FunkverkehrElektro-Schaltung SRAM GX AXS im Dauertest

Henri Lesewitz

 · 15.12.2021

Funkverkehr: Elektro-Schaltung SRAM GX AXS im DauertestFoto: Robert Niedring
Funkverkehr: Elektro-Schaltung SRAM GX AXS im Dauertest

Als Sram Anfang 2021 das funkgesteuerte GX AXS-Schaltwerk zeigte, hörte man ein klitzekleines bisschen die Totenglocken für den guten, alten Bowdenzug läuten.

Der Preis war immer noch verhältnismäßig hoch. Doch die Fahrtests ließen keinen Zweifel daran, dass die AXS-Technik souverän funktioniert. Wird, wenn höhere Stückzahlen die Preise weiter purzeln lassen, bald nur noch kabellos geschaltet am Mountainbike? Wer weiß. Unser Dauertest beantwortet zumindest die Frage nach der Zuverlässigkeit der Sram GX Eagle AXS Elektroschaltung. Als wir im Mai zu den ersten Touren mit der Elektro-GX starteten, war die Spannung groß. Zwar hatte sich die Edelversion XX1 AXS im Jahr zuvor schon als erstaunlich widerstandsfest erwiesen – inklusive Akku. Die GX-Variante war quasi baugleich, jedoch aus wesentlich günstigeren Materialien gefertigt. War die Elektronik deshalb weniger gut gegen Nässe geschützt? Würden sich die Lager der Schaltröllchen korrosionsanfällig zeigen? Und war die Verarbeitung dem Preis angemessen, der im Verhältnis zur XX1 günstig erscheint, verglichen mit der mechanischen GX-Schaltung aber knapp doppelt so hoch liegt?

  Die GX AXS wechselt die Gänge so schnell und präzise wie die teure XX1-Ausführung. Unten: Die Knopfzelle im Controller hielt die ganze Saison durch.Foto: Robert Niedring
Die GX AXS wechselt die Gänge so schnell und präzise wie die teure XX1-Ausführung. Unten: Die Knopfzelle im Controller hielt die ganze Saison durch.

Um das herauszufinden, wurde die Schaltung nicht geschont. Wir scheuten weder Schlammschlachten, noch Regenfahrten. Das ständige Auf und Ab der Münchner Isar-Trails forderte die Schaltung permanent, während bei Alpen-Touren die Gänge unter Volllast gewechselt worden. Die GX AXS machte all das klaglos mit. Sie bugsierte die Kette über das Ritzelpaket, ohne ein Mal zu zicken. Der Akku erwies sich als langlebig. Bis zu sechs Wochen lagen zwischen den Ladevorgängen. Die Knopfzelle des Controllers: noch original. Nicht so richtig warm wurden wir mit dem muldenförmigen Schalthebel. Das klassisch geformte, nachrüstbare Rocker Paddle (19 Euro) gefällt uns deutlich besser. Und der Verschleiß? Die Schaltröllchen: nach wie vor leichtgängig. Der Käfig: klapperfrei. Die Federn: straff. Im Gegensatz zur mürben GX-Kette merkt man dem Schaltwerk die Saison kaum an. Wie sich die GX Eagle-Kette und Kassette im Vergleich zu teureren Sram-Gruppen und Shimano-Antrieben schlägt, lesen Sie hier in unserem Antriebsverschleiß-Test von 1x12 Schaltgruppen.

Ob künftig Funk oder Bowdenzug dominieren, ist also weniger eine Frage der Zuverlässigkeit, sondern eine Frage des Preises. Und ob sich Biker mit dem Akku-Management anfreunden können.

Sram GX AXS

Gewicht: 521 Gramm

Preis: 620 Euro (Schaltwerk, Controller, Akku) >> z. B. hier erhältlich*

PLUS Gute Verarbeitung; präzise Schaltvorgänge; aufgeräumte Optik; Schaltcharakter per App einstellbar; stufenloses Runterschalten

MINUS Hoher Preis; Akku-Management nötig; teurer Ersatz-Akku (49 Euro); originale Schaltwippe gewöhnungsbedürftig

Funktionalität 5 von 6 Punkten

Haltbarkeit 6 von 6 Punkten

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