Laurin Lehner
· 11.05.2025
Genau wie beim Shoppen anderer Produkte, setzt ein Bike-Kauf Glückshormone frei. Doch zuvor muss man sich entscheiden, was man will, damit man danach auch happy damit ist. Schließlich investiert man viel Geld. Wir sagen euch, was es zu beachten gibt. Dazu die klassischen Fragen, die sich Bike-Käufer stellen.
Wann ist ein Rahmen zu groß oder zu klein? Und welche Rolle spielen persönliche Vorlieben dabei? Besonders Biker, deren Körpergröße genau zwischen zwei Rahmengrößen liegt, stellen sich diese Frage. Mit einer Körpergröße von 1,78 Metern müssen sie oft entscheiden: M oder L?
Unser Tipp: Verlasse dich nicht allein auf das Label. Ein M-Rahmen von Marke A ist nicht automatisch mit einem M-Rahmen von Marke B vergleichbar. Überprüfe den Reach-Wert und vergleiche ihn mit einem Bike, das dir größenmäßig gut passt. Außerdem solltest du die Größentabellen der Hersteller beachten. Grundsätzlich gilt: Ein kürzerer Rahmen wirkt agiler, ein längerer laufruhiger. Die gute Nachricht: Selbst wenn das Bike nach der ersten Fahrt etwas zu kurz oder lang erscheint, gewöhnt man sich oft schnell daran. Eine Feinjustierung gelingt gegebenenfalls mit Sattelposition und der Vorbaulänge.
Wer kennt es nicht? Man blitzverliebt sich in ein bestimmtes Bike-Modell und will nur dieses eine haben. Vor lauter Begeisterung vergisst man einen Blick auf die Ausstattung zu werfen. Doch passt das dickhubige Enduro oder der E-Freerider wirklich zu deinem Einsatzbereich?
Unser Tipp: Überlege genau. Bist du vor allem auf zahmen Mittelgebirgs-Trails unterwegs, könnten 170 Millimeter Federweg hinderlich sein. Das gleiche gilt jedoch auch für das vortriebsstarke 130-Millimeter-Trailbike, wenn es im Urlaub ins Vinschgau oder gelegentlich in den Bikepark geht. Merke: Mit zunehmenden Skills kann der Federweg etwas geringer ausfallen. Mehr Reserven hingegen verzeihen Fehler bei missglückter Linienwahl oder Landung. Die Einschätzung eines Bike-Kumpels kann hilfreich sein.
Du bist dir bei der Wahl des Bikes sicher, aber welche Ausstattungsvariante soll es sein? „Brauche ich das teure Fahrwerk, oder reicht das günstigere Modell für mich?“ Diese Fragen hören wir Testredakteure von Bekanntenkreis am häufigsten.
Unser Tipp: Wir sagen, du musst nicht das Topmodell wählen, um Spaß zu haben. Bei Fahrwerken genügt oft die Mittelklasse (wie Fox Performance oder Rockshox Select) – selbst für erfahrene Biker. Ähnlich ist es beim Antrieb: Mit dem Mittelklassemodell oder dem zweitgünstigsten liegst du normalerweise richtig. Allerdings musst du Abstriche beim Gewicht machen. Unser Rat: Investiere das gesparte Geld lieber in Bike-Trips oder einen Fahrtechnikkurs. Denn das Können des Fahrers ist entscheidender als das Bike selbst. Leider.
Natürlich hält die Wirtschaftspsychologie passende Begriffe für Konsumenten bereit. So gibt es beispielsweise die „Innovators“, die immer die Ersten sein wollen und auch bereit sind, höhere Preise zu zahlen. Oder die „Late Majority“, die abwartet, ob sich ein Produkt bewährt und günstiger wird. Diese Gruppe macht, wie der Name schon sagt, den Großteil der Konsumenten aus. Zu langes Warten ist jedoch auch nicht ideal, denn plötzlich steht der Herbst vor der Tür.
Unser Tipp: Überlege gut, wann du dein Bike spätestens haben möchtest. Achte beim Kauf unbedingt auf das Lieferdatum. Im Zweifel ist ein Bike oder Modell sinnvoll, mit dem du möglichst die ganze Saison genießen kannst. Die Farbe sollte dir allerdings unbedingt gefallen – hier besser keine Kompromisse eingehen.
Dank Bike-Leasing wird der Markt derzeit mit Fahrrädern überschwemmt, die nach drei Jahren in den Refurbished-Markt gelangen. Bei Refurbished-Bikes werden Verschleißteile ausgetauscht, und oft sind hier echte Schnäppchen zu finden – besonders jetzt, da auch der Neurad-Markt mit Rabatten lockt.
Unser Tipp: Vergleiche die Preise von reduzierten neuen Modellen mit denen der Refurbished-Bikes. Kaufe bei seriösen, renommierten Refurbished-Händlern. Ein Jahr Garantie ist gesetzlich vorgeschrieben. Inspektiere den Rahmen auf Defekte, was insbesondere beim privaten Gebrauchtkauf wichtig ist. Im Zweifel einen fachkundigen Freund oder Freundin mitnehmen. Ein schriftlicher Kaufvertrag und die Übergabe aller Originalunterlagen sind ebenfalls ratsam.