Robert Kühnen
· 17.12.2022
Die Good News: Geräusche am MTB sind sehr oft normal und kein Grund zu großer Sorge. Sie sollten allerdings nicht zu lange ertragen werden, denn sie sind fast immer ein Zeichen für Verschmutzung und in der Folge für Abnutzung und später Schäden. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie Geräusche beheben können, die von Lenker, Sattel/-stütze und Lenklager ausgehen. Unser Leitfaden hilft bei der Lokalisierung der Geräuschquellen.
Eine sehr häufige Geräuschquelle ist die Klemmungen des Lenkers. Mit rutschhemmender Carbon-Montagepaste lassen sich insbesondere Carbon-Lenker schonend knackfrei montieren. Beachten Sie die Anzugsmomente auf dem Vorbau. Drehmomentschlüssel verwenden! Leichte Carbon-Teile sind sehr empfindlich gegenüber zu hohen Klemmkräften.
Verschraubung des Vorbaus auf dem Gabelschaft kontrollieren. Vorher prüfen, ob das Steuerlager Spiel hat: Vorderbremse ziehen, Bike vor- und zurückruckeln. Bei Spiel Verschraubung des Vorbaus (wie im Bild) öffnen, Deckelschraube nachziehen, dann Vorbau wieder anziehen.
Übrigens: Sie benötigen 40 % weniger Drehmoment für sicheres Klemmen mit Carbon-Montagepaste. Das gilt sowohl für Vorbau/Lenker wie für Sattelklemmen.
Vorbaudeckel entfernen. Lenker dünn mit Carbon-Montagepaste bestreichen. Deckel aufsetzen, mit Montagefett geschmierte Schrauben über Kreuz anziehen. Drehmomente beachten. Auf einen rundum gleichmäßigen Klemmschlitz achten.
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Carbon-Sattelstütze dünn mit Carbon-Montagepaste bestreichen. Sie sollte satt ins gesäuberte, fettfreie Sitzrohr gleiten. Klemmschelle und deren Schraube – Gewinde und Kopf – mit Montagefett behandeln. So präpariert reichen oft wenige Newtonmeter, um die Sattelstütze sicher zu klemmen. Herstellerangabe zum Drehmoment als Obergrenze beachten. Bei Alu-Stützen kann wahlweise auch Montagefett verwendet werden, dann sind höhere Klemmkräfte erforderlich.
Bei integrierten Lagern werden die Lagereinheiten teilweise direkt in den Rahmen gelegt. Egal, welche Bauart vorliegt, den Kontaktbereich immer mit Montagefett behandeln. Keine Angst: Carbon reagiert NICHT mit Mineralölprodukten – es löst sich weder auf, noch quillt es auf.
Sättel knarzen gerne. Wenn man Kriechöl oder Silikonöl an die Verbindung Sattelgestell/Sattel sprüht, ist häufig schon für Ruhe gesorgt. Hilft das nicht: Sattelklemmung demontieren und säubern. Schrauben mit Montagefett fest anziehen.
Kommt das Knacken aus dem Tretlager oder doch eher vom Schaltauge? Knarzt das Sattelgestell, oder knistert der Carbon-Rahmen? Unser kurzer Leitfaden hilft, die Quelle einzugrenzen.
Tritt das Geräusch nur beim Treten auf, kommen alle Teile des Antriebs in Frage, aber auch Laufräder, Rahmen, Sattelstütze, Sattel und Lenker – alle Verbindungen, über die Kraft fließt.
Sie haben die obige Checkliste abgearbeitet, nichts hat geholfen und Sie stellen fest: Auch wenn ich brav auf dem Sattel sitze und mein MTB rollt sanft vor sich dahin, tritt das nervtötende Geräusch weiterhin auf! Dann haben wir noch die folgenden 4 Punkte zum abhaken.
Wiederum im Stehen fahren. Hört das Knacksen dann auf, kontrollieren Sie Sattel und Sattelstütze.
Bremsen quietschen. Bremsen abwechselnd vorne und hinten leicht anlegen. Ist das Quietschen dann weg, schleifen die Beläge.
Den Hinterbau checken. Gelenke und Dämpferbefestigung sind Geräuschquellen beim Einfedern. Langsam im Stehen rollen, bewusst deutlich einfedern und lauschen. Gelenke einzeln testen.
Knarzt es nur beim Lenken? Dann die Schaltkabelhüllen kontrollieren.