SQlab ClipOnSattel-Revolution von SQlab: Der Fahrradsattel wird ab jetzt “angeklippt”

Maik Schröder

 · 10.05.2024

Das SQlab ClipOn im BIKE-Test. Mit einem kleinen Hebel wird das Polster auf die Basis aufgezogen.
Foto: Maik Schröder
Ist das eine Revolution in der Fahrrad-Welt? SQlab präsentiert das ClipOn-System für Fahrradsättel. Damit muss der Sattel nun nicht mehr angeschraubt, sondern einfach “angeklippt” werden. Wir konnten das neue modulare System bereits testen. Doch ist es so revolutionär wie angepriesen?

Dieser Artikel wurde erstmalig am 10. Mai 2024 veröffentlicht. Wir haben jetzt unsere Testerfahrungen mit dem SQlab ClipOn-Sattel unter dem Abschnitt SQlab ClipOn: Die “Sattel-Revolution” im BIKE-Test ergänzt.


SQlab spricht von einer “bahnbrechenden Innovation”. Das ClipOn-System, das der deutsche Hersteller jetzt präsentiert hat, soll jedem Radfahrer den passenden Sattel bieten und das individuelle Anpassen zur Leichtigkeit machen.

Neues Sattel-System von SQlab: Ergonomie und Vielseitigkeit steht im Vordergrund

SQlab hat mit seinem ClipOn-System eine ergonomische Lösung geschaffen, die allen Radfahrern zugutekommen soll. Dieses System verwendet ein einfaches “Klipp-System”, bestehend aus einer Basis (Sattelschale) und verschiedenen Polstern (Cover). Durch den einfachen Austausch der Polster je nach Einsatzbereich oder Breite können Fahrradhersteller, Fachhändler und Endkunden vielfältige Vorteile nutzen. Das übergeordnete Ziel von SQlab ist es, jedem Radfahrer von Anfang an den passenden Sattel anzubieten, um Probleme zu vermeiden und den Fahrkomfort zu steigern.

Das ClipOn-System nutzt eine spezielle Technologie, um das Sattelbreitensystem noch attraktiver und leichter anwendbar zu machen und damit die Idee des passenden Fahrradsattels weiter zu entwickeln.Foto: SQlabDas ClipOn-System nutzt eine spezielle Technologie, um das Sattelbreitensystem noch attraktiver und leichter anwendbar zu machen und damit die Idee des passenden Fahrradsattels weiter zu entwickeln.

Die Ursprünge dieses Konzepts gehen zurück bis ins Jahr 2002, als SQlab die Sitzknochenvermessung und das Sattelbreitensystem einführte. Heute sind diese Konzepte integraler Bestandteil der Markenphilosophie. Die Erkenntnis, dass ein Sattel ebenso gut passen muss wie ein Paar Schuhe, um Druck und Probleme zu vermeiden und den Fahrkomfort zu maximieren, hat SQlab zu einem innovativen Ansatz inspiriert. Das ClipOn-System nutzt eine spezielle Technologie, um das Sattelbreitensystem noch attraktiver und leichter anwendbar zu machen und damit die Idee des passenden Fahrradsattels weiter zu entwickeln.

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Vorteile: Universelle Nutzung und einfache Montage

Das ClipOn-System von SQlab beruht auf der bewährten Methode der Sitzknochenvermessung und ermöglicht die flexible Nutzung verschiedener Sattelformen für Frauen und Männer. Durch ein einfaches “Klipp-System” können verschiedene Breiten auf einer einzigen Sattelschale (Base) unkompliziert montiert werden.

Die Vorteile des neuen ClipOn-Systems liegen in der einfachen Handhabung und dem schnellen Wechseln der Polster.Foto: SQlabDie Vorteile des neuen ClipOn-Systems liegen in der einfachen Handhabung und dem schnellen Wechseln der Polster.

Die Vorteile des neuen ClipOn-Systems? Fahrradhersteller profitieren von einer umweltbewussten Auswahl der Komponenten, reduzierten Lagerbeständen und kürzeren Lieferzeiten. Fachhändler finden die Montage dank des Systems vereinfacht, vermeiden den Einsatz minderwertiger “Wegwerf”-Sättel und steigern die Kundenzufriedenheit. Endkunden erleben nicht nur beim Kauf eine optimale Ergonomie, sondern können auch verschiedene Modelle problemlos testen und bei Bedarf einzelne Teile austauschen.

SQlab ClipOn vereine Innovation, Nachhaltigkeit und individuelle Anpassungsmöglichkeiten in einem System, das nicht nur den Fahrkomfort verbessern, sondern auch die Effizienz und Nachhaltigkeit des Fahrradfahrens fördern soll, so der Hersteller.

Das SQlab ClipOn Sattel-System und ebenso die Preise sind ab Juli 2024 verfügbar. Wir haben das System bereits getestet!

SQlab ClipOn im BIKE-Test

Das SQlab ClipOn im BIKE-Test. Mit einem kleinen Hebel wird das Polster auf die Basis aufgezogen.
Foto: Maik Schröder

Im ersten Test zeigte sich der Fahrradsattel zum Anklippen von SQlab als durchaus innovatives System mit leichter Handhabung. Allerdings wird nicht der ganze Sattel “angeklippt”, sondern nur das Polster - die Basis muss zuvor wie ein normaler Sattel auch verschraubt werden. Das funktioniert im üblichen Mechanismus mit zwei Streben, die in die Vorrichtung auf die Sattelstütze geschoben und festgeschraubt werden. Das Sattelpolster wird dann auf die Hartschalen-Basis aufgezogen.

SQlab ClipOn überzeugt in der Praxis

Das geht mitunter etwas schwer, lässt sich aber mit etwas Geschick relativ schnell anbringen. Schönes Gimmick: Der Hebel, den man zur Hilfe nehmen kann, hat die Form eines Sattels... Wenn der Gummirand damit dann an allen Seiten auf der Basis festgeklippt wurde, sitzt der Sattel fest und sicher. Wir waren von der Qualität und dem guten Grip des Sattelpolsters überzeugt.

Mithilfe eines kleinen Hebels wird das Polster auf die Basis aufgezogen.Foto: Maik SchröderMithilfe eines kleinen Hebels wird das Polster auf die Basis aufgezogen.
Die Gummiränder halten das Polster fest auf der Basis.Foto: Maik SchröderDie Gummiränder halten das Polster fest auf der Basis.

Großes Plus ist auch: Die Sitzknochenvermessung von SQlab hat den Vorteil, dass man die passende Sattelbreite bekommt und somit eine bessere Entlastung der sensiblen Bereiche gewährleistet ist. Auch wenn der Sattel im ersten Moment etwas hart wirkt, macht sich das beim Fahren positiv bemerkbar. Bereiche mit Gewebestruktur auf dem Sattelpolster sorgen für zusätzlichen Komfort und Grip.

Für wen ist das System geeignet?

In der Praxis stellt sich aber die Frage, welchen Vorteil ein solches System gegenüber einem herkömmlichen Sattel hat, bei dem Basis und Polster nicht getrennt werden können. Zum Start gibt es das ClipOn-System von SQlab in drei Varianten für verschiedene Einsatzbereiche: 611 für Rennrad/Gravel, 6OX für MTB/E-MTB und 610 für Tour/Travel. Alle Polster sind aus dem Infinergy-Schaumstoff gefertigt. Wir haben die Variante 611 auf einem Cube-Gravelbike getestet und sind überwiegend auf der Straße gefahren. Wer - zum Beispiel auf dem MTB - im unwegsamen Gelände unterwegs ist, für den eignet sich die 6OX-Variante eher. Hier ist die Sitzposition eine andere, das Polster ist zudem etwas dicker.

Nachhaltigkeit im Fokus

Theoretisch kann man also je nach Einsatzbereich das Polster wechseln und mit einem “neuen” Sattel in neues Terrain fahren. In der Praxis ist das allerdings unwahrscheinlich. Bei SQlab erklärt man uns, dass das ClipOn-System auch für den Händler entsprechende Vorteile bieten soll.

Die Nachhaltigkeit steht im Fokus von SQlab ClipOn.Foto: Maik SchröderDie Nachhaltigkeit steht im Fokus von SQlab ClipOn.

Besonders die Nachhaltigkeit steht im Fokus des neuen Systems, das jedem Radfahrer schon beim Kauf eines neuen Fahrrades den passenden Sattel bieten und die Menge an „Wegwerfprodukten“ reduzieren soll – zum Beispiel, wenn der Serien-Sattel nicht passt.

Denkbar ist jedoch eine Anwendung bei zum Beispiel Lastenrädern oder eigentlich allen Fahrrädern, die sich mehrere Personen teilen. Mama und Papa nutzen ein Cargobike für den Kindertransport und können das Satteloberteil schnell wechseln entsprechend der individuellen Sattelbreite oder -vorliebe. Die Zielgruppe ist hier aber auch begrenzt.

Fazit zum SQlab ClipOn

Ob und wie sich das ClipOn System von SQlab in der Fahrradwelt etabliert, wird die Zukunft zeigen. Die Vision von SQlab, jedem Radfahrer den passenden Sattel auf einer einzigen Sattel-Schale zu bieten, dadurch die Menge an “Sattel-Abfall” zu reduzieren und so einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, ist eine Neuheit in der Fahrradwelt - wenn auch keine komplette Revolution. Dazu müssten zunächst zahlreiche Hersteller auf dieses System umschwenken und ihre Bikes ab Werk mit SQlab ausstatten.

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