Florentin Vesenbeckh
· 13.11.2022
Das Specialized Kenevo SL Comp sieht dem unmotorisierten Enduro von Specialized extrem ähnlich. Und auch in ihrem Charakter sind sich die beiden Bikes nicht wesensfremd. Schließt sich langsam der Kreis zwischen E und MTB?
Schauen wir erst mal auf das Chassis. Im Vollcarbonrahmen des Specialized Kenevo SL steckt ein fest verbauter Akku mit 320 Wattstunden, der den hauseigenen SL-1.1-Motor antreibt. So drückt Specialized das Gewicht auf glatte 19 Kilo. Das sind sechs Kilo weniger als die meisten anderen Kandidaten im Feld. Damit liegt das Kenevo SL gewichtstechnisch näher an einem unmotorisierten Enduro als an der E-Konkurrenz. Das spürt man auf dem Trail sofort. Das Handling ist leichtfüßiger, das Bike lässt sich besser bewegen und springen. Doch das Kenevo SL* ist kein ausgesprochen handliches oder verspieltes Bike.
Einen Übersichtsartikel zu allen 7 getesteten E-Enduro Bikes finden Sie hier. Darin besprechen wir unter anderem detailliert die Motoren, die Reichhöhen und die Frage, ob ein Light-E-MTB oder ein klassisches E-Enduro die bessere Wahl ist.
Die Geometriewerte sprechen eine klare Sprache: üppiger Radstand, langer Reach, flacher Lenkwinkel. Dazu kommt ein super sattes Fahrwerk. Damit ausgestattet nimmt das Specialized Light-Bike ruppigen Highspeed-Passagen mit beeindruckender Gelassenheit den Schrecken. Wenn grobe Schläge auf das Bike einprasseln oder fiese Steilpassagen warten, gehört das Specialized Kenevo SL zu den schnellsten und sichersten Kandidaten im Feld. Das Fahrwerk generiert dabei extrem viel Traktion und saugt sich regelrecht am Untergrund fest. Poppig oder spritzig arbeitet es aber nicht. Im Uphill kann das Bike mit seiner gedrosselten Power nicht mithalten. Wer in technischen Anstiegen zumindest einen Hauch von Uphillflow erfahren will, muss energisch in die Pedale powern – gegenüber einem Bike mit Bosch-Turbo klettert man mit dem Kenevo wie in Zeitlupe. Tipp: Für mehr Spieltrieb einen kürzeren Vorbau montieren und zur kleineren Rahmengröße greifen.
Spannend auch: Unser Vergleichstest Light-Enduro oder volle Leistung? Das Specialized Kenevo SL im EMTB-Enduro-Test
“Das Handling des leichten Specialized Kenevo SL ist natürlicher und leichtfüßiger als bei den Power-E-Enduros. Fahrwerk und Geometrie sind kompromisslos auf Laufruhe getrimmt. Mini-Downhiller!”
PLUS: Natürliches Fahrgefühl; harmonische Unterstützung; leicht und kompakt; voll individualisierbar (App)
MINUS: Lautes Antriebsgeräusch; leichtes Klappern; geringe Power
¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.
² Ermittelt an den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.
⁵ Gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad (Stufe).
In einigen unserer Auftritte verwenden wir sogenannte Affiliate Links. Diese sind mit Sternchen gekennzeichnet. Wenn Sie auf so einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, erhalten wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter (wie z.B. Rose oder Amazon) eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis dadurch nicht.