Jan Timmermann
· 09.03.2023
Bis ins Jahr 2004 reicht die Geschichte des Giant Trance mit Maestro-Hinterbausystem zurück. Der Namenszusatz X verrät, dass es sich um die neueste Ausbaustufe mit Federwegsplus handelt.
Das Giant Trance mit Maestro-Hinterbau ist ein echter MTB-Klassiker, seit fast 20 Jahren kennen Mountainbiker diesen Namen. X-fache Testsiege begründen seinen guten Ruf, zuletzt im All-Mountain-Test 2022. Das X in der Modellbezeichnung steht jedoch für eine gewisse Extraportion Federweg. Mit von uns gemessenen 144 Millimetern am Heck liegt es – ganz klassisch – mittendrin in der Kategorie der All-Mountain-Bikes.
Wie bereits beim Vorgängermodell ist die Sitzposition des Traditionsmodells sehr ausgewogen. Ein kurzes Steuerrohr und der Lenker mit wenig Rise bringen im Sitzen viel Druck auf das Vorderrad. Zusammen mit dem steilen Sitzwinkel drängt das Giant förmlich vorwärts. So geht es in der Ebene zügig voran. Auch im Wiegetritt wippt der Hinterbau nur wenig und lässt sich mit dem Plattformhebel des Dämpfers komplett ruhigstellen. Steile Rampen und ausgedehnte Touren bewältigt das Giant mit am besten.
Bei hohen Geschwindigkeiten bergab sorgt vor allem der lange Reach des Trance X 2* für Sicherheit. Wird der Trail eng und verwinkelt, wirkt sich der lange Radstand eher sperrig aus und verlangt nach Körpereinsatz vom Fahrer. In der Praxis fiel die moderate Steifigkeit des relativ leichten Rahmens nicht negativ auf. Tretlager sowie Schwerpunkt liegen niedrig und betten den Fahrer tief ins Bike ein. Der feinfühlige Hinterbau hält gut gegen und sackt auch in Kurven nicht weg.
Leider kann die einfache Rockshox-Gabel mit dem Heck nicht mithalten. Sie zeigt sich wenig sensibel und schmatzt zudem bei schnellen Schlägen laut. Die gruppenlosen Shimano-Stopper bieten gerade noch genug Bremskraft für den All-Mountain-Einsatz. Etwas unpräzise wechselt die günstige Sram-SX-Eagle-Schaltung die Gänge. Der komplette Antrieb ist online schon für 240 Euro zu haben und bringt an ein Bike für 3300 Euro nur wenig Glanz.
Mit seinen ausgewogenen Fahreigenschaften bietet das Giant klassische All-Mountain-Qualitäten, die auch auf Tour Spaß machen. Die günstige Ausstattung ist bei dem Preis nicht angemessen. – Max Fuchs, BIKE-Redakteur
¹Preis ggf. zzgl. Kosten für Verpackung, Versand und Abstimmung.
²Das BIKE-Urteil gibt die Labormesswerte (BIKE-Labormessung) und den subjektiven Eindruck der Testfahrer wieder.
Das BIKE-Urteil ist preisunabhängig. BIKE-Urteile: super (250–205 P.), sehr gut (204,75–180 P.), gut (179,75–155 P.), befriedigend (154,75–130 P.), mit Schwächen (129,75–105 P.), ungenügend (104,75–0 P.).
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