Tim Folchert
· 07.04.2022
Für smarte Funktionen und mehr Reichweite integriert Cannondale das Bosch Smart System in eine Neuauflage des All Mountains Moterra. Auch eine LT-Variante für Enduro-Fans wird es wieder geben.
Neue Gegenden erkunden, Bike-Abenteuer erleben. Perfekte Aufgaben für das E-MTB, das mit Motorunterstützung auch manchen Verfahrer ausbügelt. Doch wer sich verkalkuliert und den Akku komplett leer fährt, hat schlechte Karten. Ohne Motorunterstützung wird E-Biken zum Kraftakt. Cannondale will mit dem neuen Moterra Neo und dem Moterra Neo LT dem Problem entgegenwirken. Mit dem Bosch Smart System vergrößern die US-Amerikaner die Reichweite und bieten dem Fahrer so mehr Sicherheit und mehr Zeit auf dem Bike. Der Akku fasst nun 750 Wattstunden, die den 85 Newtonmeter starken Performance-Line CX Motor von Bosch befeuern.
Um den Akku überhaupt in den Rahmen integrieren zu können, musste das Chassis von Grund auf überarbeitet werden. Eine Chance, die die Entwickler für eine vollständige Neuentwicklung genutzt haben. Zwar sehen sich neues und altes Moterra sehr ähnlich, doch der Dämpfer ist nun unter dem Oberrohr statt auf dem Unterrohr fixiert, bekommt eine frische Anlenkung für eine verbesserte Kinematik und ein Geometrie-Update gibt's auch noch obendrauf.
Dabei meidet Cannondale jedoch die Extreme. Der 65 Grad flache Lenkwinkel soll beim All Mountain Moterra Neo für mehr Downhill-Performance sorgen, während der steile Sitzwinkel von 77 Grad den Fahrer in steilen Anstiegen weiter nach vorne bringen soll. Der Reach liegt für mehr Fahrsicherheit bergab jetzt bei sportlichen 485 Millimetern in Größe L. In Kombination mit dem 1270 Millimeter langen Radstand ist das Moterra Neo damit ein unaufgeregtes und ausbalanciertes Touren-E-MTB. Die Kettenstreben von 455 Millimetern könnten sich Handling-Fans aber etwas kürzer wünschen.
Der Akku lässt sich klassisch nach vorne aus dem Unterrohr entnehmen. Alternativ kann er auch über den verbauten Port im eingebauten Zustand geladen werden. Unterstützung, Akkustand und Fahrmodi sind wie immer beim Smart System über die LED Remote ablesbar. Die meisten Modelle kommen außerdem mit dem Kiox-Display auf dem Vorbau, das weitere Funktionen bietet. Die Top-Modelle von Cannondales E-Mountainbike rollen mit einem 1000 Lumen starken Lezyne-Scheinwerfer aus dem Laden, der direkt aus dem Akku mit Energie versorgt wird. Praktisch.
Das Moterra Neo verfügt über 150 Millimeter Federweg an Front und Heck und ist für den All-Mountain-Einsatz konzipiert. Die LT-Version zaubert nochmal 15 Millimeter aus dem stahlfedergedämpften Heck und 20 Millimeter mehr aus der Gabel und ist damit auch für harte Enduro-Einsätze gerüstet. Außerdem fällt die Geometrie des LT-Modells für mehr Laufruhe noch etwas flacher und länger aus.
Der Lenkwinkel liegt hier bei 64 Grad, der Radstand ist mit 1276 Millimetern in Größe L etwas länger als beim Moterra Neo. Ein kleineres 27,5-Zoll-Hinterrad soll dem Moterra Neo LT trotzdem ein lebendiges Handling bewahren. Das All Mountain Moterra Neo gibt es mit Alurahmen ab 5499 Euro, die Carbon-Modelle des Moterra Neo und das Moterra Neo LT (ausschließlich in Carbon) kosten zwischen 7499 und 8999 Euro.