Liv Intrigue XDas frauenspezifische All-Mountain-Bike im Dauertest

Max Fuchs

 · 29.10.2025

Mit Bike im Dauereinsatz: Franzi ist Bike-Guide und leidenschaftlich ganzjährig auf dem Trail unterwegs. Seit Februar 2025 nimmt sie das Liv Intrigue X Advanced 1 im Dauertest unter die Lupe – auf Tour, im Alltag und im Bikepark.
Foto: Max Fuchs
Das sind Franzi und ihr Liv. Reinschauen lohnt sich!
Leicht, laufruhig, frauenspezifisch – seit Februar 2025 ist unsere Dauertestfahrerin Franzi mit dem Liv Intrigue X Advanced 1 unterwegs. Gegen Ende der Saison entdeckt die Würzburgerin das Carbon-All-Mountain nun noch einmal neu: Ein Lenker mit deutlich mehr Rise hebt das Handling des Liv auf ein ganz neues Level.

High-Rise-Upgrade: 1340 km / 52.441 hm

Am Liv hat mir eigentlich von Anfang an alles gefallen. Fahrverhalten, Geometrie und die frauenspezifischen Parts haben mich direkt überzeugt. Abgesehen vom Fox Float X Dämpfer, der irgendwann anfing, Öl zu verlieren, gab es an der übrigen Ausstattung bislang wenig auszusetzen. Bis jetzt – oder genauer gesagt: bis ich probehalber einen Lenker mit 80 Millimetern Rise an mein Bike montierte.

BIKE-Redakteur Max Fuchs schwört auf die extra hohe Front und riet mir, das selbst einmal auszuprobieren. Das Ergebnis: Noch nie stand ich so satt und sicher im Bike. Die zentralere Fahrposition entlastet meine Hände und ich kann das Bike viel stärker aus den Beinen heraus fahren. Das erleichtert das Handling, das Bike wirkt agiler und lässt sich deutlich präziser kontrollieren – so zumindest meine Erfahrung.

Auch wenn es auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich aussieht, fühlt sich Franzi mit dem High-Rise-Lenker (70 mm) bergab deutlich sicherer und kontrollierter.Foto: Lukas KönigerAuch wenn es auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich aussieht, fühlt sich Franzi mit dem High-Rise-Lenker (70 mm) bergab deutlich sicherer und kontrollierter.

Ich war so begeistert, dass ich mir direkt meinen eigenen High-Rise-Lenker bestellt habe. Funfact: Nach der Probefahrt mit Max’ Lenker musste ich übergangsweise wieder das Serien-Cockpit (20 mm Rise) montieren – und bergab fühlte es sich an, als hätte ich plötzlich all meine Skills verloren.

Wie alles begann: Das Liv Intrigue X im Dauertest

Leicht, laufruhig, frauenspezifisch – aber ist das schon Liebe? Seit Februar 2025 hat unsere Dauertestfahrerin Franzi das Liv Intrigue X Advanced 1 in Betrieb. 150 mm Federweg vorn, 140 mm hinten, gepaart mit 29-Zoll-Laufrädern und einem Rahmen, der nicht nur optisch etwas hermacht.

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Für 5.999 Euro liefert Liv ein Paket, das nicht nur auf dem Papier gut aussieht. Doch wie schlägt sich das 14,02 Kilo schwere Trailgerät im Alltag? Auf Tour, im Trail-Alltag, zwischen Kaffeestopp und Bikepark-Laps? Die Würzburgerin probiert es für euch aus und berichtet hier im Dauertestprotokoll.

Die Fakten zum Liv Intrigue X Advanced 1

MerkmalAngabe
Im Test seit:Februar 2025
Kategorie:All Mountain
Preis:5.999 Euro
Federweg:150 mm vorn / 140 mm hinten
Laufradgröße:29 Zoll
Gewicht:14,02 kg
Rahmengröße:M
Kilometer aktuell:1340
Tiefenmeter aktuell:52441
Noch nie frauenspezifisch gefahren – bis jetzt. Das Liv passt wie angegossen: Rahmen top, Griffe stimmig, Sattel ein Traum. Und dank Carbon-Laufrädern geht’s leichtfüßig bergauf und spielerisch durchs Gelände.Foto: Max FuchsNoch nie frauenspezifisch gefahren – bis jetzt. Das Liv passt wie angegossen: Rahmen top, Griffe stimmig, Sattel ein Traum. Und dank Carbon-Laufrädern geht’s leichtfüßig bergauf und spielerisch durchs Gelände.

180 km / 4979 hm: Der erste Eindruck

In der Vergangenheit hatte ich nie Berührungspunkte mit frauenspezifischen Bikes. Dass das ein Fehler war, weiß ich, seit ich das Liv in Betrieb genommen habe. Der Rahmen fühlt sich an, als hätte man ihn mir auf den Leib geschneidert. Gleiches gilt auch für die Griffe. Das Beste ist aber der Sattel. Der passte mir auf Anhieb, was ich bei einem Unisex-Bike noch nie erlebt habe.

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Außerdem ist das Bike schön leicht und lässt sich dank der Carbon-Laufräder super bergauf treten und ohne übermäßigen Körpereinsatz durchs Gelände dirigieren. Und ich bin ein großer Fan des Staufachs im Unterrohr. So kann ich auf unseren Hometrails die Hip Bag getrost zu Hause lassen.

Lob gibt’s auch für die Bereifung: Tubeless ab Werk? Hammer! Leider kann ich die 170er-Variosattelstütze nicht weit genug im Sitzrohr versenken und muss meine Sitzhöhe immer über den Remote-Hebel einstellen.

1131 km / 43133 hm: Das Hinterrad macht Ärger

Franzi liebt die Power ihrer Shimano XT-Bremsen – trotz 45.000 Tiefenmetern funktionieren sie noch wie am ersten Tag. Lediglich die Kolben musste sie kürzlich mobilisieren. Anders der Fox-Dämpfer: Der verliert Öl und sorgt für Durchschläge. Werkstatt-Termin ist schon geplant.Foto: Franzi KönigerFranzi liebt die Power ihrer Shimano XT-Bremsen – trotz 45.000 Tiefenmetern funktionieren sie noch wie am ersten Tag. Lediglich die Kolben musste sie kürzlich mobilisieren. Anders der Fox-Dämpfer: Der verliert Öl und sorgt für Durchschläge. Werkstatt-Termin ist schon geplant.

Ich bin bekennendes Fangirl der Vierkolben-Shimano-XT – und das, obwohl ich zuletzt auf Trickstuff unterwegs war. Trotzdem hat’s mir die XT angetan. Satte Power, klarer Druckpunkt, absolut zuverlässig. Gefällt mir! Kurz vor meinem letzten Bikepark-Ausritt habe ich dann meine Bremsbeläge gecheckt.

Dabei fiel mir auf, dass auf einer Seite die Kolben komplett festsaßen. Also habe ich kurzerhand selbst Hand angelegt, die Kolben mehrfach rausgepumpt, gereinigt, mit frischem Mineralöl geschmeidig gemacht und die Anlage entlüftet. Alles wieder wie neu. Und das Beste daran: Nach fast 45.000 Tiefenmetern (!) konnte ich sogar nochmal die Original-Beläge montieren. Wahnsinn, wie haltbar die Dinger sind.

Weniger erfreulich ist die Sache mit dem Dämpfer: Der Fox Float X in der Performance-Elite-Ausführung verliert auffällig viel Öl. Gleichzeitig fehlt mir spürbar der Gegendruck im Hinterbau, und ich habe regelmäßig Durchschläge – trotz vergleichsweise wenig SAG. Möglicherweise hängt das mit einer defekten Dämpfungseinheit zusammen. Das würde einiges erklären. Ich lasse den Dämpfer demnächst in der Werkstatt kontrollieren.

Hub gekürzt, Problem gelöst: Jetzt passt die Stütze endlich ins Sitzrohr.Foto: Franzi KönigerHub gekürzt, Problem gelöst: Jetzt passt die Stütze endlich ins Sitzrohr.

Aber: In meinem ersten Update hab ich noch gemeckert, dass ich die 170er-Tele-Stütze nicht weit genug ins Sitzrohr bekomme und ständig mit dem Remote an der Sitzhöhe rumspielen muss. Turns out: Man kann den Hub mit ein paar Handgriffen kürzen – und zack, jetzt passt das Ding perfekt.

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