E-MTB FahrwerkWie viel Federweg brauche ich beim E-Bike?

Markus Greber

 · 20.04.2021

E-MTB Fahrwerk: Wie viel Federweg brauche ich beim E-Bike?Foto: Markus Greber
Wir klären auf, wie viel Federweg beim E-Mountainbike für welchen Einsatzzweck Sinn macht.

Wer mit dem E-Bike offroad unterwegs ist, braucht eine Federung. Pflicht ist eine gute Federgabel, den ultimativen Fahrspaß im Gelände gibt’s nur vollgefedert. Aber wie viel Federweg brauchen Sie am E-MTB?

Jedes Fahrzeug, wenn es sich halbwegs schnell bewegt, hat selbstverständlich eine Federung. Warum also sollte das beim E-MTB anders sein? Ein vollkommen starres Bike filtert keine Schläge und hat im Gelände nichts verloren.

Tipp: Die Dämpfung sollte einstellbar sein

Die meisten Federungen bei Mountainbikes funktionieren mit Luft. Für die Dämpfung ist Öl zuständig. Vergewissern Sie sich beim E-MTB-Kauf, ob das zutrifft. Gerade einfache und günstige Federgabeln besitzen eine Stahlfeder und keine einstellbare Dämpfung. Diese Gabeln funktionieren dann oft zäh und werden dem Geländeanspruch nicht gerecht. Eine gute Federgabel am E-MTB besitzt eine einstellbare Luftkammer und eine justierbare Dämpfung. Ebenso sollte das hintere Federelement beim Fully (Dämpfer) sowohl in Federung (Luft) als auch in der Dämpfung (Öl) einstellbar sein.

  Besser geht's nicht: Die Top-Federgabel von Öhlins ist vielfach verstellbar. Einsteiger sollten jedoch auf eine simple Bedienlogik achten.Foto: Markus Greber
Besser geht's nicht: Die Top-Federgabel von Öhlins ist vielfach verstellbar. Einsteiger sollten jedoch auf eine simple Bedienlogik achten.
  Bringt nur ein Mindestmaß an Komfort: ein günstiges Stahlfedermodell ohne verstellbare Dämpfung. Eine Stahlfeder lässt sich nicht ohne Weiteres auf das Fahrergewicht anpassen.Foto: Markus Greber
Bringt nur ein Mindestmaß an Komfort: ein günstiges Stahlfedermodell ohne verstellbare Dämpfung. Eine Stahlfeder lässt sich nicht ohne Weiteres auf das Fahrergewicht anpassen.

Allerdings gibt es auch hochwertige Federelemente für Mountainbikes mit Stahlfedern. Diese besitzen ein feineres Ansprechverhalten als ihre Luft-Federgabeln und Luftfederdämpfer. Sie sind allerdings schwerer und weniger leicht einstellbar. Womöglich muss man die Federn austauschen, um sie auf das Körpergewicht einzustellen. Stahlfeder-Dämpfer machen eher bei teuren Performance-E-Bikes Sinn. Vorteil: Weniger Wartung im Vergleich zum Luftfederdämpfer.

  Luftfederdämpfer haben sich auch an E-Mountainbikes bewährt. Doch gerade an E-Bikes mit viel Federweg werden immer öfter Federbeine mit Stahlfeder verbaut.Foto: Markus Greber
Luftfederdämpfer haben sich auch an E-Mountainbikes bewährt. Doch gerade an E-Bikes mit viel Federweg werden immer öfter Federbeine mit Stahlfeder verbaut.

Wie viel Federweg braucht mein E-MTB?

„Ich fahre ja nur auf Schotter, also brauche ich gar nicht so viel Federweg“ – diese Aussage stimmt nur bedingt. Denn weniger Federweg bedeutet auch weniger Komfort. Das gilt auch dann, wenn man den Hub nur zum Teil nutzt. Gerade beim E-MTB, wo das Gewicht und ein direkter Vortrieb eine eher untergeordnete Rolle spielt und auch die Verluste durch Fahrwerkswippen zu vernachlässigen sind, kann man eigentlich recht verschwenderisch mit dem Federweg umgehen. Und im Wiegetritt, in dem das Wippen besonders stört, bewegt man sich mit Motorunterstützung ohnehin kaum. Deshalb lautet unsere Empfehlung in Sachen Federweg beim E-Mountainbike: 140 Millimeter und mehr haben für Komfort-Biker eigentlich nur Vorteile.

  Bei sportlichen E-Mountainbikes für den Trail-Einsatz die beliebteste Federwegsklasse: Bikes mit 140 bis 160 Millimeter Federweg.Foto: Markus Greber
Bei sportlichen E-Mountainbikes für den Trail-Einsatz die beliebteste Federwegsklasse: Bikes mit 140 bis 160 Millimeter Federweg.