Laurin Lehner
· 24.11.2022
Bei den kurzen Modellzyklen des Edelherstellers Santa Cruz kommt man kaum mehr mit. Vor eineinhalb Jahren wurde das Nomad 5 vorgestellt und schwuppdiwupp präsentieren die Kalifornier schon den Nachfolger: das fast nicht zu unterscheidende Santa Cruz Nomad 6 CC AXS.
Die Änderungen sind schnell erklärt: Mullet-Bereifung, Staufach im Oberrohr und ein Geo-Update. Es ist nun etwas länger und besitzt u. a. ein steileres Sitzrohr und längere Kettenstreben. Zudem wurde an der Kinematik gefeilt. Kehrseite der Medaille: Das Bike hat ein halbes Kilo zugelegt und ist 1300 Euro teurer! (Top-Modell). Unser sündhaft teures Testmodell besitzt natürlich alles mögliche Brimborium – inklusive Elektro-Schaltung.
Auf dem Trail freunden sich alle Tester schnell mit dem Santa Cruz Nomad 6 an. „Hier sitzt man einfach geil drauf“, bringt es ein Tester plump, aber treffend auf den Punkt. Sprich: Das Bike ist schnell, verspielt und immer leicht zu handhaben. Besonders sticht das Fahrwerk heraus. So sensibel spricht kein anderes Testrad an. Wurzeln, Felsen, Stufen – der Hinterbau bügelt alles weg und entwickelt dabei massig Komfort. Front und Heck harmonieren und lassen so viel Speed zu. Manchen Tester fehlte auf zahmeren Streckenpassagen der Gegendruck. Erst mit den vielen Einstellmöglichkeiten des Factory-Fahrwerks konnten wir dieses Setup auch für das Terrain optimieren. Im Uphill wippt der Hinterbau deutlich und lässt sich selbst mit dem Druckstufenhebel nicht vollständig beruhigen.
STÄRKEN: Handling, ausbalanciertes Fahrwerk, Wohlfühl-Geo
SCHWÄCHEN: Wippt im Uphill, Preis (!)
“Das neue Santa Cruz Nomad 6 bleibt seinem Freeride-Charakter treu, besitzt nun aber mehr Race-Gene. Spielen und schnell fahren – das Nomad kann beides. Für Touren gibt es bessere Bikes. Teuer!”
“Das Nomad 6 ist das kompletteste Bike: ein 10-Punkte-Freerider. Mit unseren Enduro-Kriterien würden wir einen halben Punkt abziehen. Übrigens: Das Santa Cruz ist teurer als das Sciu und das Intense zusammen. WTF!”
27,5 Zoll for Life: Das Intense Tracer 279 Expert - Charakteristik mit 27,5-Zoll-Bereifung gibt’s noch. Im Vergleich zum Nachfolger ist das Modell noch etwas verspielter und trägt mehr Freeride-Gene in sich. Preis: 10.499 Euro, 14,7 Kilo ohne Pedale.
*Trail: Darunter verstehen wir gewellte, kurvige Trails mit Hindernissen, Geländestufen, kurzen Gegenanstiegen. Hier punkten leichte Bikes mit einem agilen Handling, die präzise steuern.