Josh Welz
· 12.08.2022
Bianchi bringt eine ganze Plattform neuer E-Bikes: Das Enduro FX-Type Pro, das Touren-Fully FX-Type und das Hardtail X-Type kommen in unterschiedlichen Modell- und Farbausführungen.
Bisher waren die Bemühungen der Traditionsmarke Bianchi, auf dem E-Mountainbike-Markt Fuß zu fassen, eher zaghaft. 2019 hatten die Italiener ein E-SUV vorgestellt. Mehr gab es seither aus der Lombardei in Sachen E-MTB nicht zu sehen. 2023 aber will Bianchi auf dem E-Bike Sektor ordentlich Gas geben, auch im sportlichen Terrain. Mit gleich drei neuen Modellinien geht man an den Markt, die Bikes sollen aber erst 2023 verfügbar sein, Preise sind noch nicht bekannt.
In der Federwegs-Skala ganz oben steht das Bianchi Enduro FX-Type Pro mit 160 Millimeter Federweg, Vollcarbon-Chassis, Bosch CX und 750-Wh-Powertube-Akku. Eine Stufe darunter rangiert das FX-Type bei Bianchi: Das Trailbike bekam die gleiche Geometrie wie das Enduro-Pendant, muss aber mit zwei Zentimetern weniger Federweg an Front und Heck und einem Alu-Rahmen auskommen. Auch das FX-Type rollt auf 29-Zoll-Rädern und wird vom Bosch-CX-Motor mit 750er Powertube-Akku angetrieben.
An Einsteiger und Gelegenheits-Offroader richtet sich Bianchi mit dem X-Type. 100 Millimeter Federweg an der Front laden dabei allerdings nicht zu ausgiebigen Ausflügen in allzu ruppiges Terrain ein. Allen drei E-Bike Linien zu eigen sind eine plakative Formensprache mit wuchtigem Hinterbau und der Verbindungsstrebe zwischen Ober- und Unterrohr.
Aushängeschild der neuen Bianchi E-Bike-Plattform ist das Carbon-E-Enduro FX-Type Pro. Die Geometriedaten deuten eher auf einen verspielten Trail-Gefährten als auf ein Baller-Enduro für garstiges Geläuf. Mit 66 Grad steilem Lenkwinkel, 445 Millimeter kurzen Kettenstreben und eher kompaktem Reach sträubt sich das 160-Millimeter-Enduro gegen den Trend zu längeren und flacheren Geometrien und dürfte sich eher verspielt fahren.
Optisch stilbildend sind die wuchtige, nach oben versetzte Kettenstrebe, ebenso die Strebe, die sich vom Ober- zum Unterrohr zieht. Sie dient nicht nur dem Dämpfer als Aufhängung, sondern soll auch eine höhere Steifigkeit im Frontrahmen bringen. Wie zum Beispiel auch Cannondale beim neuen Moterra oder Ghost beim älteren Hybride ASX dreht Bianchi den Motor etwas nach oben - dadurch fand die lange 750-Wh-Bosch-Batterie im Unterrohr vor dem Motor Platz. Der Effekt: ein tiefer Schwerpunkt für mehr Fahrsicherheit und besseres Handling. Drei Modellausführungen bietet Bianchi für das Carbon-Enduro an: Die Top-Version des E-MTB kommt mit Sram Funkschaltung AXS Eagle, Fox Factory-Dämpfer und Fox Performance-Gabel.
In Sachen Geometrie und Designsprache sieht man dem E-Trailbike die Verwandtschaft zu seinem großen Enduro-Bruder deutlich an, es verfügt aber nur über 140 Millimeter Federweg. Auch das FX-Type soll für Ausritte in sportlichem Terrain gewappnet sein - mit 29er Laufrädern, 2,6 Zoll breiten Reifen, Vierkolben-Bremsen und 200er Bremsscheiben. Zwei Modellausführungen, drei Farbvarianten und drei Größen bieten die Italiener für das FX-Type E-Mountainbike an, jeweils mit Bosch Performance CX und 750 Wh Powertube-Akku. Die Top-Version kommt mit 34er Fox Float Rhythm, Fox Float DPS-Dämpfer und Sram GX Eagle.
Gleiche Seele, anderer Körper - so will Bianchi das E-Vertic X-Type positionieren. So richtig will man dem schicken Alu-Hardtail das Offroad-Temperament allerdings nicht abnehmen, dazu fällt der Federweg zu spärlich und Profilierung der Reifen zu schwach aus. Auf große Tour über Forst- und Radwege kann man sich mit dem X-Type aber ohne Bedenken machen - nicht zuletzt dank Bosch Performance CX und 625 Wh Akku. Verfügbar sind zwei Ausstattungs- und drei Farb-Varianten.