Morgens starten und noch nicht wissen, wo man abends sein wird - was für manche Menschen eine Horrorvorstellung sein mag, strahlt auf andere einen unwiderstehlichen Reiz aus. Natürlich lassen sich Mehrtagestouren mit dem Mountainbike auch von Hotel zu Hotel, von Hütte zu Hütte oder Couch zu Couch planen. Das volle Abenteuer-Erlebnis einer Mehrtagestour tritt jedoch erst dann ein, wenn sich Biker mindestens 24 Stunden nicht in geschlossenen Wänden aufhalten.
Draußen Biken, draußen schlafen: auf dem Campingplatz oder gar irgendwo in der Wildnis (falls es die Gesetze zulassen). Eine Bikepacking-Tour mit Outdoor-Übernachtung gehört auf die Bucket-List jedes Mountainbikers. Natürlich wäre es kein Abenteuer ohne wichtige Fragen: Wo schlafen? Wie kochen? Was trinken? Zum Glück hält der Markt allerlei praktische Helfer in Form von Bikepacking-Ausrüstung bereit.
Ich nehme nur das Notwendigste mit. Am besten merkt man die Ausrüstung gar nicht. Geringes Gewicht, Vielseitigkeit und kleines Packmaß sind optimal, wenn man mit Taschen auf Trails fährt. - Mathias Marschner, TrailXperience
Auch der schönste Camping-Spot ist ohne Übernachtungsmöglichkeit wenig wert. Nässe, Kälte, Wind und Mücken machen aus dem Bikepacking-Trip schnell ein Survival-Erlebnis. Auf dem blanken Boden kühlen erschöpfte Biker besonders schnell aus. Isomatte und Schlafsack sind deshalb Pflicht bei jeder Übernachtung unter freiem Himmel. Die Form des Wetterschutzes ist jedoch jedem Biker selbst überlassen. Dabei muss es nicht immer das klassische Zelt sein. Auch anderes Übernachtungs-Zubehör lässt sich dank geringem Packmaß und niedrigem Gewicht auf einer Bikepacking-Tour mitführen. Diese vier Arten von Mini-Hotels versprechen süße Träume.
Leicht, klein verstaubar, vielseitig einsetzbar: Ein Tarp ist der einfachste Wetterschutz mit garantierter Frischluftzufuhr. Sind gerade keine Bäume in der Nähe, lässt sich die Plane auch zwischen zwei Bikes spannen. Zum Beispiel Quechua Fresh. 39,99 Euro >> hier erhältlich.
Diese maximal minimalistische Unterkunft erfreut sich bei Abenteurern großer Beliebtheit, denn es braucht zur Übernachtung nichts außer einem kleinen Stück ebenen Boden. Gute Modelle sind nicht nur wasserdicht, sondern auch atmungsaktiv. Die Wölbung im Kopfraum erleichtert das Atmen. Zum Beispiel The North Face Futurelight Bivy. 249,95 Euro >> hier erhältlich.
Luftig schlafen mit unter einem Kilo Gewicht - die Bikepacking-Taschen füllen sich nicht zu sehr dank dieser Reisehängematte. Für Regenschutz sorgt ein zusätzliches Tarp, ein Insektennetz hält ungebetene Gäste fern. Punkte zum Aufhängen finden sich fast überall. Tipp für mehr Isolation von unten: Iso-Matte einschieben. ENO Sky Lite Hammock. 219,95 Euro >> hier erhältlich.
Der Klassiker für Draußenschläfer bietet Wind-, Wasser- und Blickschutz. Ein-Personen-Modelle um zwei Kilo haben auch etwas Platz für Gepäck und sind schnell selbsttragend aufgebaut. Zum Beispiel Nordisk Svalbard 1 PU. 249,95 Euro >> hier erhältlich.
Ich war mit dem Nordisk Svalbard 1 PU zwei Monate lang auf einem Bikepacking-Trip durch Frankreich und Spanien unterwegs. Während dieser Zeit bekam das kleine Zelt, zusammengequetscht in der Satteltasche, wenig Liebe zu spüren. Der unaufhörliche April-Regen setzte dem Außenzelt auf Dauer zu und mit 1,90 Metern Körpergröße fand ich gerade noch genug Platz zum Liegen. Absolut überzeugt hat mich der unglaublich schnelle Aufbau mit nur zwei magnetischen Stangen und der hohe Windschutz, welcher mich auch auf den stürmischen Gipfeln der Pyrenäen ruhig schlafen ließ. - Jan Timmermann, BIKE-Redakteur
Extra für Bikepacking-Abenteuer hat Primus ein Kochsystem im Sortiment, das platzsparend verstaut werden kann. Mit Hilfe eines Bajonettverschlusses sitzt der Topf direkt auf dem Kocher. Der integrierte Wärmetauscher sorgt für besonders sparsamen Gasverbrauch. 149,95 Euro >> hier erhältlich.
Deuter verspricht schnelles Be- und Entladen dank wasserdichtem und komprimierbarem Packsack - auch bekannt als Arschrakete oder Dönertasche. Durch den Rollverschluss und das Luftventil lässt sich die Ladung einfach aufs kleinstmögliche Packmaß reduzieren. Ein robuster Klettverschluss sorgt für einen sicheren Sitz, auch an Carbon-Sattelstützen. 130 Euro >> hier erhältlich.
Faltbare Kochtöpfe sind die Revolution für Bikepacking-Selbstversorger, denn sie passen problemlos in die Rahmentasche oder den Rucksack. Im lebensmittelechten 1,4-Liter-Silikontopf mit Aluminiumboden lassen sich ratzfatz 250 Gramm Nudeln kochen. Ein Abgießsieb ist in den Deckel integriert. 59,95 Euro.
Beim Befreien eines Trails von Totholz oder beim Beschaffen des Brennholzes fürs Lagerfeuer, hilft diese manuelle Mini-Kettensäge. Klein und günstig ist sie eine sinnvolle Ergänzung für jedes Survival-Kit. Zu zweit geht das Sägen besonders leicht von der Hand. 19,99 Euro >> hier erhältlich.
Wer das Flicken von Luft-Isomatten leid ist, sollte sich dieses unkaputtbare Modell genauer anschauen. Dank ineinandergreifender Segmente bleibt das Packmaß kompakt und dank reflektierender Beschichtung mehr Körperwärme erhalten. Mit unter 400 Gramm zudem unschlagbar leicht. 64,95 Euro >> hier erhältlich.
Im Sommer ist die Wasserversorgung auf der Mehrtages-Tour ein Kernelement jeder Planung. Mit der Filtertechnologie von Quell können Biker unbeschwert ins Abenteuer starten, denn sie befreit das Wasser aus der Flasche von 99,9 Prozent aller Bakterien und Viren. Einfach nachschöpfen und auftanken. Einen Test dieser Trinkflasche gibt es hier in Kürze. 39,95 Euro >> hier erhältlich.
Nur ausgeruhte Biker sind nach einem langen Tag fit fürs nächste Bikepacking-Abenteuer. Die Bedeutung eines guten Schlafsacks darf trotz aller Grammfuchserei deshalb nicht unterschätzt werden. Mit einer Komforttemperatur von fünf Grad bleibt der Vaude auch bei kühlen Sommernächten in den Bergen schön kuschelig. 220 Euro >> hier erhältlich.
Gaskocher und Co ziehen einen ganzen Rattenschwanz an Equipment mit sich. Ich persönlich mache deshalb auch gerne einfach Brotzeit. Auf meine rote Mini-Bialetti will ich aber nicht verzichten. - Ines Thoma, Enduro- und Bikepacking-Profi