Marc Strucken
· 23.09.2022
Nach einiger Zeit jetzt gleich zwei Neue: Das Merida One-Sixty hat jetzt mehr Federweg für maximale Performance und Zuverlässigkeit in ruppigem Gelände. Das Merida One-Forty ist mehr die Allround-Trail-Waffe, die die Nehmerfähigkeiten eines All-Mountains mit der Uphill-Power eines guten Kletterers vereinen soll.
Nach der “längsten und konsequentesten Entwicklungs- und Testphase, die ein Merida-Modell jemals durchlaufen hat” legt der Hersteller jetzt auf einen Hieb zwei neue Bikes vor. 2019 war es, als wir dem Merida One-Forty 800 ein GUT verliehen haben. Mit dem durch die aktuellen Modelle verwöhnten Blick sieht das damalige Modell wirklich veraltet aus.
Und bereits 2017 haben wir das Merida One-Sixty mit dem Pivot Firebird in den In-Fight geschickt. Und jetzt das: Beide 2023er-Modelle gibt es in den Ausstattungsvarianten 10k, 8000, 6000, 700, 500 - das One-Forty auch noch als 400er - und diversen Farben. Die Preise liegen zwischen 2799 und 12.999 Euro.
Die beiden Mountainbikes von Merida werden bewusst auf einmal vorgestellt, denn sie haben einige Ähnlichkeiten - anders allerdings als es Ghost mit seinen Krawall-Brüdern Riot CF und Path Riot macht, wo der Unterschied lediglich darin besteht, dass eines einen Fazua-Motor hat. Unter dem Motto “Same but different” könnten also die beiden Merida Bikes stehen - daher ein Portrait der beiden im Tennisformat:
Das One-Forty hat eine 150-mm-Federgabel und 143 mm Federweg hinten, während das One-Sixty vorne 170-mm-Federweg bereit stellt sowie 162 mm oder 171 mm Federweg am Heck – je nach Hinterradgröße. Denn das One-Forty kommt in allen Größen mit zwei 29-Zoll-Laufrädern, beim großen Bruder gibt es in den Größen “Extra Short” bis “Mid” eine Mullet-Bereifung (hinten 27,5", vorne 29"); darüber ein komplettes 29er-Setup. Ein Flip-Chip sorgt dafür, dass die Geometrie unabhängig von der Hinterradgröße gleich bleibt.
Die Kettenstrebenlänge fällt mit dem kleineren Rad ebenfalls etwas kürzer aus. Das hilft kleineren Fahrerinnen und Fahrern beim Handling, kommt aber auch einem agileren Fahrgefühl zugute. Aber auch das One-Forty kann mit gemischten Laufradgrößen gefahren werden, wobei sich der Federweg hinten dadurch auf 153 mm vergrößert.
Zu den Winkelmaßen: Der Sitzwinkel des Merida One-Sixty liegt bei 79° und der Lenkkopfwinkel bei 64°. Beim One-Forty beträgt der Lenkkopfwinkel aufgrund des kürzeren Federwegs 65°, der Sitzwinkel bleibt gleich. Das erreicht Merida durch eine um 10 mm gekröpfte Sattelstütze gegenüber der gerade Stütze beim One-Sixty.
Gemeinsam haben beide Bikes, dass sie sowohl als Carbon- (CF) oder Aluminium-Version (LITE) erhältlich sind. Das Rahmengewicht liegt bei Carbon bei 2460 g in Größe M, die Aluminium-Version wiegt 3660 g in Größe M (jeweils +/- 5 %, laut Hersteller). Die Komplettbikes liegen zwischen 14 kg (Merida One-Forty 10k) und 16,88 kg (400er). Das Top-Modell des Merida One-Sixty 10k wirft sich mit 15,01 Kilo auf die Waage, das 500er mit 16,68 kg.
Mit dem “Agilometer−Größensystem” will Merida immer die richtige Größe für alle Fahrstile bieten - ähnlich wie Ghosts Superfit.
Die Hauptunterschiede beider Bikes sind die Federwege. Das One-Sixty hat hinten einen Dämpferhub von 65 mm und das One-Forty einen Hub von 57,5 mm - beide mit einem Federbein von 230 mm Länge. Beim 10k-Modell arbeitet ein Rockshox Super Deluxe Flight Attendant (One-Sixty) bzw. Fox Float DPS Factory (One-Forty) - beim günstigsten Modell jeweils der Rockshox-Dämfer Deluxe Select+.
Bei der Gabel des One-Sixty stampfen 38-mm-Standrohre, die mit 170 mm mehr Federweg bieten und ein steiferes Fahrwerk - im Top-Modell namentlich eine Rockshox Zeb Flight Attendant. Das One-Forty kommt mit 150-mm-Federgabel (ausgenommen das 400er mit 140 mm) und 35-36-mm-Standrohren für den All-Mountain-Einsatz. Das 10k-Modell hier mit einer Fox 36 Float Factory.
Das One-Sixty hat robustere Reifen: Maxxis Assegai MaxxGrip Exo+ vorne, Minion DHR II DD MaxxTerra hinten. Das Merida One-Forty läuft vorne auf Maxxis Minion DHF MaxxGrip mit Exo-Karkasse und hinten auf Dissector MaxxTerra mit der härteren Exo+-Karkasse.
Und damit es nicht nur vorwärts geht, sondern auch die negative Beschleunigung ausreichend gegeben ist, setzt das Merida One-Sixty ist vorne und hinten auf 200-mm-Bremsscheiben und verschiedene Qualitätsstufen an Shimano-Bremsen. Das One-Forty stoppt mit 180-mm-Bremsscheiben. Bei fast allen Modellen kommen Vierkolben-Bremsen zum Einsatz.
Ausgewählte Merida One-Sixty- und One-Forty-Modelle werden ab Oktober 2022 in den Handel kommen, die gesamte Modellpalette erst ab 2023.