Im Namen des AbenteuersDas sind die 12 größten Bike-Abenteurer aller Zeiten

Laurin Lehner

 · 27.05.2025

Im Namen des Abenteuers: Das sind die 12 größten Bike-Abenteurer aller ZeitenFoto: Cèdric Tassan
Der Franzose Cèdric Tassan hat eine Vorliebe für Sandkasten-Staaten. Hier ließ er die Drohne steigen und fuhr bis zur Spitze einer Felsnase in Afghanistan.
MTB-Abenteurer vereint eine Mission: Die Suche nach Bike-Trails in fernen Ländern. Wir haben die 12 verwegensten Biker aller Zeiten gesucht – und gefunden. Das ist unser Ranking und ihre Geschichte.

Was macht ein Bike-Abenteuer aus? Das sagt Chat GPD

Ein Abenteuer auf dem Mountainbike lebt von der Kombination aus Natur, Herausforderung und Freiheit. Abgelegene Trails, anspruchsvolles Gelände und ständig wechselnde Bedingungen fordern Technik, Ausdauer und Mut. Ob steile Anstiege, enge Singletrails oder riskante Abfahrten – jedes Hindernis ist Teil des Erlebnisses. Das intensive Naturerlebnis, der Adrenalinkick und die Notwendigkeit zur Improvisation machen jede Tour einzigartig. Ob allein oder in der Gruppe: Ein MTB-Abenteuer bedeutet, die eigenen Grenzen zu verschieben und Momente voller Freiheit und Flow zu erleben.

Das sagt Profi-Abenteurer Stefan Glowacz! >> Hier geht’s zum Artikel

Die 12 größten Bike-Abenteurer

Von Platz 12 bis Platz 1.

Platz 12 | René Wildhaber

Der sympathische Schweizer wurde als Racer bekannt. Seine sechs Siege beim Gletscher-Enduro-Rennen Megavalanche brachten ihm den Beinamen „Mr. Megavalanche“ ein. Doch neben dem Racing gilt seine wahre Leidenschaft dem Abenteuer. So zog es den Sohn eines Bergbauern an die entlegensten Orte auf diesem Planeten, unter anderem zur Trailsuche nach Kirgistan, Peru, Bolivien Chile (Foto) oder in den Westen der USA. Wir kennen René – und wissen: Kaum ein Biker ist so authentisch wie er.

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Geht gerne auf Trailsuche: René Wildhaber.
Foto: Red Bull

Platz 11 | Lachlan Morton

Wo hört Racing auf, wann fängt Abenteuer an? Mit nur 12 Tagen, 12 Stunden und 21 Minuten Fahrzeit stellte der Australier den Rekord bei der legendären Tour Devide (2023) auf. Das Selbstversorger-Rennen startet in Banff (Kanada) und endet an der mexikanischen Grenze (4300 km, 58.500 Höhenmeter). Offiziell anerkannt ist Mortons Rekord nicht, weil er während des Rennens von einem Filmteam begleitet wurde.

Ausdauer-Ass Lachlan: Straße, Gravel, Mountainbike - Lachlan Morton kann alles.Foto: Lachlan MortonAusdauer-Ass Lachlan: Straße, Gravel, Mountainbike - Lachlan Morton kann alles.

Platz 10 | Die Sleeveless-Gang ...

… auch bekannt als „Deppengang“ – weil die Abenteuer dieser Truppe meist von chaotischer Vorbereitung und zwischenmenschlichen Turbulenzen geprägt waren. Andreas Prielmaier, Tom Mayer, Hannes Weber, Stefan Kappl, Dimitri Lehner und Fotograf Franz Faltermaier gelang die Erstbefahrung des „Arctic Circle Trails“ in Grönland (2002). Sie erkundeten Madeira und Island (Foto), lange bevor aufwendige Filmproduktionen die Inseln fürs Biken entdeckten, befuhren den Kungsleden-Trail in Lappland oder suchten Trails in den Abruzzen und in Rumänien – ohne sie zu finden. Die ungeschminkten, oft selbstironischen Geschichten erschienen in BIKE und FREERIDE zwischen 2000 und 2012.

Die “Deppengang” unterwegs... hier in Island 2008, lange bevor prominente Biker die Insel für Foto- und Film-Produktionen entdeckten. Die Frage bleibt: Kann man mit so großen und schweren Rucksäcken Spaß in der Abfahrt haben?Foto: Franz FaltermaierDie “Deppengang” unterwegs... hier in Island 2008, lange bevor prominente Biker die Insel für Foto- und Film-Produktionen entdeckten. Die Frage bleibt: Kann man mit so großen und schweren Rucksäcken Spaß in der Abfahrt haben?

Platz 9 | Andreas Tonelli

Der Südtiroler Bike-Guide sucht die Herausforderungen sowohl zu Hause als auch in der Ferne. Tonelli zog es auf Vulkane in Chile, von denen er mit dem Bike auf Lavasand über 3000 Tiefenmeter hinuntersurfte. Außerdem erklomm er den Mount Elgon in Uganda (4321 m) und den Jbel Toubkal (4167 m) in Marokko. 2024 bezwang Tonelli die Ortler-Ronda-Tour an nur einem Tag (5900 Höhenmeter, 19 Stunden und 14 Minuten). Für seinen letzten Streich zog es Tonelli jedoch wieder in die Ferne: Der Doku-Film über die Erstbefahrung des Cerro Mercedario (6770 m) in Argentinien feierte erst im Mai diesen Jahres Premiere.

Andreas Tonelli in seinem Element, weit oberhalb der Baumgrenze.Foto: Andreas TonelliAndreas Tonelli in seinem Element, weit oberhalb der Baumgrenze.

Platz 8 | Darren Berrecloth

Der Kanadier zählt zu den schillerndsten Persönlichkeiten im Freeriding. Doch Darren kann nicht nur tricksen. Er bekam nicht ohne Grund den Spitznamen „The Claw“ verpasst (dt. Bärentatze). In der Wildnis fühlt er sich pudelwohl, jagt im Zweifel sein Essen selbst und reist um die halbe Welt, um neue Trails und spektakuläre Lines aufzuspüren. Dafür zog es „The Claw“ schon in die Wüste Gobi oder auf eine 260 Kilometer lange Rafting-Expedition entlang des Yukon.

Darren “The Claw” Berrecloth während seiner Tatshenshini-River-Expedition in British Columbia (2016).Foto: Red BullDarren “The Claw” Berrecloth während seiner Tatshenshini-River-Expedition in British Columbia (2016).

Platz 7 | Hans Rey

Hans „No Way“ Rey war der erste Mountainbiker, der actiongeladenes Mountainbiking mit Abenteuer verband. Der im Breisgau geborene Schweizer suchte bereits Ende der 90er Jahre die Herausforderung in fernen Ländern. Besonders faszinierten ihn dabei die Begegnungen mit fremden Kulturen – etwa in entlegenen Regionen Borneos, im Himalaya, in Südamerika oder Afrika. 2017 bestieg Rey den Kilimandscharo (Foto), gemeinsam mit Abenteuersucher Gerhard Czerner (li.) und Video-Star Danny MacAskill (re.).

Dreamteam: v.l. Gerhard Czerner, Hans Rey, Danny MacAskill auf dem Gipfel des Kilimandscharo auf 5895 Meter Höhe.Foto: Martin BissigDreamteam: v.l. Gerhard Czerner, Hans Rey, Danny MacAskill auf dem Gipfel des Kilimandscharo auf 5895 Meter Höhe.

Platz 6 | Harald Philipp

Der gebürtige Siegerländer ist Deutschlands größter Bike-Abenteurer. Bei den Vertridern in Innsbruck entdeckte er seine Leidenschaft für steile, technische Trails und wurde zum Mitbegründer der Bike-Bergsteiger-Szene. Seitdem sucht er das Glück auf schmalsten Pfaden in schwindelerregender Höhe – dort, wo sich selbst Kletterer ins Sicherungsseil einhängen. Haralds Expeditionen führten ihn nach Island, nach Nordkorea und in den Himalaya – dorthin, wo sein Vater einst tödlich verunglückte. In seinen Vorträgen bringt Harald diese Erlebnisse eindrucksvoll auf die Bühne. Mittlerweile sucht er die Herausforderung mit dem E-Bike in kniffligen Uphills.

Bikebergsteiger Harald Philipp.
Foto: Dan Milner

Platz 5 | Cèdric Tassan

Der Franzose suchte das Trail-Glück in Ländern wie Afghanistan (Foto), wo er abgelegene Dörfer durchquerte, mit Taliban Volleyball spielte, gleichzeitig aber auch von den Islamisten bedroht wurde. Er besuchte die Mangghystau-Region in Kasachstan, Ladakh oder durchquerte das Pamir-Gebirge in Tadschikistan.

Der Franzose Cèdric Tassan hat eine Vorliebe für Sandkasten-Staaten. Hier ließ er die Drohne steigen und fuhr bis zur Spitze einer Felsnase in Afghanistan.
Foto: Cèdric Tassan

Platz 4 | Tilmann Waldthaler

Tilmann Waldthaler hat seit 1977 über 600.000 Kilometer in 143 Ländern zurückgelegt. Geboren 1942 in München und aufgewachsen in Südtirol, begann er – wie auch „Sir Vival“ Rüdiger Nehberg (1935–2020) – seine Karriere als Konditor. Waldthaler zog es hinaus in die Welt. Er war kein klassischer Trail-Sucher, sondern spezialisierte sich auf extreme Langstrecken. So fuhr er mit dem Mountainbike etwa 6000 Kilometer entlang des Nils (1987–1988), quer durch Australien (1994), von Alaska nach Patagonien (2001) oder von Deutschland in die Türkei (2004–2005). Waldthaler ist heute 83 Jahre alt und lebt seit vielen Jahren in Australien.

Action-Biking? Nein, Abenteuer-Biking? Definitiv! Tilmann Waldthaler irgendwann in den frühen Jahren des Mountainbikings.Foto: Tilmann WaldthalerAction-Biking? Nein, Abenteuer-Biking? Definitiv! Tilmann Waldthaler irgendwann in den frühen Jahren des Mountainbikings.

Platz 3 | Alban Aubert

Der Franko-Schweizer ist in der Szene bekannt geworden durch sein Projekt: 50 Bikeparks in 50 Tagen (am Stück). Das war 2011. Danach zog es Alban in die Ferne. Er spezialisierte sich auf Vulkan-Besteigungen und Abfahrten in Südamerika. So erklomm er Berge in Argentinien und Ecuador, meist über 5000 Meter hoch. In Papua-Neuguinea suchte er nach Trails und fand sie nicht. Alban weiß: Auch das gehört zum Abenteuer dazu. Dafür traf er auf abgelegene Volksstämme, die noch nie einen weißen zu Gesicht bekommen hatten. Alban geht’s ums Abenteuer, nicht um Follower auf Social Media – ein echter Bike-Abenteurer eben. Sein Insta-Profil: privat statt öffentlich.

Der Franko-Schweizer Alban AubertFoto: Patrice SchreyerDer Franko-Schweizer Alban Aubert

Platz 2 | Dan Milner

Der Brite Dan Milner hat über 80 Bike-Trips unternommen. Um seine Reisen zu finanzieren, stellt der Abenteuerfotograf ein Team zusammen und verkauft seine Geschichten an Magazine. Dan zieht es dorthin, wo andere nicht hinwollen: in Krisengebiete wie den Irak, Afghanistan oder ins Myohyangsan-Gebirge in Nordkorea.

Trotz ausgiebiger Recherche findet er nicht immer das große Trail-Glück: „Nichts ist schlimmer, als auf Forststraßen herumzugurken“, sagt er. In Indien unternahm Milner eine zwölftägige Tour zum Pindari-Gletscher, in Kirgistan führte ihn seine Route zum Lenin-Gletscher. Die Kombination aus fremden Kulturen, intensiven Begegnungen und der Suche nach Trails reizt ihn am meisten. Das Gefährlichste? „Nicht der Irak oder Afghanistan“, sagt Dan, „sondern Busfahren im Himalaya.“

Platz 2 für den Briten Dan Milner.Foto: Dan MilnerPlatz 2 für den Briten Dan Milner.

Platz 1 | Kilian Bron

Der Franzose gehört zur Generation der modernen Bike-Abenteurer. Die Ungewissheit sucht er weniger in der Reise selbst, sondern in der Machbarkeit der Linien, die Kilian sich als Ziel setzt. Immer dabei: sein Filmteam. Der vierfache Mountain of Hell-Sieger hat ein einzigartiges Gespür für epische Landschaften – doch es sind nicht nur diese, die seine Bilder und Videos so kraftvoll machen. Kilians Fahrstil ist geschmeidig, schnell und irgendwo zwischen kontrolliert und brachial. Ob auf Klettersteigen in den Dolomiten, in Argentinien, Kappadokien oder auf den Liparischen Inseln – Kilian ist immer auf der Suche nach dieser einen magischen Line.

Platz 1 unserer größten Bike-Abenteurer aller Zeiten: Der Franzose Kilian Bron
Foto: Pierre Vieira

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