Am 11. Juli 2019 startete BIKE-Redakteur Stefan Loibl auf den zweiten Abschnitt des Deutschland-Trail. Die Mission lautet wie beim Start im Mai: eine interaktive MTB-Tour durch die Republik zu finden mit einem möglichst großen Singletrail-Anteil.
Ersten Teil verpasst? Dann geht's hier zum Nachlesen der Etappen 1 bis 11, vom Dreiländerpunkt bei Aachen bis nach Bad Orb. In zehn Etappen geht es nun vom hessischen Bad Orb weiter zum Ziel der Tour, nämlich über den Großen Arber im Bayerischen Wald nach Bodenmais. Hier die Etappenberichte vom zweiten Teil, Stück für Stück, die neuesten Beiträge stehen jeweils unten.
Wahnsinn, trotz richtigem Mistwetter hatte ich heute durchgehend eine Hand voll Begleiter an meiner Seite. Die zwölfte #DeutschlandTrail-Etappe startete genau dort, wo ich im Mai meine Tour beendet hatte, mitten in Bad Orb. Auf seinen Hometrails übernahm Klaus die Führung. Über typische Spessart Biken-Pfade ging‘s bei Nieselregen über die Bayerische Schanz nach Frammersbach. Speziell der Trail in den Ort hinunter (das "Reh-Pfädchen") war erste Sahne.
Ab Frammersbach übernahm dann Manfred das Guiding der 9-Mann-Truppe. Über die Sohlhöhe bogen wir in den Supertrail nach Lohr am Main ein, der trotz Matschlöchern und glitschig-nassen Steinen für die lange Auffahrt entschädigte.
Hinten raus lotste uns Matthias vom RV Viktoria 1925 e. V. Wombach auf versteckten Trails über Mariabuchen bis kurz vor Karlstadt. Dort war erst einmal Bike putzen, Klamotten waschen und Speicher auffüllen angesagt. Danke an alle, die heute dabei waren! Die nächste Etappe führt in Richtung Würzburg, hoffentlich bleibt‘s trocken.
Die 80-Kilometer-Etappe von Bad Orb nach Karlstadt mit 1800 hm gibt’s hier bei komoot:
Oh Mann, was war das für ein Trail-Feuerwerk heute! Ein absolutes Highlight des Projekts Deutschland-Trail startete morgens in Karlstadt. Dort hatte ich mit Joe und Christian sofort zwei Begleiter an meiner Seite. Nach den ersten Aufwärm-Trails kam dann in Retzbach Würzburg-Local Larry dazu.
Dann folgte eine Trail-Orgie, die ich so noch nie erlebt habe! Ein Pfad reihte sich an den nächsten, es war kaum Zeit mal durchzuschnaufen. Die Biker-Pfade haben bei den Locals so klingende Namen wie Huber-Trail, Kloster-Trail oder Larry-Trail. Alles spaßige Waldpfade, meist natürlich, die nicht sonderlich schwer sind, aber für mächtig Fahrspaß sorgen.
Nach 75 Kilometern war ich dann fast froh, dass die Trail-Hatz vorbei war und ich mich auf den 25 Kilometern nach Volkach ausrollen konnte. Die Fährfahrt kurz vorm Etappenziel war ein netter Abschluss der Mega-Etappe rund um Würzburg. Am Ende zeigte mein Garmin 102 Kilometer und 1700 hm, wobei mindestens die Hälfte auf Trails gesammelt wurden.
Hier die Etappe im Detail:
Eine super Schleife durch den Steigerwald! Bei Nieselregen in Volkach war es Günther, der mich zuverlässig in den Steigerwald hineinführte. Über feuchte Waldpfade ging es direkt mittenrein.
Mit dem "Eberhard 3"-Trail und dem Schlangenweg folgten dann die absoluten Highlights der Region. Auch der Namensgeber und Erbauer war mit von der Partie und erzählte von zukünftigen Projekten. Wirklich cool, was die Steigerwald-Biker da geschaffen haben!
Über viele Kilometer schlängelt sich der Eberhard teils handbreit entlang der Hänge und Schluchten gen Tal. Einfach ein spannender Natur-Trail, der keine Schanzen oder Anliegerkurven braucht. Über den schmierig-nassen Ebersberg-Trail ging‘s anschließend mit der großen Truppe zur Brauereigaststätte Göller "Zur Alten Freyung" in Zeil am Main.
Übrigens: Ab dem Schlangenweg waren auch die Geschwister Felix und Benedikt dabei, die 2017 bei der BIKE-Leserumfrage den Hauptpreis abgeräumt hatten. Das sündteure Topmodell nutzte den Brüdern natürlich wenig. Heute fahren sie stattdessen zwei grundsolide Mittelklasse-Fullys von Rocky Mountain, und jeder ein tolles Bike. Auf der nächsten Etappe stehen die Trails rund um Bamberg an.
Die Etappe von Volkach nach Zeil am Main (63 km, 1100 hm) im Detail gibt’s hier bei komoot:
Neue Begleiter an meiner Seite, frische Trails und eine unbekannte Gegend: Die 15. Deutschland-Trail-Etappe hatte alles zu bieten, was richtiges Mountainbiken ausmacht!
Anfangs ging‘s durch die Hassberge auf den Veitenstein - wieder einmal mit einer 10-köpfigen Truppe. Nach einem Kaffee-Stopp im Bike-Café Messingschlager Baunach lotsten mich Timo und Marco zielsicher über einen super Trail den Kreuzberg hinunter. Hier hätten wir uns auch einen kompletten Tag austoben können, aber ich musste weiter.
Bei der Slalomfahrt durch die Touristen in Bamberg genehmigten wir uns ein Rauchbier im Schlenkerla. Danach stieß Uli Trailer dazu und bescherte uns einen Zwischenstopp bei der Eröffnung des Pumptacks in Litzendorf.
Über ein paar flowige Trails am Frankenweg waren dann um 19:15 Uhr auch die letzten Kilometer nach Heiligenstadt in Oberfranken geschafft. Auf dem nächsten Teilstück geht’s weiter nach Bayreuth.
Die komplette Etappe von Zeil am Main nach Heiligenstadt (85 km, 1600 hm) gibt’s hier bei komoot:
Es war wieder ein überragender Tag im Sattel - den mir die #DeutschlandTrail-Etappe durch die Fränkische Schweiz nach Bayreuth bescherte! 91 Kilometer und 1530 Höhenmeter zeigte der Garmin nach einem langen Tag auf dem Bike, den mein Guide "Fritz" (DIMB - Deutsche Initiative Mountainbike e.V.-Trainer) von Beginn an mitgestaltete. Als ehemaliger Seilpartner von Albert Precht kennt er natürlich jede Felsformation in der "Fränkischen".
Nach dem Totenstein, dem Hummerstein und der Burg Neideck machten wir im Pegnitz- und im idyllischen Aufseßtal ein wenig Strecke. Wie überall in der Fränkischen Schweiz waren die Uphills zäh und steil, die Trails schwankten zwischen verblockt und einfach.
Über die Neubürg ging‘s gen Bayreuth. Erst zeigte mir Christian noch einen netten Trail am Fränkischer Gebirgsweg, dann ging’s bei bestem Abendlicht über Pfade am Studentenwald rein nach Bayreuth. Morgen steht das Fichtelgebirge an.
Die Etappe von Heiligenstadt nach Bayreuth im Detail gibt‘s hier bei komoot:
– hier die Impressionen:
Längere Anstiege, anspruchsvollere Trails und Wow-Panoramen: Die 17. #DeutschlandTrail-Etappe führte mich durchs wunderschöne Fichtelgebirge - mit Worldcup-Siegerin Anne Terpstra und Matthias von MTB-Oberpfalz an meiner Seite.
Bereits die Auffahrt auf den Ochsenkopf war immer wieder mit verwurzelten Rampen gewürzt. Dort sammelten wir noch Andi, Frank und Holger ein. Über die Bikepark-Strecke nach Fleckl runter zeigte mir Anne mal, wie man mit einem Race-Hardtail durch grobe Rockgardens fliegt. Wahnsinn, wie sie ihr Prototypen-Bike unter Kontrolle hat!
Über den Bocksgrabenweg ging‘s rüber zum Fichtelsee und nach einem kurzen Badestopp weiter auf die Kösseine. Immer wieder über Trails, die die Locals Matthias und Frank geschickt zu einer Route verbanden.
Das absolute Highlight war dann der Downhill von der Kösseine, der Püttner-Trail. Oben wild verblockt, nach unten immer flüssiger zu fahren. Nach 73 Kilometern und 1700 Höhenmetern grillte Frank abends für uns auf. Heute geht‘s weiter über den Naturpark Steinwald nach Waldsassen.
Die komplette Etappe im Detail bei komoot gibt’s hier:
Mit einer Traube von neun Bikern am Hinterrad führten meine ersten Kilometer auf die Platte im Naturpark Steinwald hinauf - das erste Highlight der 18. Deutschland-Trail-Etappe. Was dann folgte, war überragend: Sieben Kilometer (!) feinster Singletrail ins Fichtelnaabtal runter. Mit Granitblöcken und Wurzelteppichen, mal technischer, mal schneller und mit Felsnadeln am Wegesrand geschmückt. Ein absoluter Supertrail, den die meisten meiner Begleiter bereits kannten.
Anschließend hielten wir uns auf Empfehlung von Matthias (MTB-Oberpfalz) an den Fränkischen Gebirgsweg. Für den Mittagsstopp beim Metzger in Fuchsmühl hatte Matthias extra vorher angerufen, denn normal hat die Metzgerei mittags geschlossen.
Ein paar Leberkäs-Semmeln und Radler später schlugen wir nordöstliche Richtung ein und steuerten das Kappl Münchenreuth an. Immer wieder auf kurzen, versteckten Pfaden, die Matthias und Andi kannten. Dort erwartete uns Michael von Ghost-Bikes und leitete uns über den "Ronny-Trail" zielsicher nach Waldsassen.
Nach 70 Kilometern und 1220 Höhenmetern hatten wir uns ein Zoigl beim BBQ am Pumptrack verdient. Morgen geht’s entlang der deutsch-tschechischen Grenze nach Waidhaus.
Die komplette Etappe findet ihr hier bei komoot:
Auf dem Nurtschweg von Waldsassen nach Waidhaus, so lauten die groben Fakten zur 19. #DeutschlandTrail-Etappe. Mit Martina, Tina, Marina, Pascal und Herbert hatte ich vom Start weg in Richtung Dylen fünf motivierte GHOST-Bikes-Mitarbeiter an meiner Seite. Dazu noch Andi, der Fichtelgebirgsexperte, der bis nach Bodenmais mitkommen will.
Bereits die verblockte "Saugasse" zum Mittelpunkt Europas kostete ordentlich Körner. Danach ging’s in Spuckweite zu Tschechien weiter auf dem Nurtschweg über Mähring bis Bärnau. An manchen Stellen ist der super ausgeschilderte Pfad so wenig begangen/befahren, dass er zuwächst. Mit dem Bike aber meist kein Problem. Auf planierten Murmelbahnen fahren kann schließlich jeder, aber genau das ist es, was Biken für mich ausmacht.
Kurz vor der Burg Schellenberg machte ich einen Mini-Abstecher auf die tschechische Seite und würde mit einem super Trail am Havran belohnt. Danach kämpften wir uns einige Zeit an der ehemaligen Grenze über Wiesenwege und Holper-Trails zum Sulzberg. Ein schneller Waldpfad spülte uns dann nach 78 Kilometern und 1570 Höhenmetern nach Waidhaus hinein. Morgen geht meine Grenz-Tour durch den Oberpfälzer Wald, Oberpfalz, Bayern weiter nach Furth im Wald.
Die Details zur heutigen Etappe gibt’s wie immer hier bei komoot:
Oh Mann, die heutige #DeutschlandTrail-Etappe sollte eigentlich ein letztes Durchatmen vorm großen Finale nach Bodenmais werden. Doch die supersteilen Rampen entlang der Grenze vom Oberpfälzer Wald in den Bayerischen Wald forderten uns bis aufs Äußerste.
Bei "Langzeit-Begleiter" Andi war nach dem Grenzsteig und der Sautreibergasse auf den Böhmerwaldturm in Waldmünchen der Ofen aus. War eine geile Zeit mir Dir, Andi! Der absolute Wahnsinn übrigens, wie einsam man entlang der ehemaligen Grenzlinie durch schmale Wiesenpfade kurbeln kann.
Weiter ging die kräftezehrende Etappe über Knockhügel, Dreiwappen, Kreuzfelsen und Tannenriegel bis zum Gaißriegel. Immer wieder auf teils verblockten Waldpfaden auf Tuchfühlung zur Grenze. Auf einem kurzen Abschnitt der Bayerischer Wald - Trans Bayerwald vernichteten wir die letzten Höhenmeter nach Furth im Wald. Morgen steht das große Finale nach Bodenmais, Urlaubsort Nr. 1 im Bayerischen Wald an!
Die komplette Etappe im Detail gibt’s hier bei komoot:
Der #DeutschlandTrail West-Ost ist geschafft! Nach 21 Tagen, etwa 1500 Kilometern und 35000 Höhenmetern bin ich heute in bester Begleitung in Bodenmais, Urlaubsort Nr. 1 im Bayerischen Wald empfangen worden. Aber die letzte Etappe von Furth im Wald über den Gr. Arber war nochmal ein hartes Stück Arbeit.
Zum Glück hatte ich Falko vom MTB Team Böbrach an meiner Seite, der auf den vielen Klettermetern am Kaitersberg vorbei in Richtung Arber ein ordentliches Tempo vorlegte. Richtig geil wurden die Trails dann hinter dem Enzian-Gipfel am Kleinen Arber vorbei bis zur Schutzhaus Kleiner Arber - Chamer Hütte: Überragendes Panorama, verblockte Pfade und eine Landschaft wie in Kanada versüßten die letzten Höhenmeter.
Nach einer Stärkung auf der Hüttenterrasse kamen nochmal sieben Begleiter dazu und so kämpften wir uns die letzten Schotterkehren auf den Gr. Arber - mit 1456 Metern das Dach der Tour - hinauf. Zum Abschluss führte uns Guide Manfred über versteckte (teils verfallene) Pfade, Loipentrassen und Rumpel-Trails ins JOSKA Glasparadies Bodenmais. Danke an alle Begleiter, Partner und Verfolger der Tour - die große Geschichte gibt’s in BIKE 10/19.
Die heutige Etappe mit ihren 56 km und 1670 Höhenmetern gibt’s wie immer bei
Der #DeutschlandTrail, Teil 1 führte vom Dreiländereck bei Aachen in 11 Etappen bis Bad Orb mehr dazu
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