Florentin Vesenbeckh
· 26.10.2022
Das Thok TK01 R ist das Enduro des italienischen E-Bike-Spezialisten. 170 Millimeter Federweg stellt der Alu-Bolide zur Verfügung, hinzu kommt eine MX-Bereifung mit großem 29er-Vorderrad und 27,5er am Heck. Klassische Enduro-Maße.
Mit den auffälligen Flügeln am Unterrohr will der Direktversender Thok Motocross-Gefühle wecken. Im Thok TK01 R steckt Shimanos 630er-Akku, die kleinste Batterie im Testfeld. Trotzdem fällt das E-MTB mit 25,7 Kilo schwer aus - Höchstwert im Test. Beim Aufsteigen fällt die ausgewogene Sitzposition auf, ideal für lange Tage auf dem Bike. Biegt man auf ruppige Trails ab, kann der schluckfreudige Hinterbau große Hindernisse ordentlich entschärfen. An die Performance der Besten im Test kommt das Fahrwerk aber überhaupt nicht heran. Ruppige Geraden gelingen solide. Doch je mehr Dynamik in die Abfahrt kommt, desto schwerer fällt das Handling des TK01. Tretlager und Schwerpunkt sind sehr hoch, der Reach fällt kompakt aus. So steht man eher auf dem Bike, als dass man sich angenehm integriert fühlt. Dazu kommt das recht hohe Gewicht.
Einen Übersichtsartikel zu allen 7 getesteten E-Enduro Bikes finden Sie hier. Darin besprechen wir unter anderem detailliert die Motoren, die Reichhöhen und die Frage, ob ein Light-E-MTB oder ein klassisches E-Enduro die bessere Wahl ist.
Sicher: Auch mit dem Thok TK01 R kann man rassige Enduro-Strecken meistern. Im Vergleich zur Konkurrenz fährt es aber spürbar träger, trotz eher kompaktem Radstand. Gut: Die breiten Maxxis-Pneus bringen Komfort, die Airliner-Einlagen zusätzlichen Pannenschutz. Schade: Bei unserem Test-Bike knarzten die Lager an der Dämpferanlenkung extrem. Gemeinsam mit dem rasselnden EP8-Motor ergab das eine unangenehme Geräuschkulisse auf dem Trail. Auch die unnötig komplizierte Befestigung des Akku-Covers und der mäßige Strebenschutz kosten Punkte.
“Robustes Alu-E-MTB mit ausgefallener Optik und hubstarkem Fahrwerk. Das Handling konnte im harten Geländeeinsatz nicht überzeugen. Trotz verhältnismäßig kleinem Akku schwer.”
PLUS: Vergleichsweise leicht und kompakt; harmonisches Fahrgefühl
MINUS: Mäßige Power; wenig spritzige Kraftentfaltung; Klappergeräusche
¹ Die Reichhöhe wurde bei standardisierten Messfahrten an einem Asphaltanstieg mit 12,2 Prozent Steigung ermittelt. Höchste Unterstützungsstufe, 150 Watt Tretleistung des Fahrers, Fahrergewicht inkl. Ausrüstung 90 kg. In Klammern die Höhenmeter im deutlich gedrosselten Notlauf-Modus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit bezieht sich auf die Fahrt bei voller Unterstützung.
² Ermittelt an den Prüfständen im EMTB-Testlabor, Gewicht ohne Pedale. Akku-Gewicht ggf. inkl. verschraubtem Cover.
³ Herstellerangabe
⁴ Das Urteil gibt den subjektiven Eindruck der Tester und die Ergebnisse der Reichhöhenmessung und der Labortests wieder. Das EMTB-Urteil ist preisunabhängig. EMTB-Urteile: super (ab 9,0), sehr gut (ab 8,0), gut (ab 7,0), befriedigend (ab 6,0), mit Schwächen (ab 5,0), darunter ungenügend.
⁵ Gemessen mit 36 Zentimeter erhöhtem Hinterrad (Stufe).