Vor einem Jahr haben wir das Radon Swoop noch abgestraft wegen seines störrischen Hecks. Wir hatten moniert, dass man die Sattelstütze nicht tief genug absenken kann, was Einbußen im Handling mit sich bringt, und dass sich das Bike nur widerwillig aufs Hinterrad ziehen ließ. Das Radon Swoop 9.0 (2022) testeten wir allerdings in L. Diesmal nahmen wir uns die Heavy-Duty-Variante des Swoop vor – und zwar in Medium.
Wusch – das Radon Swoop 10.0 HD kam angerauscht wie ein Racheengel und wischte alle alten Vorbehalte beiseite. Trotz knappen Reach-Werts (449 mm) fühlte sich selbst unser größter Tester wohl, und wir alle waren begeistert von der Leichtigkeit, mit der sich das 170-mm-Bike durch den Trail steuern ließ. Und von der Schnelligkeit. Das liegt am Gewicht, der Geo, dem Cockpit und ... jetzt kommt’s: dem Hammerfahrwerk. Überraschung! Der X2 -Dämpfer wirkt anscheinend Wunder. Nix störrisch, nix straff, nein, komfortabel, ohne dabei zu “sumpfen”.
Gabel und Dämpfer harmonierten, mit genügend Gegendruck, um sich bei Sprüngen rauszufeuern. Mit dem Swoop flogen wir am höchsten und weitesten. Sichelte der Trail wie wild hin und her, zirkelte das Radon von allen Bikes im Vergleich am agilsten durch den Kurvenslalom, besser noch als das wendige Santa Cruz Nomad. Auch auf dem Downhill -Track ließ sich das Bike nicht aus der Ruhe bringen und vertrug jede Menge Speed. Super: die kräftigen Hayes-Bremsen.
Das Radon Swoop 10.0 HD war unser Favorit im Testfeld. Super Fahrwerk, spritziges Handling, top ausgestattet. Super: der breite Einsatzbereich – von easy Trailriding bis heavy Parkshredding.
Das Radon Swoop 10.0 HD besitzt das beste Fahrwerk im Testfeld und lässt sich richtig aggressiv fahren. Selbst auf der Downhill-Strecke habe ich mich nicht untermotorisiert gefühlt. So ein Top-Bike zu diesem Preis – unglaublich!
Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck der Tester wieder und ist keine Addition der Performance-Punkte.