Als die Bocholter das Rose Backroad FF kurz nach dessen Premiere im Frühjahr in die TOUR-Redaktion rollten, staunten wir nicht schlecht. Schließlich verkörpert das neue Gravelbike den kompletten Gegenentwurf zum etwas in die Jahre gekommenen Rose Backroad - das aber einen Testsieg einholte. FF - also “Fast Forward” - ist Programm, das Rose zählt aktuell zu den sportlichsten Schotterrädern auf dem Markt.
Dass man sich auf dem Rose Backroad FF wie ein Gravel-Profi fühlt, hat zwei Gründe: Einerseits sitzt man ähnlich gestreckt im Sattel wie auf einem schnellen Straßenboliden. Neben der aggressiven Rahmengeometrie zeichnet dafür die Lenker-Vorbau-Kombi verantwortlich, die den Oberkörper nach unten zieht und durch die schmale Bauweise in eine aerodynamisch günstige Position bringt. Zudem hängt das Rose dank des niedrigen Gewichts und der pfeilschnellen Reifen, montiert auf voluminösen Eigenmarken-Aero-Laufrädern, exzellent am Gas. Schnelle Kurven oder Matschdurchfahrten erfordern aufgrund des relativ geringen Grips der Gummis allerdings etwas Übung.
Die sportliche Note zeigt das wendige Rose Backroad FF auch beim Federvermögen. Zwar flext die zugehörige Sattelstütze aus Carbon noch spürbar, dafür reagiert die Front ziemlich unnachgiebig auf Erschütterungen. Ein Kritikpunkt, der sich mit schlauchlos montierten Pneus wie am Testrad oder breiteren Reifen aber entschärfen lässt. Platz ist für bis zu 45 Millimeter breite Gummis. Weil ein Taschenkonzept bei einem modernen Gravelbike fast schon zum Standard gehört, bietet auch Rose entsprechendes Zubehör für Rahmendreieck und Oberrohr an.
Feste Schutzbleche lassen sich nicht anbringen, bei einem Racer wie dem Backroad FF werden das aber die wenigsten vermissen. Neben der Ausstattungsvariante mit Force XPLR AXS stehen vier weitere Modelle im Onlineshop. Bemerkenswert: Während das Testrad das vergleichbar ausgestattete Modell des Dauerrivalen Canyon preislich nur knapp unterbietet, ist das Top-Modell sogar 1500 Euro günstiger. Abteilung Attacke eben.