Wenn man den Eufab ProBC2+ Fahrradträger auf die Anhängerkupplung hievt und seine „Flügel“ auseinanderklappt, scheint er eine Spannweite wie ein Kondor zu haben. Tatsächlich bietet der ProBC2+ eine der größten Schienenlängen, die wir bisher an einem Fahrradträger gemessen haben. Das könnte ihm einen Vorteil bei Bikes mit besonders langem Radstand verschaffen. Ob die Wuppertaler auch sonst im Test überzeugen können? Das klären wir hier im weiteren Verlauf.
Der erste Kontakt mit dem wuchtigen ProBC2+ ist schon mal positiv. Eufab schickt den Fahrradträger komplett vormontiert zum Kunden, sogar die Haltearme mit Ratschenbändern hängen bereits am Bügel. Besonders praktisch finden wir die Befestigung des Kennzeichens. Die Halterung verfügt über eine Spannvorrichtung, über die das Nummernschild ohne Aufwand geklemmt wird.
Obwohl der Eufab mit gut 17 Kilo kein Leichtgewicht ist, lässt er sich doch recht angenehm zum Fahrzeug transportieren. Wie beim Thule EasyFold 3 formen die beiden Schienen im geklappten Zustand einen praktischen Tragegriff. Damit lässt sich der Eufab auch recht leicht auf die Kupplung hieven und zum Klemmen mit der linken Hand fixieren. Mit dem langen Hebel lässt sich leicht die benötigte Klemmkraft aufbringen. Ob der Fahrradträger fest auf der Kupplung eingerastet ist, zeigt eine grüne Markierung auf dem Hebel – Sicherheit geht vor. Die Halterung für den Stecker befindet sich direkt an der Kupplung und angenehm griffbereit.
Auch wenn die Verarbeitung auf den ersten Blick durchaus gefällig ist, bei genauerem Hinsehen entdeckt man dann doch ein paar scharfkantige Kunststoff- und Alu-Teile. Gerade an den Adaptern für die dritte Schiene und der Innenseite der Griffe kann man sich durchaus mal die Finger ramponieren, wenn man nicht aufpasst.
Es gibt gute Nachrichten für Bike-Reisende, die ihr Fahrrad am Heck des Autos mit nach Italien nehmen wollen. Die Vorschriften zur Kennzeichnung mit einer Warntafel haben sich geändert. Was neu ist beim Transport von Zweirädern erfahrt ihr hier.
Jetzt aber klappen wir erst einmal die extralangen Schienen auseinander und rasten den Kennzeichenhalter in seiner Fixierung ein, um den Eufab einsatzbereit zu machen. Ein Alleinstellungsmerkmal, das wir beim Eufab ProBC2+ herausheben müssen, sind die verschiebbaren Radschuhe. Die sorgen nicht nur dafür, dass die Laufräder sehr sicher auf den Schienen stehen, sondern auch, dass die Rastbänder immer angenehm direkt um die Laufräder geführt werden. Das verbessert deren Halt auf dem Fahrradträger zusätzlich. Reifen bis an die 3 Zoll finden hier gut Platz. Lediglich für Fatbike-Pneus ist der Eufab wenig geeignet.
Das erste Bike zu befestigen ist kein Problem. Wie oben schon erwähnt, finden auch Bikes mit langem Radstand locker Platz auf dem ProBC2+ von Eufab. Alle Rastbänder sind zusätzlich gummiert, was die Beschädigungsgefahr für Rahmen und Laufräder reduziert. Ein Überrastschutz verhindert zudem, dass die Gurte zu fest angezogen werden. Die Länge der Gurte an den Greifern dürfte selbst für die meisten Power-E-Bikes mit großen Akkus im Unterrohr ausreichend sein.
Beim Zweiten Bike wird die Sache dann etwas komplizierter. Hier zeigen sich ein paar Schwächen im Detail. Die Greifer lassen sich zwar abnehmen, um sie an die passende Position zu setzen. Doch das Handling ist umständlich – vor allem, wenn das zweite Bike schon auf der Schiene steht. Zudem baut der Haltebügel für die Greifer sehr schmal, was die möglichen Positionen beschränkt – vor allem bei Rahmen mit komplizierten Federungssystemen kann es eng werden.
Wer denkt, das + in der Modellbezeichnung beziehe sich auf das üppige Platzangebot liegt falsch. Es handelt sich hierbei um die Version des Fahrradträgers mit etwas weiter abklappenden Schienen. Somit lassen sich auch bei VW Bus und Co die großen Heckklappen noch vollständig öffnen. Wer diese Funktion nicht braucht, greift zum 70 Euro günstigeren Modell ohne das + im Namen.
Mit einer Spannweite wie ein Kondor transportiert der Eufab selbst längste Radstände. Super sind die versetzbaren Radschuhe. Alle Rastbänder sind metallverstärkt, gummiert und reichen auch für fette Reifen oder voluminöse Unterrohre. Neben der soliden Verarbeitung gefallen vor allem der lange Klemmhebel, der Tragegriff und die Bus-taugliche Abklappfunktion. Kleines Manko: Der Bügel bietet wenige Klemmpositionen, das Versetzen der Greifer ist umständlich. Teils etwas scharfkantig.