EMTB-LeserumfrageErgebnisse & Readers’ Awards 2022

EMTB Redaktion

 · 18.10.2022

EMTB-Leserumfrage: Ergebnisse & Readers’ Awards 2022Foto: Martin Bissig
Noch scheint die Kauflaune der E-Mountainbiker ungetrübt. Doch wie werden sich Inflation und explodierende Energiepreise langfristig auswirken?

Krise – na und! E-Biker lassen sich ihren Spaß und ihre Kauflaune nicht verderben. Das zeigt unsere große Leserumfrage, an der sich 6423 Leser beteiligten. Die Ergebnisse erlauben einen Blick in die Zukunft des E-MTB-Sports.

Wie sieht der Prototyp des EMTB-Lesers aus? Einfache Antwort: Es gibt ihn nicht. Als Top-Trend der letzten Jahre hat sich E-Mountainbiken rasend schnell entwickelt. Und im selben Tempo wandelt sich auch die Zielgruppe.

Sportliche und leichte E-Mountainbikes locken jüngere Biker, Leasing-Modelle steigern die Nachfrage nach teuren Highend-Fahrrädern, Pendler nutzen E-Mountainbikes vermehrt als Nutzfahrzeuge.

Durchschnittswerte lassen sich natürlich ermitteln – demnach sind E-Mountainbiker mit knapp 50 Jahren im Schnitt fünf Jahre älter als Bio-Biker, verfügen im Vergleich zur Normalbevölkerung über einen höheren Bildungsgrad und ein erheblich höheres Einkommen.

Kein Wunder also, dass E-Mountainbiker überdurchschnittlich krisenfest und ausgabefreudig sind. Für den Kauf eines neuen E-Mountainbikes planen die EMTB-Leser, im Schnitt 6286 Euro auszugeben – ein Spitzenwert auch im Vergleich zu den Leserumfragen unserer Schwester-Magazine BIKE, TOUR und FREERIDE.

Wie viel Power braucht das E-MTB?

70 % unserer Leser sind mit der Leistung klassischer E-MTB-Motoren zufrieden. Weniger sollte es für sie aber auch nicht sein. 23,5 % sagen dagegen, sie bräuchten die maximale Power kaum. Für ein geringeres Bike-Gewicht würden sie deswegen auf Motorleistung verzichten.

Test Top-Thema Nummer 1

Den Tests in EMTB gilt das größte Interesse. Mit 77 % besonders wichtig: Komplett-Bike-Tests, gefolgt von Komponententests (63 %), Neuheiten (63 %) und Zubehör (60 %). Zweiter Schwerpunkt: Service-Themen wie Schraubertipps (54 %), Touren-Empfehlungen (49 %) und Fahrtechnik (46 %).

Warum E-MTB? Hauptsache Spaß – aber auch mehr Effizienz

Klar, Spaß steht für alle E-Mountainbiker an oberster Stelle: 88 % geben das als Hauptmotivation an. Und bei der Spaßgewinnung hilft der E-Antrieb auf ganz praktische Weise: mehr Reichweite, mehr Höhenmeter, schnell mal nach Feierabend auf den Berg rauf, möglichst viele Trail-Kilometer sammeln.

Warum eigentlich? Hauptmotivation zum E-MountainbikenFoto: EMTB Magazin
Warum eigentlich? Hauptmotivation zum E-Mountainbiken

Akku-Größen: Dicke Dinger ab 700 WH gewinnen

Zwei Trends bilden sich beim Thema Akku heraus: Entweder man geht auf Nummer sicher und greift zur dicksten Batterie, oder man mag es sportlich: klein und leicht. Die 700er-Akkus sind die großen Gewinner: 56,4 % der EMTB-Leserinnen und -Leser machen hier ihr Kreuz. Kleine Akkus unter 500 Wh liegen nur bei 8,2 %, legen aber deutlich zu.

Dicke Dinger: die bevorzugten Akku-Größen der EMTB-Leser.Foto: EMTB Magazin
Dicke Dinger: die bevorzugten Akku-Größen der EMTB-Leser.

Die EMTB-Leser: 92 % Männer

Hoher Bildungsabschluss: 22,6 % haben Abitur, 35,8 % ein abgeschlossenes Hochschulstudium. Durchschnittlich sind die EMTB-Leser 49 Jahre alt.

45 % nutzen zusätzlich zum E-MTB auch ein Bio-Bike. 28,7 % nutzen das E-MTB zusätzlich im Alltag, 71,3 % ausschließlich als Sport- und Freizeitgerät.

54 % finden E-MTBs für Kinder gut

Seit jeher ein kontroverses Thema. Doch das Pendel schlägt auch hier zunehmend pro E-Bike aus: 54 % unserer Leser finden E-MTBs für Kinder gut. Das waren schon mal deutlich weniger.

E-MTBs für Kinder gewinnen an Zuspruch. Hier das <a href="https://www.bike-magazin.de/mountainbike/kinder-bikes/mondraker-f-play-kinder-e-bike-im-emtb-test/" target="_blank" rel="noopener noreferrer">Mondraker F-Play.</a>Foto: Hersteller
E-MTBs für Kinder gewinnen an Zuspruch. Hier das Mondraker F-Play.

Wie viel darf ein E-MTB kosten?

Teure Bikes, hohes Einkommen, neue Finanzierungsmodelle – es gibt mehrere Ursachen, warum E-Biker immer tiefer in die Tasche greifen. Mehr als ein Drittel beispielsweise plant, das nächste Bike nicht bar zu kaufen, sondern zu leasen. Klar, dass die hohen Preise nicht so schmerzen, wenn Arbeitgeber und Staat einen Teil kompensieren. So kommt es, dass unsere Leser im Schnitt stolze 6286 Euro für den nächsten Bike-Kauf einplanen. Vor zwei Jahren lag dieser Durchschnittswert noch bei 4834 Euro. 43 % der EMTB-Leser schauen sich in der Preiskategorie über 6000 Euro um.

All Favorites: Lieblingsmarken der EMTB-Leser & die E-MTBs of the Year 2022

Welche Marken stehen besonders hoch im Kurs? In 24 Kategorien konnten die EMTB-Leser ihre Lieblingsmarken wählen. Die Top 3 erhielten jeweils den beliebten Readers’ Award.

   EMTB Readers’ Award 2022 für Rotwild – 1. Platz bei den KomplettradmarkenFoto: Delius Klasing Verlag
EMTB Readers’ Award 2022 für Rotwild – 1. Platz bei den Komplettradmarken

Neben den Readers’ Awards wurden noch weitere Titel vergeben. Teil der Leserumfrage war die Wahl der besten Bikes des Jahres – zu den E-MTB of the Year 2022. In vier Kategorien standen 20 Kandidaten zur Wahl – von Tourenfullys über All Mountains Bikes bis hin zu E-Enduros und Light-E-MTBs. Vier Kandidaten konnten sich am Ende durchsetzen. Hier alle Preisträger 2022 im Überblick.

Gewinner im Überblick: EMTB of the Year & Readers’ Awards 2022Foto: Delius Klasing Verlag
Gewinner im Überblick: EMTB of the Year & Readers’ Awards 2022

Typfrage: Welche Art E-MTB kaufen?

All Mountains steigen in der Gunst der E-Mountainbiker weiter: 65 % beabsichtigen, sich beim nächsten Kauf einen solchen Allrounder mit 140-160 mm Federweg anzuschaffen.

Die Enduros legen mit 26 % kräftig zu und hängen die Touren-Fullys (18,3 %) nun deutlich ab. Das Interesse an der Kategorie Light-Bikes scheint ebenfalls zu steigen: Nur 2,3 % der EMTB-Leser besitzen ein Light-Bike, aber schon 9,1 % wollen sich eines kaufen.

56,6 %: Bosch baut Vorsprung aus

Mit den neuen Light-Antrieben wird der Motorenmarkt vielfältiger. Doch an Bosch scheint die neue Konkurrenz abzuperlen. Die Schwaben bauen ihren Vorsprung sogar um 3 % aus: 56,6 % unserer Leser setzen beim nächste Bike-Kauf auf einen Bosch-Antrieb. Auch Shimano legt fast 5 % zu: auf 20 %. Brose (12,8 %) und Yamaha (3,1 %) verlieren.

Bosch behauptet seinen Spitzenplatz: Mehr als die Hälfte der EMTB-Leser wollen sich als nächstes ein Bosch-Bike kaufen.Foto: Hersteller
Bosch behauptet seinen Spitzenplatz: Mehr als die Hälfte der EMTB-Leser wollen sich als nächstes ein Bosch-Bike kaufen.

93,5 % Fullys: Stirbt das E-Hardtail aus?

Gretchenfrage: Hardtail oder Fully? Die Vorteile, die das Starrheck bei klassischen Bikes hat, können E-Biker nicht überzeugen. Das Pendel schlägt immer weiter in Richtung Fully aus. 93,5 % unserer Leser wollen sich beim nächsten Kauf für ein vollgefedertes E-Mountainbike entscheiden.

Welche Marke kaufen? Die Absichten der EMTB-Leser

Spannendste Frage für die Bike-Hersteller: Wer darf sich auf besonders gute Geschäfte freuen? Hier das Top-Ten-Ranking, welche Marken bei den EMTB-Leser auf dem Einkaufszettel stehen. Cube legt um 6,5 % zu und führt mit fast 24 % der Stimmen. Rotwild macht mit über 10 % den größten Satz auf Platz 2. Specialized rettet Platz 3, verliert aber 5,8 Prozentpunkte. Knapp an den Top 5 vorbeigeschrammt ist Orbea mit 7 %. Mit 6,3 % Zuwachs gehören die Spanier zu den großen Gewinnern.

Top 10: Die EMTB-Leser gaben an, von welcher Marke ihr nächstes E-MTB sein soll.Foto: Delius Klasing Verlag GmbH
Top 10: Die EMTB-Leser gaben an, von welcher Marke ihr nächstes E-MTB sein soll.