Das Two15 hält jede Menge Extreme auf dem Datenblatt parat: höchster Stack- und BB -Drop-Wert, breitester Lenker, leichtestes Gewicht mit den leichtesten Laufrädern. Bämm! Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen. Wie bei der Testkonkurrenz lässt sich auch hier der Lenkwinkel leicht ansteilen.
Draufsitzen und wohlfühlen? Nein. Das Two15 benötigt Eingewöhnung. Dabei steht der Fahrer schön tief im Rad. Wir senkten nach den ersten Testrunden die Front ab für mehr Druck auf dem Vorderrad. Damit kamen wir deutlich besser zurecht. Auf der 99 Jumpline entwickelte das progressive Heck viel Popp, wobei das Handling nicht ganz mit den „Freeridern“ Canyon und Transition mithalten konnte. Lag das am langen Hauptrahmen?
Auf dem DH-Track steuert sich das Bike präzise, fühlt sich steif an und lässt sich sehr gut pushen. Das Fahrwerk gibt viel Gegendruck und giert nach Vortrieb, entwickelte bei Tempo aber merklich weniger Komfort und rückte seine Reserven nicht heraus. So fühlten wir uns mit den Flubberkisten Propain, Specialized und Mondraker schneller und sicherer. Auch als wir das Fahrwerk weicher abstimmten, änderte das am Charakter des Bikes wenig.
Mit seinem speziellen Handling brauchten wir Eingewöhnungszeit. Das Two15 steuert sich direkt und schnell, eine präzise Linienwahl vorausgesetzt. Kein Komfortwunder.
Das Fahrwerk harmonierte nur bedingt. Dem langen Hauptrahmen würden längere Kettenstreben stehen. Insgesamt fühlt sich das Bike am steifsten an, was auf Kosten des Komforts geht.
Ganze 2000 Euro legt man weniger für das SLX-Modell hin. Dafür muss man auf das Fox-Factory-Fahrwerk verzichten, verzögert mit MT5-Bremsen von Magura und beschleunigt mit GX-Antrieb. Das 3999 Euro teure Two15 bringt laut Hersteller 16,7 Kilo auf die Waage.
Die Zahl (maximal 10 Punkte) gibt den Gesamteindruck der Tester wieder und ist keine Addition der Performance-Punkte.