FREERIDE Magazin
· 28.04.2023
Freeriding bedeutet Spaß und Style, aber auch kreativ sein. Ob bei der Linienwahl, beim Stunt-Bau, beim Tricksen. Welchem Rider gelingt das am besten? Wir wollen wissen, wer sind die kreativsten Freeride-Biker der Welt? Herausgekommen ist unsere Top 25!
Über den Tellerrand gucken, neue Tricks erfinden, Stunts basteln, die es so noch nie gab, oder Auftritte in Video-Projekten, die erfrischend anders sind. Wir haben zusammen mit Szene-Größen nachgedacht. Das sind unsere Top 25 der kreativsten Freerider:
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Dem Schotten gelang, was bisher keinem Biker gelang. Mit seinem Youtube-Clip (2009) “Inspired” zog Danny ein Millionen-Publikum in den Bann, das mit Biken wenig am Hut hatte. Denn Danny zeigt seine Skills im Umfeld, das jeder kennt. Er droppt von Brücken, hüpft auf Telefonzellen, rollt über Schranken, balanciert auf einem rollenden Strohballen. In jedem seiner Videos setzt Danny neue Maßstäbe. Grenzenloses Können, Perfektionismus und seine Ideenflut machen ihn zum kreativsten Kopf der Bike-Szene. Super! Platz 1 für Danny! Mehr über Danny MacAskill finden Sie auch hier.
Kein Fahrer kombiniert Style und Kreativität wie der introvertierte Kanadier. Seit über zehn Jahren erfindet Brandon Semenuk neue Trick-Kombinationen. Er zeigt sie erst, wenn sie in Perfektion gelingen. Wie der Caveman-Drop bei der letzten Rampage. Oder irre Stunts in seinen Videos, etwa in seinem Web-Edit “Raaw 100 V6”. Sein Auge für Stunts und das schier unerschöpfliche Trick-Potenzial ermöglichen ihm Lufteinlagen, von denen selbst Profis nur tagträumen können. Kurzum: Der stylishste Freerider der Welt liegt auch in Sachen Kreativität in der Spitze.
Fabio Wibmer benötigt keine Vorstellung – praktisch alle kennen ihn. Mit seinen Youtube-Videos erreicht der Österreicher ein dreistelliges Millionen- Publikum. Seine Filme überraschen jedes Mal mit Banger-Stunts, Witz und coolen Ideen. Bestes Beispiel: sein Clip “Video Game” (s. unten). Da zeigt Fabio, dass er alles draufhat, von Trail-Tricks bis Monster-Jumps. Obendrein ist Fabio ein Meister der Selbstvermarktung. Das macht ihn laut Insidern zum bestbezahlten Gravity-Biker der Welt. Lesen Sie auch den Artikel über unseren Hausbesuch bei Fabio Wibmer.
Der Brite aus Sheffield ist das Gesicht der Trail-Rowdies der 50to01-Crew. Der Vollblut-Jibber slidet über Baumstämme, springt an Brückenpfeiler, grindet über Felsbrocken... kurz: Josh Lewis sucht Linien, wo keine sind, und versucht seine Stunts so lange, bis sie klappen. Alles zu sehen auf seinem Insta-Account. Wir lernten Josh während eines gemeinsamen Roadtrips in Neuseeland kennen und können bestätigen: Der Typ brennt fürs Mountainbiken wie kein anderer. Durch Joshs Adern fließt Kreativität – egal ob auf dem Parkplatz oder im Wald, beim Skaten oder Enduro-Fahren, im Videoschnitt oder beim Klamottendesignen, beim Musizieren oder Rumblödeln.
Das sind Joshs Top 5 der kreativsten Biker:
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Der sechsfache Trial-Champion aus Großbritannien gilt als der kompletteste Biker überhaupt. Wieso? Chris Akrigg kann schnell, verspielt und stilvoll; und das auf jedem Fahrrad. Legendär: sein Web-Edit “A Hill in Spain”. Chris ist ein Idol, selbst für Superstars wie Danny MacAskill. An solche Youtube-Reichweiten wie Danny oder Fabio kam Chris aber nie heran, obwohl seine Clips nicht minder spektakulär sind.
Leicht, geschmeidig, taktvoll? Nein! Brage setzt aufs Gegenteil. Seine Trailrides werden zum Gewaltakt – für Mensch und Material. Der stämmige Norweger presst, drückt und hämmert durch Kurven, dass die Fetzen fliegen. Seine Liebe zum Oldschool-Freeriding mischt Brage mit modernem Vollgas-Geballere. Dabei kommen finstere Edits mit 14-Meter-Drops, Skinnys und wahnwitzigen Trickkombis heraus. Neu, fresh, kreativ! Mehr über Brage finden Sie hier.
So brachial, so newschoolig, so anders – kein Biker haucht dem Freeride-Gedanken aktuell mehr neues Leben ein als B-Rage.
Für Brages Vestavik sind das die Top 5 der kreativsten Biker:
Kirt Voreis zählt zusammen mit den Rocky-Mountain- Froridern (Wade, Richie & Tippie) zu den ersten Freeridern überhaupt. Der US-Amerikaner aus Oregon trickste bereits, als es den Begriff Freeride oder Freestyle im Mountainbiken noch gar nicht gab. Kirt Voreis war lange Racer, u. a. im Specialized-Team mit Showman & Enfant terrible Shaun Palmer. Hier trickste Kirt bereits auf dem Dirtbike, beherrschte als einer der Ersten Barspins und erfand kreative Trick-Kombis. Anfang der 2000er-Jahre wechselte Kirt ins Freeride-Lager. Filmemacher Derek Westerlund behauptet, dass kein anderer Athlet so viel Einfluss auf die Szene hatte wie Kirt Voreis. Heute ist Kirt Voreis bereits 48 Jahre alt, doch jibbt noch wie die jungen.
Das sind Kirts Top 5 der kreativsten Biker:
“Was machst du denn?”, wollten wir schreien, als wir Paul Coudercs Web-Clip sahen. Denn Paul baumelte an der Reckstange, das Bike zwischen den Beinen. Für die Web-Edits “My War (I–III)” dreht der Franzose sprichwörtlich am Rad. Er versucht Stunts, die wir noch nie gesehen haben. Seine Kreationen entstehen zusammen mit seinem Bruder Adrien.
Der Schotte zählt zu den kreativsten Profi-BMXern der Welt. Nun adaptiert Kriss Kyle seine BMX-Skills aufs Mountainbike. Das sieht nicht nur fresh aus, sondern eröffnet ihm beim Stunt-Bau neue Möglichkeiten. “Ich hab die Linesickness”, sagt Kriss. In seinem Video “Out of Season” beweist Kriss Einfallsreichtum und zeigt, dass er mit den ganz großen Mountainbikern mithalten kann.
Noch mehr über Kriss:
Seine Art zu biken, ist speziell, aber besonders. Der Architektur-Nerd, Erik Hölperl, aus Sachsen-Anhalt befährt Gebäude und bannt seine Husarenritte per Selbstauslöser auf Kamera. Dabei springen kunstvolle Bilder heraus. Irre, welche Bauten Erik findet: z. B. Radartürme aus dem Krieg, verfallene Freibäder aus den 1960er-Jahren, riesige Glas-Fassaden.
Wir lieben britischen Humor – Matt Jones verkörpert ihn in Reinform. Der Unterhaltungswert: riesig. Auf der FMB World Tour konnte Matt leider nicht überzeugen, immer wieder patzte er, wenn’s drauf ankam. Doch für seine Filmclips zeigte Matt sein ganzes Potenzial. So etwa in “Frame of Mind” oder das Red-Bull-Projekt “World’s First”. Dafür trainierte Matt Jones den Running Gainer Bomb Drop (Foto) und weitere haarsträubende Trick-Kombis. Weiter so, Matt!
Kilian Bron spürt paradiesische Orte auf und kombiniert sie mit MTB-Action. Der Franzose manualt über Ridgelines, befährt Klettersteige, jagt bei Dunkelheit beleuchteten Race-Drohnen hinterher (Follow the Light) oder sammelt Landschaftssequenzen in Frankreich (Tour de France). Kurzum: Kilian ist ein Meister der Inszenierung. Das ist bildgewaltig und kreativ!
Der Kanadier aus Kelowna, B.C./Kanada frontflippte über den 23-Meter-Canyon bei der Red Bull Rampage und schockte damit die Freeride-Szene. Seine Web-Edits “Wild West” und Video-Auftritte sind legendär, weil krasser und spektakulärer als alles, was man zuvor gesehen hat. Erst bei der Rampage 2021 bekam Toms Höhenflug durch einen kapitalen Sturz einen Dämpfer.
Genau wie Kriss Kyle ist Christian Rigal eigentlich Profi- BMXer. Doch der Kalifornier begeistert sich seit Kurzem für Mountainbikes. Damit springt er 360er in Gegenhänge, nutzt schräg wachsende Bäume als Landung oder befährt Wände in der Stadt. “Er hat den Blick”, sagt Kollege Kriss Kyle über ihn. Must see – Christians Webclip “By the Homies”.
Kirill Churbanov ist Freerider der ersten Stunde, zumindest in Russland. Seine Spezialität: XXL-Drops in Kiesgruben. Das verschaffte ihm den Spitznamen “Benderoni”, angelehnt an US-Superdropper Josh Bender. Für einige seiner Youtube-Clips spielt Kirill den Soundtrack selbst – auf Klarinette. Kirill ist anders als die meisten Freerider: statt laut und schrill leise und bedacht. Alkohol und Tattoos? Nix für Kirill. Zusammen mit Fotograf Lars Scharl bastelte sich Kirill Stunts, die zuvor noch nie jemand gewagt hat. Darunter einen Open-Loop. Oft scheiterte Kirill, stand aber immer wieder auf. Aufgrund der politischen Lage in Russland, lebt Kirill aktuell mit seiner Freundin in der Türkei.
Das sind Kirills Top 5 der kreativsten Biker:
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Der DH-Worldcup-Gesamtsieger und Vize-Weltmeister (2014), Josh Bryceland, konzentriert sich seit 2017 auf das, was er am liebsten macht: jibben mit seinen 50to01-Buddys. Dabei entwickelt er ein besonderes Gespür, das Gelände zu lesen und zu nutzen. Der Brite mit dem schwer verständlichen Manchester-Slang zählt zu den charismatischsten Figuren im Sport. Und für uns auf jeden Fall zu den kreativsten.
Der Kanadier Matt MacDuff kam zu zweifelhaftem Ruhm mit seinem Superloop. Denn er stürzte, brach sich viele Knochen und bekam ein Kamikaze-Image verpasst. Doch Matt rappelte sich auf und präsentierte sich neu mit dem Webclip: “Title”. Darin irrwitzige Holzkonstruktionen und noch verrücktere Stunts. Sie zeigen, dass Matt eine besondere “Airwareness” besitzt und eine dicke Portion Kreativität. Mehr über Matt MacDuff und seinen Sturz gibt’s hier.
Der US-Amerikaner aus Kalifornien macht BMX- Stunts mit dem Bigbike, baut Railslides in einen Rampage-Lauf ein oder droppt meterweit von Hausdächern auf Treppenschrägen. Kurz: Das Verquicken der Kategorien BMX und MTB macht Dylan s/Stark. Und kreativ dazu. Zu sehen in seinem Web-Edit “Real Heat 2”. Guckt mal rein!
Antti who? Soweit wir wissen, war es der junge Finne, der 2011 die erste Cashroll auf dem Mountainbike sprang. Seitdem hat Antti Rissanen immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Zum Beispiel mit einem Doppel-Flair. Doch statt sich voll auf seine Bike-Karriere zu konzentrieren, studierte Antti. Seine Stunts und Ideen fliegen daher etwas unterm Radar.
Phil Atwill ist in erster Linie Racer – doch statt sich nur auf die schnellste Zeit zu konzentrieren, geht der Spieltrieb mit Phil durch. Immer wieder findet der Brite neue Wege, mit dem Gelände zu experimentieren. Nosetaps, Rails, Manuals – der Typ ist ständig in Bewegung, und kein Gegenstand ist vor Phil sicher. Das ist kreativ und erfordert Entschlossenheit und Begeisterung.
Emil treibt die Progression im Slopestyle auf die Spitze. Der Schwede dreht, flippt, whipt und wirbelt wie kein anderer Slopestyler in der FMB World Tour. Schokoladenseite? Nicht für Emil Johansson. Er beherrscht komplexe Tricks in beide Richtungen und kann beim Kombinieren nach Belieben in seine Trick-Tasche greifen. Dabei kommen Stunts heraus, die noch kein Biker zuvor landete. Wie Emil das hinkriegt, wissen nicht einmal seine engsten Freunde und Mitstreiter auf der FMB World Tour. Zum Interview mit Emil Johansson kommen Sie hier.
Seine Karriere startet der US-Amerikaner aus Massachusetts als BMXer. Da war Nicholi 13 Jahre alt. Seit 2014 mischt der quirlige Ami die MTB-Slopestyle-Szene auf mit seinem typischen Alles-oder-Nichts-Ansatz. Nicholi gelang z. B. die erste Cashroll auf dem Bigbike und der erste Twister (1080er) beim Slopestyle. Nicholi liebt Tricks und die physikalische Grenzzone.
Der Ex-Racer gehört zur 50to01-Crew. Craig Evans liebt es, durch die heimischen Wälder von Sheffield zu räubern. Er manualt über Fels, surft durch Laub-Turns, balanciert über Baumstämme – Craigs Lust auf Tricks, Stunts und außergewöhnliche Linien ist unersättlich. Gleichzeitig zählt Craig zu den Favoriten der Red Bull Hardline. 2017 konnte er sie sogar gewinnen.
Bei Wyn Masters zählt das Gesamtkunstwerk, denn Wyn ist ein Tausendsassa. Der Neuseeländer bestreitet Downhill-Worldcups, fährt EWS-Rennen, stellt bei Whip-offs die Kiste quer, rollt freihändig auf dem Hinterrad, springt über den Eisbach im Englischen Garten in München oder bunnyhopt über alles und jeden. Witzig: sein Clip “Munich Gaps”.
Der Utah-Local und Motocross-Fan, Jaxson Riddle, haucht Oldschool- Tricks neues Leben ein. Er lässt die Tricks nicht nur cool aussehen, sondern entwickelt sie auch weiter. Zu beobachten bei seinem Rampage-Run 2021. Das ist kreativ und stylish zugleich. Zum Beispiel: sein Disco-Can auf dem Bigbike.