FREERIDE Magazin
· 06.04.2023
Fabio Wibmer wohnt mittlerweile in Monaco und hat somit das ganze Jahr über sein Trainingsrevier vor der Haustür. Er tobt sich gerne im Hinterland seiner neuen Heimat auf dem Bike aus. Im Interview erzählt Fabio vom Making-of seines Webclips VIDEO GAME.
FREERIDE: Krasse Action, Fabio! Bei welchem Stunt von „Video Game“ raste dein Puls am schnellsten?
Fabio Wibmer: Der Backflip über die Treppen war heftig. Der hat viel Überwindung gekostet. Aber auch beim zweiten Versuch des Canyon-Gaps in den Black Hills war ich mega angespannt. Denn beim ersten Try war ich hart gecrasht.
Wie hoch war der Klippen-Flip ins Meer?
Wir haben 16 Meter gemessen.
Der Aufprall sah heftig aus.
Es war aber halb so wild, wenn man schön mit dem Bike unter sich ins Wasser taucht. Das Bike teilt das Wasser, und dann tut’s echt kaum weh.
Musstest Du das öfter machen?
Nein. Den Frontflip von der Klippe hab ich nur ein Mal gemacht. Genau wie den Pool-Jump. Besser so, denn wenn bei den Höhen was schiefgeht, tut’s echt weh!
War das Dein höchster Wasser- Jump bisher?
Der Cliffdrop-Frontie war mein höchster Sprung ins Wasser, doch der Jump in den Pool war noch eine Spur härter, obwohl nicht so hoch. Als ich oben an der Dachkante stand, sah der Pool wirklich mini aus. Wenn man genau hinschaut, sieht man, wie ich gerade so am Geländer der Terrasse vorbeifliege. Ich hab in der Luft einen Windstoß gespürt, der mich in Schieflage gebracht hat. Es ging Gott sei Dank gut aus. Mir blieb nur kurz die Luft weg nach der Landung im Pool.
Wie lange habt Ihr gefilmt, bis der Clip fertig war?
Wir haben im März begonnen und waren tatsächlich zwei Tage vor dem Release noch beim Shooten. Insgesamt haben wir mehr als 70 Tage gebraucht.
Wie viele Stürze?
Insgesamt mehr als 20. Aber nur fünf waren richtig heftig.
Welche?
Zum Beispiel die Crashs beim Frontflip-Gap, beim Doubleflip oder in den Black Hills. Das Canyon-Gap in den Black Hills hat mich ausgeknockt, und ich musste auch danach ein paar Wochen Pause machen. Solche Hits auf den Kopf sind nicht zu unterschätzen.
Notaufnahme?
Ja. Drei Mal musste ich während der Dreharbeiten in die Klinik. Beim Frontflip-Gap nähten die Ärzte die Nase. Nach dem Pool-Drop ging ich zur Sicherheit für einen Check zum Doc. Und nachdem es mich am Canyon-Gap ausgeknockt hatte, auch.
Du bist schon mal auf einer Staumauer balanciert. Allerdings mit Sicherung, jetzt ohne. Wie war das?
Die Mauer war viel, viel breiter als die Rail, auf der ich vor Jahren mal gefahren bin. Hier wusste ich, dass es keine Probleme gibt.
Reaktionen von Buddy Danny MacAskill bekommen?
Ja, Danny und auch einige andere Dudes haben mir geschrieben. Das freut mich natürlich immer enorm, wenn den Kollegen meine Videos gefallen! Danny hat kurz nach mir sein Francisco-Projekt releast (Postcards from San Fransisco, d. Red.) – absoluter Banger!