Tobias Brehler
· 01.02.2017
Sie quälen sich bergauf? Zum Abnehmen fehlt Ihnen die Zeit und Motivation? Wir zeigen Ihnen, wie Sie ihr Bike mit schmaler Mark leichter machen. Das 1x1 des Mountainbike-Tunings.
Der Grat zwischen Leichtbau und Haltbarkeit ist schmal. Doch wer kein Vermögen in sein Mountainbike investieren will, hat ohnehin wenig für Carbon-Felgen, Tune-Sattelstützen & Co. übrig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Gewicht von ihres Bikes drücken und gleichzeitig noch ergonomisch optimieren. Das 1x1 des Mountainbike-Tunings sozusagen. Los geht's:
Schläuche raus, Milch rein. Zack-Bumm, schon haben Sie etwa 300 Gramm gespart. Zudem an einer sehr kritischen Stelle, den Laufrädern: Denn die Gewichtsersparnis bei der rotierenden Masse zählt mindestens doppelt. Eine genaue Anleitung zum Tubeless-Umbau gibt's hier.
Die Reifen sind schon wieder glatt wie ein Baby-Popo? Runter mit den alten Pneus! Vor dem Kauf neuer Reifen unbedingt beachten: Wie viel Pannenschutz brauche ich? Welches Profil ist das richtige für meinen Einsatzbereich? Welche Mischung soll es sein? Und vor allen Dingen sollte der Reifen „tubeless ready“ sein. Je nach Reifenwahl können pro Reifen 200 Gramm Gewicht gespart werden – ohne Abstriche beim Pannenschutz (vorausgesetzt man fährt ihn ohne Schlauch (tubeless).
Ungeahntes Potential zum Gewichtstuning schlummert auch in den Griffen. Wer von dicken Schraubgriffen auf Moosgummi wechselt, kann über 100 Gramm für unter zehn Euro sparen! Ein besseres Euro/Gramm-Verhältnis – auch in Anbetracht des geringen Arbeitsaufwandes – wird man sonst nur schwer hinbekommen am MTB.
Am Vorbau sparen die meisten Bike-Hersteller. Ein Produkt der Hausmarke wirkt auf den ersten Blick nicht schlecht und drückt die Kosten. Beim Upgrade werden nicht nur Pfunde geschunden (je nach Modell bis zu 150 Gramm), sondern man kann auch den Winkel und die Länge an die eigenen Vorlieben anpassen.
Mehr Bling-Bling als vernünftige Gramm/Euro-Entscheidung. Dennoch: Die Tune Würger Skyline-Klemme wiegt nur fünf (!) Gramm. Je nach Serien-Klemme an Ihrem Bike sind damit noch einmal 30 Gramm gespart.
Wer Klickpedale fährt, kann auf den Käfig verzichten. Die Plattform bringt nur unnötiges Gewicht! Ein günstiges Modell: Das Crankbrothers Eggbeater 1 kostet 60 Euro und wiegt 290 Gramm. Wollen Sie Elite, brauchen Sie Kredite: Die Eggbeater 11 bringen nur 179 Gramm auf die Waage, kosten aber auch 450 Euro.
Bei der riesigen Auswahl an MTB-Sätteln am Markt, muss niemand unter Sitzbeschwerden leiden. Je nach Modell können bis zu 200 Gramm gespart werden. Ob ein Carbon-Sattel die Fahrt bequemer macht, muss jeder selbst entscheiden.
Wer sich von Umwerfer, linkem Schalthebel und überflüssige(n) Kettenblätter(n) verabschiedet, spart ebenfalls massig Gewicht. Je nach Einsatzbereich reicht ein neues Kettenblatt (Narrow-Wide-Blatt ab 25 Euro). Die genaue Gewichtsersparnis hängt von den verbauten Teilen ab, dürfte in der Regel aber bei mehr als 200 Gramm liegen.
Da am Ende des Tages nicht das Gewicht des Mountainbikes allein ausschlaggebend ist, sondern das Systemgewicht, können Sie auch an anderer Stelle Gewicht sparen: Am billigsten ist das Selber-Abspecken, doch auch ohne Rucksack zu fahren, spart schnell ein Kilo. Stattdessen kann man beispielsweise auf das Stash-Tank von Race Face setzen.