Die Rennrad-Redaktion unseres Schwestermagazins TOUR hat fünf Gravelbikes mit Vollausstattung getestet. Wie schlägt sich das Stevens Supreme Pro? Das “Pro” ist die teurere von zwei Supreme-Varianten, die sich im Programm der Hanseaten finden. Für 1799 Euro gibt es den soliden Aluminiumrahmen auch mit einer etwas preiswerteren Ausstattung. Wesentlicher Unterschied ist nicht etwa die Schaltgruppe, die bei beiden Varianten identisch konfiguriert ist und mit zwölf Ritzeln mehr bietet als die meisten Konkurrenten. Im getesteten Supreme Pro steckt vielmehr statt einer Aluminiumgabel eine Forke aus Carbon, mit der das Gesamtgewicht des Rades unter zwölf Kilogramm bleibt und die das Rad deutlich agiler wirken lässt.
Zudem ist die Lichtanlage hochwertiger als bei der preiswerteren Variante: Der Shimano-XT-Nabendynamo befeuert einen edlen Frontscheinwerfer von SON – besseres Licht kann man sich nicht wünschen. Auch von hinten fällt das Stevens bei Dunkelheit auf, denn neben dem elegant im Schutzblech eingelassenen, aber von der Seite schlecht sichtbaren Busch & Müller-Rücklicht verbessert eine Sattelstütze mit fünf roten LEDs die Sichtbarkeit. Auch diese werden vom Nabendynamo gespeist und übernehmen die Standlichtfunktion. Hinzu kommen Schwalbes Gravel-Reifen mit Reflexstreifen – ein äußerst sinnvolles Feature, das wir an den anderen Rädern völlig vermissen.
Was dem Rad im Vergleich zu den Konkurrenten offensichtlich fehlt, sind ein Gepäckträger und ein Seitenständer, die sich an vorhandenen Gewindeösen aber einfach nachrüsten ließen. Serienmäßig ist das Rad somit eher etwas für Rucksackpendler, dank diverser Befestigungsmöglichkeiten für Taschen oder Werkzeugboxen ist es aber auch für längere Reisen gewappnet. Ein einfacher Aufbau und außen verlaufende Kabel erleichtern Wartung und Einstellung, ähnlich wie beim Radon. Im extrem engen Rennen um die beste Gesamtnote hinkt das Stevens etwas hinterher, was maßgeblich am geringen Komfortwert des harten Lenkers liegt. Den können die breiten Reifen mit entsprechendem Luftdruck aber gut kaschieren. Davon abgesehen, fehlt dem Supreme Pro nicht viel zu den Testsiegern von Cube und Radon.