Das Canyon Torque 29 CF 7 konnte bereits in BIKE 12/23 einen Testsieg erringen. Grund genug, das günstige Enduro aus Koblenz erneut gegen frische Konkurrenz antreten zu lassen.
Das Canyon konnte bereits im letzten Enduro-Test in BIKE 12/23 einen Testsieg ergattern, und auch in diesem Vergleich sahnt das günstige Enduro kräftig ab. Das Torque besitzt einen langen Reach und abgesehen vom Marin den längsten Radstand im Testfeld. Auch die Kettenstreben liegen mit 441 Millimeter auf der längeren Seite.
In Summe sorgt die Geometrie für ein hohes Maß an Laufruhe und verleiht dem Fahrer selbst in groben, verblockten Passagen noch Souveränität, wo manch andere Enduros bereits an ihre Grenze stoßen. Auch der Hinterbau kann durch ein hohes Schluckvermögen überzeugen und arbeitet harmonisch mit der Zeb Select+ Fork. Das einzige Manko am Select+ Dämpfer von Rockshox ist die nicht einstellbare Druckstufe fürs individuelle Feintuning.
Doch das langhubigste Canyon mit Einfachbrückengabel kann nicht nur bergab, es tritt sich auch passabel bergauf. Aufgrund des Carbon-Rahmens, der keine drei Kilo auf die Waage bringt, bewegt sich das Gesamtgewicht im Durchschnitt des Testfeldes.
Im Wiegetritt bergauf pumpt der Hinterbau nur leicht, und die Dämpferplattform arbeitet sehr effektiv. Im Sitzen positioniert einen die Kombination aus 485er-Reach und steilem Sitzwinkel ausgewogen und mit Druck auf dem Vorderrad auf dem Bike.
Trotz des Carbon-Rahmens und des im Vergleich niedrigsten Preises leistet sich der Versender keine Blöße bei der Ausstattung und setzt auf funktionale Komponenten. Lediglich die DT-Swiss-Freeride-Laufräder mit Maxxis-Double-Down-Hinterreifen bringen deutlich mehr als die Konkurrenz auf die Waage. Der Hauptrahmen fällt am steifsten aus und erhöht die Lenkpräzision.
Auch im zweiten Anlauf beweist das potente Canyon Torque, dass es sich nicht mal vor teureren Enduros verstecken muss. In schnellem, grobem Terrain ist das Torque in seinem Element. Fahrer, die ein handliches Enduro suchen, finden verspieltere Bikes.