Auch wenn sich in Paganella ein Flow-Trail an den nächsten reiht: Das Gebiet in Sichtweite des Gardasees ist noch immer ein echter Tipp für gnarly Enduro-Rides. Steine, Wurzeln, weicher Waldboden – die perfekte Kombi! Mein Highlight ist die Giada-Line. Leider wurden gerade einige Schlüsselstellen entschärft, dennoch: Der erste Abschnitt ist Enduro pur. Bei Doss Pela biegt ihr von der Line 806 ab zum 811er. Danach über einen Gegenanstieg zum legendären “Secret Trail” bis ans Ufer des Molvenosees. So packt ihr 1500 Abfahrtsmeter und die Enduro-Highlights des Gebiets in einen Run. Dicke Arme garantiert!
Im schönsten Gebirge der Welt, den Dolomiten, rumzukurven ist ohnehin schon der Hit, sich die Arabba-Abfahrt rauszusuchen zündet den Nachbrenner – garantiert! Den Trail erreicht man schnell vom Bikepark Fassa aus. Er führt vom Col dei Rossi runter nach Arabba. Links, rechts, hoch, runter – der Trail windet sich als alpiner Pumptrack durch ein Postkarten-Panorama. Er beginnt easy, nimmt dann Fahrt auf und schlängelt sich handtuchbreit durch Geröll, Anlieger, über Steinstufen und Felsplatten. Weil es öfter auch mal kurze Anstiege hochgeht, empfiehlt sich dieser Trail für E-Enduros. Denn dann gibt’s eine Extraportion Flow.
Finale ist der Hotspot für Enduristen aus ganz Europa. Das Besondere an der Küstenregion: Mit rund 90 Shuttle-Unternehmen und einer eigenen Freeride-Buslinie erreicht man die unzähligen Trails ohne lange Tretpassagen und kann so ohne Ende Tiefenmeter sammeln. Quasi wie im Bikepark, nur viel größer. Mich begeistern besonders diese Trails: Cacciatore, Toboga di Canova, H-Trail, Rollercoaster, Madonna della Guardia. Denn sie besitzen alles, was ein Enduro-Trail braucht: Speed-Passagen, technische Schikanen, Kurven, Kehren, Waldboden, Felsen (mal lose, mal fest), Wellen, Buckel, Senken, Geröll usw.
Mit dem vielseitigen Enduro 2 hat die Crew rund um Mountainbike-Hall-Of-Fame-Mitglied Diddie Schneider alles aus dem Geißkopf herausgeholt. Die Strecke ist Enduro-typisch super abwechslungsreich und überraschend lang. Nach dem Start mit einem herrlichen Blick auf den Großen Arber schlängelt sich der Trail zunächst mit weiten Kurven durchs offene Gelände, bis er im Wald deutlich enger und anspruchsvoller wird. Hier fordern kurze, steinige Steilabfahrten und Wurzelteppiche das Fahrwerk heraus. Wer es schafft bei der Varianz an gebauten und natürlichen Features den Speed zu halten, kann sich zum Beispiel beim hier stattfindenden Rennen der “Chili Enduro Serie” anmelden.
“Baden to the Bone” nennt sich der Freeride-Trail vom Rosskopf in Freiburg. Der Name: eine Anspielung auf Lokalpatriotismus und den teils zornigen Charakter des Trails. Trailbuilder aus Nelson, BC haben ihn gebaut und die 430 Höhenmeter gespickt mit Stunts und Sprüngen. Sie verpassten der Abfahrt viel Speed und eine geschmeidige Linienführung – ganz nach kanadischem Vorbild – und das ist genau, was mir so gut gefällt am “B2B”: Flow & technische Kniffe, Easy Riding & Nervenkitzel. Mein Rat: die Sprünge erst genau anschauen und unbedingt mehrfach fahren, denn: “Second Run – double Fun!” Übrigens: Hochkurbeln muss man selbst. Zurück geht’s durch die Stadt. Tipp: Eis essen am Münster!