Zwölf Jahre sind vergangen, seit Niner eines der weltweit ersten Long-Travel-Mountainbikes in 29 Zoll vorstellte. Nun legen die 29-Zoll-Pioniere aus Colorado ihr damals zukunftsträchtiges Bike neu auf. 180 Millimeter an der Front und 170 Millimeter im Heck sollen im neuen WFO 9 RDO für Freeride-Feeling sorgen.

Ian Hylands Für Highspeed auf ruppigen Strecken soll das langhubige 29er-Fully gemacht sein. Mit lebenslanger Garantie.
2009 ging's los damit, dass die großen Laufräder an Hardtails und Marathon-Fullys Einzug hielten. Doch an üppig gefederten Enduros und Freeridern waren 29 Zöller nicht denkbar. Man schätzte die Wendigkeit von 26-Zoll-Laufrädern. Die 29-Zoll-Spezialisten von Niner gingen einen anderen Weg und wollten die besseren Überrolleigenschaften auch bei Spaß-Bikes mit viel Federweg nutzen. Das WFO 9 mit 140 Millimetern Federweg war geboren. Was vor zwölf Jahren noch heiß diskutiert wurde, ist heute zur Normalität geworden. 26 Zoll ist ausgestorben, 27,5 Zoll wird fast nur noch bei kleinen Rahmengrößen eingesetzt und selbst Downhill-Bikes rollen heute auf 29-Zoll-Laufrädern.

Ian Hylands Hungrig nach Speed und Airtime soll das WFO 9 RDO sein. Fünf Varianten bieten die US-Amerikaner an.
Wide, Full Open.
Das steht hinter dem Kürzel WFO. Und genau dafür soll das Enduro-MTB gemacht sein: Vollgas bergab. 2021 setzt Niner seinen damaligen Pionier neu auf. Mit moderner Geometrie und viel Federweg. 170 Millimeter im Heck und 180 Millimeter an der Front sollen das WFO 9 RDO für harte Enduro- und Freeride-Einsätze wappnen. Außerdem soll das neue Niner-Bike Reifen mit einer Breite von bis zu 2,6 Zoll problemlos fassen können. Der speziell für die großen Laufräder entwickelte Hinterbau ist stark an seinen zwölf Jahre alten Vorgänger angelehnt und soll sich in anspruchsvollem Gelände wohl fühlen. RDO steht übrigens für das verwendete Carbon.

Justin VanAlstyne Der CVA-Hinterbau, der auch beim RIP 9 zum Einsatz kommt, ist sehr antriebsneutral und zugleich sensibel.
Durch den CVA-Hinterbau schafft es Niner, die Kettenstreben mit 435 Millimetern sehr kurz zu halten. Das soll für viel Spieltrieb und Wendigkeit sorgen. Außerdem ist der Hinterbau, der auch beim RIP 9 RDO zum Einsatz kommt, beim Treten sehr antriebsneutral und bleibt auf dem Trail trotzdem sensibel. Die Strebe seitlich des Dämpfers soll die Rahmensteifigkeit erhöhen, um auch den härtesten Bedingungen zu trotzen.

Ian Hylands Durch ein niedriges Sitzrohr fasst das Bike Vario-Sattelstützen mit 170 Millimetern Hub.
Die Zugverlegung läuft unauffällig im Rahmeninneren. Aufgrund von eingearbeiteten Führungen lassen sich aber Bremsleitung und Schaltzughülle ohne viel Aufwand durch den Carbonrahmen schieben. Praktisch. Die Hinterbaulager sind, zum Schutz vor Schmutz und Staub, extra gedichtet. Die Kalifornier sind von ihrer Qualität und Haltbarkeit überzeugt und geben sogar lebenslange Garantie auf den Rahmen. 3799 Euro kostet das Rahmenset. Das Komplett-Bike gibt es in fünf Ausstattungsvarianten und kostet zwischen 5000 und 10600 Euro. Die 5 Star-Ausstattung mit X01-Antrieb soll 14,74 Kilogramm wiegen. Ob alle Versionen in Deutschland erhältlich sein werden, ist noch unklar.

Justin VanAlstyne Für mehr Stabilität und Lenkpräzision wurde das vordere Rahmendreieck verstärkt.
Geometrie
Mit moderatem Reach und 64 Grad flachem Lenkwinkel soll das WFO 9 RDO den Spagat zwischen Laufruhe und Wendigkeit meistern. Der Fahrer soll zentral im Bike stehen, um den Schwerpunkt nach unten zu bringen. Wer dadurch Probleme mit der Bodenfreiheit bekommen sollte, kann via Flipchip das Tretlager um neun Millimeter anheben. Dank 77 Grad steilem Sitzwinkel soll der Pilot in sportlicher Sitzposition wieder zum Gipfel pedalieren können.
Niner WFO 9 RDO – Fakten im Überblick:
- Federweg: 180 / 170 Millimeter
- Rahmenmaterial: Carbon
- Laufradgröße: 29 Zoll
- Gewicht (5 Star-Ausstattung): ca. 14,7 Kilogramm (in M)
- Rahmengrößen: SM, MD, LG
- Preis: 4999 - 10599 Euro / Rahmenset 3799 Euro