Peter Nilges
· 01.03.2022
Das neu aufgelegte Giant Trance X Advanced besitzt seine Stärken in der Abfahrt und begeistert durch sein souveränes Handling und das feinfühlige Fahrwerk – unser Testsieger im All-Mountain-Vergleichstest.
Das neu aufgelegte Giant Trance X Advanced kommt in dieser Saison mit einer frischen Ausstattung und will an den BIKE-Tipp aus dem letzten Test in BIKE 6/21 anknüpfen. Auf den ersten Blick sticht vor allem der um 700 Euro gestiegene Preis ins Auge, was der aktuellen Preisentwicklung entspricht. Dafür wurde die Ausstattung komplett angepasst. Statt eines Rockshox-Fahrwerks kommen Fox-Federelemente zum Einsatz. Geschaltet wird mit Shimano-SLX-Komponenten, was die Bandbreite gegenüber der Sram NX erhöht. Auch die bislang gruppenlosen Shimano-Bremsen wurden auf Deore-Niveau angehoben. Highlight sind nach wie vor die Giant-eigenen Carbon-Felgen, die das Laufradgewicht trotz solider Maxxis-Reifen überschaubar halten.
Im direkten Vergleich zur Konkurrenz hinkt die Ausstattung jedoch immer noch etwas hinterher. Umso besser, dass Giant mit einem nur 2391 Gramm leichten Carbon-Rahmen punkten kann. Bergab gibt das Trance X zusammen mit dem wesentlich teureren Referenz-Bike Stumpjumper Pro von Specialized den Ton an. Man steht tief eingebettet im Bike, was sehr viel Fahrsicherheit vermittelt. Langer Reach und langer Radstand beruhigen auch schnelle und steile Passagen. Das Fahrwerk arbeitet sensibel und fühlt sich sogar nach mehr Federweg an. Jammern auf hohem Niveau: Für etwas mehr Gegendruck im mittleren Bereich hätten wir uns noch eine einstellbare Druckstufe am Hinterbau gewünscht. Bergauf macht das Trance X eine ordentliche Figur und lässt sich anständig pedalieren. Der steile Sitzwinkel bringt Druck aufs Vorderrad, dennoch fällt die Sitzposition nicht zu kurz aus. Die griffigen Reifen und der leicht nickende Hinterbau verhindern eine bessere Note in der Bergauf-Wertung.
Das Giant Trance X besitzt seine Stärken in der Abfahrt und begeistert durch sein souveränes Handling und das feinfühlige Fahrwerk. Auch wenn es bergauf schnellere Bikes gibt, trifft es die Kategorie All Mountain dennoch sehr gut und holt sich den Testsieg in unserem All-Mountain-Vergleichstest in BIKE 3/2022.
Preis 4999 Euro (Fachhandel)
Rahmenmaterial / Größen Carbon/ S / M / L / XL (46 cm)
Gewicht ohne Pedale 13,74 kg
Rahmengewicht o. Dämpfer 2391 g
Laufradgröße 29"
Gewicht Laufräder 4861 g
Lenkerbreite 780 mm
Rahmensteifigkeit (absol. / STW) 38 N/mm / 14,1 N/mm/kg
Federweg vo./hi. 150/141 mm
Gabel Fox 36 Float Rhythm FitGrip
Dämpfer Fox Float DPS Performance
Kurbeln Shimano FC-MT 511-1
Schaltung Shimano SLX / 1x12 Gänge
Übersetzung / Bandbreite 30; 11–51 / 510 %
Bremsanlage / Disc vorne / hinten Shimano BL-MT 610/BR-M 6120 / 203 mm/180 mm
Sattelstütze / Hub / Durchmesser Giant Dropper Post / 150 mm / 30,9 mm
Laufräder Giant TRX 2 Carbon
Reifen Maxxis Minion DHF/Dissector 3C MaxxTerra Exo Protection TR 29 x 2,5/2,4
Reach / Stack / BB-Offset 480 / 636 mm / -38 mm
Wartungsfreundlichkeit schlecht
Den kompletten Vergleichstest der sieben All Mountains um 5000 Euro aus BIKE 3/2022 können Sie bequem unter dem Artikel als PDF herunterladen. Der Test kostet 1,99 Euro. Warum nicht kostenlos? Weil Qualitätsjournalismus einen Preis hat. Dafür garantieren wir Unabhängigkeit und Objektivität. Das betrifft ganz besonders die Tests in EMTB. Die lassen wir uns nicht bezahlen, sondern das Gegenteil ist der Fall: Wir lassen sie uns etwas kosten, und zwar Hunderttausende Euro jedes Jahr.