Bodycheck“Kleiner Fehler, große Folgen” - Marathon-Profi Andreas Seewald

Laurin Lehner

 · 09.04.2025

Bodycheck: “Kleiner Fehler, große Folgen” - Marathon-Profi Andreas Seewald
Immer schön Reis essen: Der Marathon-Weltmeister von 2021 setzt auf eine Kohlenhydrat-Strategie. | Roy Wrench
Reis, Biofleisch und Stabi-Übungen: Deutschlands erfolgreichster Marathon-Biker Andreas Seewald (33) gibt uns im Interview einen Einblick in seinen Trainings-Alltag.

Der Oberbayer ist in Lenggries geboren und aufgewachsen. Mittlerweile wohnt Andreas in Inzell. 2021 wurde er Marathon-Europameister und kurz drauf Weltmeister. 2022 holte er sich die Silbermedaille bei der WM und wurde erstmals Deutscher Marathon-Meister. Andreas ist 1,79 Meter groß und wiegt 71 Kilo.

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Rechts Knie

Im Jahr 2016 stürzte ich beim Skifahren. Ergebnis: Kreuzband und Meniskus gerissen. Zwar konnte ich nach ein paar Monaten wieder Radfahren, musste mich aber ein Jahr später operieren lassen. Trotzdem bleibt mein rechtes Knie eine Dauerbaustelle. Ich versuche, mit Stabilisationsübungen gegenzusteuern. Leider wurde es nie wieder so wie früher. Vernachlässige ich meine Übungen, zwickt es sofort wieder.

Linkes Knie

Letztes Jahr im Januar hatte ich ein Knochenmarködem am linken Knie. Dabei handelt es sich um eine Reizung am Muskelansatz. Vermutlich lag es an einem falsch eingestellten Cleat, das die Ferse zu weit nach außen drehte. Kleiner Fehler, große Folgen. Auch hier versuche ich, mit Stabilisationsübungen gegenzusteuern.

Rippen

Beim Cape Epic Rennen 2022 blieb ich auf einer Etappe an einem Rebstock hängen. Der Schlag katapultierte mich aus dem Sattel und ich fiel voll auf die Rippen. Am Ende war es nur eine Prellung, die jedoch besonders zwei Etappen später teuflisch schmerzte. Von da an war jede Bodenwelle die Hölle. Angesichts der Tatsache, dass ich mir noch nie einen Knochen gebrochen habe und dies mein schlimmster Sturz war, nehme ich das jedoch gerne in Kauf. Trotzdem kostete die Rippenprellung uns wohl den Gesamtsieg beim Cape Epic.

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Carboloading

Ich habe keinen festen Ernährungsplan, aber mein Trainer empfiehlt mir, wie viele Gramm Kohlenhydrate ich pro Trainingsstunde zu mir nehmen soll. Ich strebe im Training 50-120 Gramm Kohlenhydrate pro Stunde an. Während der Carboloading-Phase wenige Tage vor dem Rennen bis zu 10 Gramm Kohlenhydrate pro Kilo Körpergewicht und Tag. Meistens esse ich viel Reis mit Tomatensoße und Gemüse. Morgens gibt es Haferflocken. Fleisch esse ich nur unverarbeitet und in Bio-Qualität. Leider hat man im Restaurant selten den vollen Überblick darüber.

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Alkohol

Ich trinke selten Alkohol, vielleicht bei Geburtstagen oder Hochzeiten ein Glas Rotwein oder Bier. Der Verzicht fällt mir leicht. Das letzte Mal, dass ich einen über den Durst getrunken habe, war im April letzten Jahres – auf der Hochzeit meines Physiotherapeuten.

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Laster

Im Gegensatz zu Alkohol fällt es mir schwer, auf Schokolade zu verzichten. Ich habe eine Schwäche für Nuss-Nougat-Aufstriche, die leider sehr kalorienreich und fetthaltig sind.

Ergänzungs-Mittel

Dank meines Nahrungsergänzungs-Sponsors habe ich die volle Auswahl, aber im Grunde nehme ich nur Magnesium, Eisen und Q10. Gelegentlich auch Taurin. Außerdem überprüfe ich 2-3 mal jährlich meine Mikronährstoffversorgung mit einer Blutanalyse und passe das ganze dann gezielt an.

Training

Mein Kraft- und Stabilitätstraining stellt mir Lara Westner von der Sportschule Puch zusammen, mein Radtraining von Radsport-Coach Björn Kafka. In der Regel trainiere ich 20 Stunden pro Woche, mit ein bis zwei Ruhetagen. Im Kraftraum widme ich zwei bis drei Stunden pro Woche. Reines Krafttraining im Grunde nur im Winter.

Lieblings und Hass-Übungen

Eine Rumpfübung, wo du im Seitstütz das untere Bein anziehst und ausstreckst. Das ist eine zähe Angelegenheit. Am Seilzug mit den Beinen zu arbeiten macht mir dagegen Spaß.

Ausgleich zum Radeln

Im Winter mache ich gerne Skitouren, mittlerweile habe ich mir auch Skiroller für den Sommer zugelegt. Klettern finde ich super, doch da kommt es leider nicht so oft dazu.

Stretching

Ja, ich glauben an die Wirksamkeit sich zu Dehnen. Leider lasse ich es oft ausfallen, doch wenn, dann ziehe ich es 30 Minuten bis zu eine Stunde durch.

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