Tobias Ziganek
· 17.05.2023
Das neue Rotwild R.E735 ist der große Bruder des R.X735. Er bekommt mehr Hub, eine flachere Geometrie und einen leistungsstarken Antrieb. Optimale Voraussetzungen für ein schnelles Enduro.
Erst letztes Jahr stellte Rotwild das R.X735 vor. Mit diesem Bike machten sie den Spagat zwischen dem Light E-MTB R.X375 und E-Enduro R.X750. Nun kommt das R.E735 auf den Markt - mit mehr Federweg als der kleine Bruder R.X735. Außerdem wurde dem E-Enduro eine flachere, abfahrtsorientierte Geometrie verliehen, um mehr Sicherheit zu bieten. Für die nötige Agilität wird bei dem E-Bike auf ein Mullet-Setup (29 Zoll vorne/27,5 Zoll hinten) gesetzt. Dadurch verkürzt sich auch die Länge der Kettenstreben. Ein weiteres Highlight ist das geringe Gewicht von 21,6 Kilogramm. Das wären gerade mal 200 Gramm mehr als beim kleinen Bruder R.X735.
Im neuen Rotwild R.E735 ist der neue Shimano EP801 Motor verbaut. Dieser schaut von außen genau so aus wie sein Vorgänger, der EP800. Doch innen steckt neue Technik. Damit ist der Antrieb nun mit der neuen Shimano DI2 kompatibel. Die neue Elektronik hat allerdings auch zur Folge, das alte Akkus mit dem neuen System nicht mehr kompatibel sind. Neben den neuen Updates soll der EP801 E-Bike-Motor auch an Leistung zugewonnen haben. Statt 500 soll er 600 Watt drücken können.
Wie von den anderen Modellen schon bekannt, lässt sich die Akku-Größe aus dem Modell-Namen herauslesen. Zumindest fast. Die Batterie im R.E735 bietet effektiv 720 Wattstunden an. Der Akku sitzt in einem Carbongehäuse und passt sich harmonisch an das Unterrohr an. Er wiegt 3,5 Kilogramm. Mit Hilfe des Rotwild “Quick Release” lässt sich die Batterie per Knopfdruck entnehmen und lässt sich somit auch extern laden.
Der Rahmen des neuen Rotwild R.E735 besteht komplett aus Hochmodulfaser-Carbon. Nur das Dämpfer-Yoke ist aus Aluminium. Das gesamte Rahmen-Design, die Auswahl der Anbauteile ist letztlich auf ein niedriges Gesamtgewicht ausgelegt. Denn das Rotwild R.E735 wiegt in der “Ultra”-Variante nur 21,6 kg.
Im Vergleich zu seinem kleinem Bruder R.X735 schrumpft der Reach in Größe L 10 Millimeter auf 465 Millimeter. Für ein aktuelles Enduro ist dieser Wert extrem kurz für einen L-Rahmen. Dafür ist der Lenkwinkel um einen Grad flacher geworden. Er liegt nun bei 64,5 Grad. Der Sitzwinkel mit 74 Grad fällt für aktuelle Geometrien eher moderat aus. Dank dem Mullet Umbau verkürzt sich die Kettenstrebenlänge auf 440 Millimeter, was die Agilität des Bikes positiv beeinflusst.
Die “Core” Ausstattung setzt auf eine Fox 36 Float Performance Federgabel mit Grip-Kartusche und 170 Millimeter Federweg. Am Heck arbeitet ein Fox Float X2 Dämpfer mit 150 Millimeter Hub. Geschaltet wird mit einem Shimano XT-Drivetrain. Die Bremspower stellt eine Magura MT5 mit dicken 220/203 Millimeter Bremsscheiben zur Verfügung. Für den nötigen Grip wurden Schwalbe Magic Mary in 2,4 Zoll vorne und Hans Dampf in 2,6 Zoll hinten aufgezogen. Der Kostenpunkt des Bikes liegt bei 8999 Euro.
Das 11.499 Euro teure “Ultra”-Modell kommt mit einer Fox 38 Factory Grip2 Kashima Gabel mit ebenfalls 170 Millimeter Federweg. Anstatt der Performance-Ausführung ist hier nun der Fox Float X2-Dämpfer in der Factory Kashima-Variante verbaut. Bei der Schaltanlage werden auch auf die treuen Dienste der Shimano XT gesetzt. Auch die Bremse ist eine Shimano XT 4-Kolben-Anlage. Um das Gewicht weiter zu drücken, drehen sich Crankbrothers Synthesis Enduro Carbon Laufräder im Rotwild.