicht gerade komfortables Fahrverhalten.

In steilem Gelände neigt die Z1 jedoch zum Wegtauchen und bietet wenig Gegenhalt. Bei schnellen Schlägen kommt sie ebenfalls früher ans Limit als teurere Gabeln mit hochwertigerer Dämpfung. So liefert die Marzocchi bislang zwar ein gutes, aber eben kein sehr gutes Bild ab.

Ein Blick vom Preisschild auf die Ausstattungsliste des Merida One-Forty 6000 ist erst einmal etwas ernüchternd. Aber klar: Der gut gemachte Carbon-Rahmen, der Lieferumfang und die Fülle an Details haben auch einen Wert und müssen mit bezahlt werden. In Summe passt der Deal. - Jan Timmermann, BIKE-Testredakteur
Das Merida One-Forty 6000 steht trotz eines Preises von 5799 Euro etwas im Schatten seiner günstigen Ausstattung: Chassis und Geometrie bieten Potenzial, die Gewicht und Details leider wieder ausbremsen.Foto: Jan TimmermannDas Merida One-Forty 6000 steht trotz eines Preises von 5799 Euro etwas im Schatten seiner günstigen Ausstattung: Chassis und Geometrie bieten Potenzial, die Gewicht und Details leider wieder ausbremsen.

Auch der Hinterbau des Merida One-Forty 6000 hat seine Grenzen. Auf langen Trails, wie denen im Bayerischen Wald mit teilweise knapp 1000 Höhenmetern Abfahrt am Stück, neigt der kleine Deluxe-Dämpfer dazu, sich schnell zu erhitzen und an Sensibilität zu verlieren. Ein großvolumiger Dämpfer mit Ausgleichsbehälter könnte hier Abhilfe schaffen.

Die Kinematik des One-Forty ist auf hohe Ant-Squat-Werte ausgelegt, was die Treteffizienz verbessert, aber auch einen spürbaren Pedalrückschlag im Downhill zur Folge hat. Insgesamt eignet sich das preisgünstige Fahrwerk des Merida One-Forty 6000 besser für ausgiebige Touren als für radikale, lange Abfahrten.

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