Robert Kühnen
· 17.12.2022
Auch relativ neue Mountainbikes können nach den ersten Hunderten Kilometern gesprächig werden. Geräusche am MTB sind aber nichts Schlimmes, denn ihr Grund ist fast immer schnell behoben. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Geräusche beheben können, die vom Rahmen oder den Laufrädern ausgehen. Unser Leitfaden am Ende hilft bei Wahl des richtigen Schmiermittels.
Das Herz des Bikes, der Rahmen, verstärkt Geräusche aller Art. Er führt uns in die Irre, indem er sie an falscher Stelle ertönen lässt, ist manchmal aber auch selbst die Ursache – weil Klemmteile auf dem Rahmen schaukeln, Verschraubungen lose sind oder sich tatsächlich Risse gebildet haben. Auch Laufräder, insbesondere das hintere, sind Klangerzeuger.
Kleines Teil, großes Knacken: Es liegt viel Last auf diesem kleinen Bauteil, das zudem nur mit einer dicken Verbindung am Rahmen montiert ist. Schaltaugen zum Beheben von Geräuschen entweder satt mit Montagefett bestrichen neu einsetzen – manchmal hilft sogar nur Festkleben. Dazu sollte die Sicherungsschraube entfettet und mit mittelfestem Schraubenkleber wieder eingesetzt werden.
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Die Steck- oder Spannachse mit Montagefett bestreichen und ausreichend anziehen - manchmal hilft, die Achse ein Tick stärker anzuziehen, und schon wird es ruhig an Heck und Gabel.
Quietschende Bremsen neu ausrichten ist schnell gemacht: Sattelschrauben lösen, Bremshebel ziehen, Schrauben abwechselnd nachziehen – so richtet sich der Bremssattel neu aus. Am einfachsten geht’s mit einer Person, die hilft. Der Weg zwischen hinterem Bremssattel und Bremshebel vorn kann lang sein.
Rund um den Dämpfer ist mehr oder weniger Kinematik zugange und entsprechend viele Lager und somit Schrauben verrichten ihren Dienst - aber manchmal leider nicht geräuschlos. Checken Sie alle Schrauben der Dämpferanlenkung und der beteiligten Gelenke – alles fest?
Kommen eher Knarzende Sounds aus der Gegend? Dann sollten Sie die Rahmen-Gelenke nacheinander mit Kriechöl behandeln und so herausfinden, welches Lärm macht. Dieses dann ausbauen, säubern und gefettet wieder einbauen. Oft bieten Hersteller Service-Kits für die Lager an, wenn diese tatsächlich bei Ihrem MTB rauhgelaufen oder ausgeleihert sein.
Im ersten Schritt sollten Sie Kassette und Bremsscheibe mit den angegebenen Drehmomenten nachziehen. Wenn das nichts nützt, wird es leider schon komplexer: Eventuell kann helfen, die Speichenspannung in Laufrädern zu ändern oder Speichen anderen Durchmessers einzuziehen, wenn das Laufrad als Übeltäter ausgemacht ist und alle anderen Fehlerquellen bereits ausgeschlossen sind - das rät Norbert Köhn von Reset Engineering.
Für ruhende Teile. Ein zähes, druckstabiles Fett, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Bauteile voneinander zu trennen, Beschädigungen und Kontaktkorrosion zu verhindern und Wasser draußen zu halten. Auch als Dichtschicht vor der eigentlichen Lagerdichtung nützlich. Praktisch: In der Montagepaste von Shimano steckt ein Pinsel. Für Verschraubungen aller Art nutzbar.
Minimiert Reibung bei drehenden Teilen, insbesondere zum Nachschmieren von Kugel- und Gleitlagern. Die Ansprüche am Bike sind aber nicht sehr hoch, da die Lager langsam drehen und die Temperaturen niedrig sind.
Für klemmende Teile. Erhöht die Reibung zwischen Bauteilen und schont so Carbon-Rohre vor Beschädigung durch Einschnürungen. Denn das nötige Drehmoment fällt mit dem Einsatz von Carbon-Pasten um rund 40 %. Für Lenker/Vorbau- und Sattelstütze/Rahmen-Verbindungen.
Dringt in enge Spalten ein und sorgt kurzfristig für Ruhe.
Zum Sichern kleiner Schraubverbindungen wie an Bremsscheiben, Schaltaugen oder auch Lagerbolzen von Gelenken.
Drehmomentschlüssel helfen, die Verschraubungen am Bike richtig anzuziehen – dies unterstützt eine geräuschlose Fahrt und schont leichtes, empfindliches Material, insbesondere Carbon.
Die Lagersitze von Carbon-Rahmen sind selten zylindrisch. „Wir haben sogar schon Trompetenformen gesehen“, sagt Norbert Köhn von Reset Engineering. Nicht immer können Serienbauteile dies kompensieren. Deshalb bietet Reset Schalen mit Übermaß an. Die elastischen Lagerschalen aus Glasfaser-verstärktem Polyamid haben serienmäßig 2,5 Zehntelmillimeter Übermaß, andere Maße sind auch möglich. Wenn es nicht nur knarzt, sondern klappert, weil die Bauteile zu große Toleranzen haben, hat Reset ein zweites Produkt im Programm, mit dem kleine Spalte bis 0,15 mm überwunden werden können. „Gut gemacht, hält das super“, sagt Köhn. Klappert es noch deutlich ärger, können auch übliche Zweikomponenten-Epoxydkleber eine Lösung sein.
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