Tim Folchert
· 02.12.2022
Meiner Meinung nach eine der besten Enduro-Bremsen: Shimanos XT-Bremse. Super dosierbar und kraftvoll zugleich. Dennoch nicht zu bissig, denn das gibt es auch. Aber man muss aufpassen, wie man sein Bike crasht - und wie oft.
Die gute Modulation hilft bei der Suche nach Grip. Das Hebelgefühl und die Hebelweite runden das Gesamtpaket ab. Stürze kommen vor, und dabei bricht ein Bremshebel mal ab. Ärgerlich. Die XT-Hebel aber machen mir einen besonders filigranen Eindruck. Sie verfügen über eine Sollbruchstelle, damit die Gebereinheit bei einem Sturz keinen Schaden nimmt. Gefühlt ist diese allerdings sehr dünn, zu dünn und bricht auch bei leichten Stürzen oder Baumkontakt. Drei Hebel in zwei Monaten musste ich tauschen, obwohl die Klemme nicht festgezogen war. Pech? Oder könnten die Hebel etwas stabiler sein?
By the way: Hebel tauschen ist ziemlich einfach, ohne die Leitung öffnen zu müssen. Auf YouTube gibt’s Erklärvideos dazu.
Mir wurden die Ersatzhebel aber auf Dauer zu teuer, da in Kanada nur die ganze Gebereinheit erhältlich ist. Einzelne Hebel werden nicht angeboten. Deshalb bestellte ich die Pro 120 MTB Levers von FLO Motorsports. Die US-Amerikaner kennen offenbar das Problem und haben passend für Shimanos XT-Bremse eigene Hebel entwickelt, die laut Hersteller-Aussage unzerbrechlich sein sollen. Grund dafür ist das stärkere, CNC-gefräste Material und eine Feder, die es dem Hebel erlaubt, bei einem Sturz nach vorne auszuweichen. Durch das dünnere Design im Fingerbereich kommt das Hebelgefühl nicht ganz an das der Originale heran. Dennoch ist mir noch kein FLO-Hebel gebrochen.
Kostenpunkt: 129,90 US-Dollar inklusive Versand aus den USA.
Shimano XT - Preis: 204 Euro (pro Bremse)
STÄRKEN: Dosierbarkeit, Bremskraft, Hebelergonomie
SCHWÄCHEN: Hebel mehrmals gebrochen
Die Shimano XT ist eine der besten Bremsen auf dem Markt. An die Hebelergonomie kommt die Konkurrenz nicht ran. Schwachpunkt: Die Bremshebel brechen zu schnell.