Ludwig Döhl
· 18.12.2021
Kann man MTB-Schaltungen noch revolutionieren? Intend verpflanzt dafür den Freilauf von der Hinterradnabe in die Kurbel. Was das bringt, und ob es funktioniert?
Das nächste große Ding, oder doch eher Spielerei auf Nerd-Niveau? In welche Kategorie lässt sich Cornelius Kapfingers neuester Geistesblitz einsortieren? Der smarte Ingenieur und Gründer der Firma Intend hat sich als Entwickler der weltweit leichtesten Bremse (damals noch bei Trickstuff) und mit seinen extravaganten Upside-Down-Federgabeln einen exzellenten Ruf in der Bike-Branche erarbeitet. Mit einem in der Kurbel integrierten Freilauf stellt der gebürtige Niederbayer nun die grundlegende Funktion des Antriebsstrangs an Mountainbikes in Frage. Was in den Entwicklungsabteilungen von Sram und Shimano wohl zumindest als frech interpretiert werden dürfte. Dabei ist Kapfingers Idee keineswegs neu. Schon seit Jahrzehnten vertrauen Trialbiker bei internationalen Wettkämpfen der Kombination aus Freilaufmechanismus in der Kurbel und starrer Nabe. So lässt sich die Kurbel noch rückwärts drehen, wenn die Kette bereits am Hindernis aufliegt. Für Mountainbiker gibt es noch weitere Vorteile, die für dieses System sprechen. Doch der Reihe nach. Worum geht’s hier eigentlich genau?
Intends neue Rocksteady-Magic-Kurbel verfügt über einen Freilauf zwischen Kettenblatt und Kurbelarm, der wiederum den üblichen Freilauf im Nabenkörper des Hinterrads ersetzen soll. Weil jedoch jedes MTB-Hinterrad bereits einen Freilauf integriert hat, muss man diesen vorerst etwas provisorisch mit einem Kabelbinder zwischen Kassette und Speichen lahmlegen. Man bastelt sich also selbst eine starre Nabe, um die Rocksteady-Magic-Kurbel in Betrieb zu nehmen. Klingt nicht ganz logisch. Was sind also die Vorteile dieses Systems?
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