Haibike ist eine Fahrradmarke aus Schweinfurt, die 1995 gegründet wurde. Sie gehört neben anderen Marken zur Winora-Group. Zunächst werden die ersten Fahrräder aber noch unter der bekannteren Marke Winora verkauft – Winora-Staiger existiert bereits seit 1914 und ist ein deutscher Fahrradhersteller.
Wir haben bereits in verschiedenen Artikel herausgefunden, wo bestimmte Bikes hergestellt werden, wie z. B. Giant oder Rose Bikes. Viel interessanter ist allerdings die Fragestellung: Warum interessiert es uns überhaupt, wo die Bikes hergestellt werden?
Geht es darum herauszufinden, ob alles “Made in Germany” ist und sich dadurch ein gewisser Preis rechtfertigt oder eher um die eigene Vermutung bestätigt zu bekommen, dass die Bikes ja sowieso “am anderen Ende der Welt” hergestellt werden und dann für teures Geld verkauft werden? Ganz so einfach ist es nicht. Wir haben Christoph Mannel, Geschäftsführer der Marke Haibike zu diesem Thema gesprochen, um herauszufinden, woher die Bikes von Haibike kommen.
BIKE: Wie viel “Made in Germany” ist in Haibike enthalten?
Christoph Mannel: Sehr viel, denn am Headquarter in Schweinfurt werden in der Gläsernen Manufaktur nicht nur die High-End-Modelle – circa 10.000 Bikes pro Jahr – gefertigt, hier sitzen unter anderem auch Brand- und Produkt-Management, Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Service. Hier analysieren wir den Markt, bewerten Trends und konzipieren die E-Mountainbikes der nächsten Saison. Auch im HDCM (Anm. d. Red.: Haibike Design Center Munich) in München passiert im Hinblick auf die kreative Seite der Marke sehr viel – vom Produktdesign, CTG bis hin zu Brand Communication.
Die Rahmen kommen aber trotzdem vorwiegend aus Asien, oder?
Unsere Rahmen werden an unterschiedlichen Standorten, überwiegend in Asien, produziert. Wobei darüber hinaus der Großteil unserer Fahrradproduktion mittlerweile in Europa stattfindet. Wir arbeiten dafür mit Kooperationspartnern zusammen und lassen beispielsweise hochwertige Carbonfaser-Rahmen in Belgien produzieren.
Gibt es spezielle Vorgaben, nach denen ihr die Rahmen produzieren lasst?
Ja, die Rahmen müssen nicht nur die üblichen Standardtests wie beispielsweise ISO-Normen bestehen, sondern zusätzlich unser internes Testing nach dem Accell Test Protokoll (ATP), um unsere eigenen – höheren – Accell-Standards zu erfüllen.
Wie ist der Weg eines Rahmens von Asien nach Deutschland?
Die Rahmen kommen überwiegend über den Seeweg zu uns. Um die CO2-Emissionen bei unseren Transportvorgängen so gut es geht zu reduzieren, nutzen wir in der Logistik für den Transport nahezu aller Seefrachtcontainer von unseren Lieferanten ab den europäischen Ankunftshäfen die Bahn. Lediglich die letzten 2,6 km vom Bahnterminal Schweinfurt zu unserem Lager in Sennfeld werden auf der Straße zurückgelegt.
Das Interview wurde geführt von Benjamin Bernotat
Haibike ist ansässig in Schweinfurt und wurde von Susanne und Felix Puello im Jahr 1995 als Performance-Marke der Winora-Group gegründet. Zusätzlich befindet sich am Standort in München noch das Produktdesign oder die Brand Communication.
Haibike lässt seine Rahmen an verschiedenen Standorten, aber vorwiegend in Asien, produzieren. Mittlerweile gibt es aber einen Großteil der Fahrradproduktion, die in Europa stattfindet. Haibike arbeitet dafür mit Partnern zusammen und lässt beispielsweise hochwertige Carbonfaser-Rahmen in Belgien produzieren. In der Manufaktur in Schweinfurt werden dann die Komponenten zusammengefügt und ein Haibike entsteht.
Was haben eine Radtour durch Australien, Downhill und Profibikesport gemeinsam? Bei allen spielt die Marke Haibike eine wichtige Rolle.
Auch im Profiradsport ist Haibike vertreten, im Jahr 2011 also Hauptausstatter und Sponsor für das Haibike Pro Team, zu dem unter anderen die Profimountainbikerin Sabine Spitz gehörte. Die Athletin holte für das Team im Jahr 2012 olympisches Silber. Das Habike Pro Team gibt es mittlerweile nicht mehr, aber der Bezug zu den Profis ist geblieben. Deshalb gehören heute AusnahmesportlerInnen, wie Andrea Garibbo, Yannick Granieri, Maximilian Semsch, Léa Deslandes oder Tom Cardy zu den Haibike Heroes.
Unter dieser Rubrik begleiten die Schweinfurter immer wieder faszinierende Persönlichkeiten und deren Bezug zu den Haibike Fahrrädern in unterschiedlichen Kategorien. So auch Yannick Granieri, der vielen als einer der besten MTB Slopestyle und Freerider weltweit bekannt ist. Er führt seinen legendären Riding Style auf einem E-Bike von Haibike fort und betritt damit erstmals neues Terrain im Bereich E-Performance. So wird auch das E-MTB für den Mountainbikesport eine interessante Option.