Florentin Vesenbeckh
· 28.10.2021
Das Rail von Trek ist ein echter Vielseitigkeitskünstler. Für 2022 wird das E-MTB dank Boschs neuem Smart System noch ausdauernder. Doch das sind nicht alle Neuerungen.
Ein Bike für alles! Diesem Ideal kommt das Rail von Trek ziemlich nahe. Wer Spaß im Gelände sucht, ist bei dem edlen Carbon-Geschoss definitiv nicht verkehrt. Für 2022 verpasst Trek seinem Erfolgsmodell ein Update. Natürlich setzen die Amerikaner auf Boschs Smart System mit dem großen Powertube 750, der neuen App und der neuen Display-Remote-Kombi aus Kiox 300 und LED Remote. Diesen Luxus gibt's allerdings erst ab 8999 Euro.
Alle Änderungen für die neue Saison gibt's für die teuren Modelle 9.8 und 9.9 ab 8999 Euro. Bis zum Rail 9.7 bleibt 2022 alles beim Alten, inklusive 625er-Akku. Wer so tief in den Geldbeutel greift, bekommt aber nicht nur das neue Bosch-System und den riesigen 750er-Akku (Größe S mit 625 Wh!). Auch die Geometrie wurde gründlich überarbeitet. Außerdem bauen die neuen Rahmen auf ein dickeres Steuerrohr für Gabeln mit dem neuen Maß 1 1/8 auf 1,8 Zoll. Das soll mehr Steifigkeit und einen schickeren Übergang von Gabel zum Steuerrohr bringen.
In unserem großen Highend-Vergleichstest in EMTB 6/2020 hat uns das Rail richtig Freude bereitet. Einen deutlichen Kritikpunkt hatten wir allerdings: Bei weitem Stützenauszug wird der Sitzwinkel zu flach, der Fahrer tritt etwas von hinten, die Bergauf-Performance leidet. Das haben offenbar auch die Trek-Ingenieure so wahrgenommen. Denn für 2022 soll der Sitzwinkel um satte zwei Grad steiler geworden sein. Mit dem Winkel von rund 77 Grad wird der Fahrer zentraler im Bike platziert. Außerdem ist das Rail länger geworden. Der Reach wächst je nach Größe um ein bis 2,5 Zentimeter. In Large landet er bei sehr modernen 490 Millimetern. Für E-MTB-Verhältnisse ist das richtig lang. Der Lenkwinkel ist mit 64,2 bzw. 64,6 Grad (Flipchip low bzw. high) flach, für ein E-Enduro aber nicht übertrieben flach. Trek orientiert sich dabei am Enduro-Bike Slash und wappnet das Rail für noch anspruchsvollere Abfahrten.