RegenfestMTB-Tipps für schlechtes Wetter - Reinigung von Bike und Kleidung

Jörg Spaniol

 · 06.09.2024

Regenfest: MTB-Tipps für schlechtes Wetter - Reinigung von Bike und KleidungFoto: www.pd-f.de / cosmicsports.de / Christoph Bayer
Die Herbstausfahrt auf Rennrad oder Gravelbike ist zu Ende und jetzt ist alles dreckig? Die Tipps, die für Mountainbikes und MTB-Kleidung gelten, funktionieren auch für Räder mit gebogenem Lenker - und die Klamotten. Wir zeigen wie die Reinigung von Bike und Kleidung am besten geht.

Bike-Reinigung: die Basis

Die Standardwäsche braucht wenig Material:

  • Putzeimer voll Wasser oder Gartenschlauch
  • Bürste mit langen, weichen Borsten (z. B. Kleisterbürste)
  • Lappen
  • Kettenöl

Solange der Schmodder nicht angetrocknet ist, braucht es nicht mehr als großzügig aufgetragenes Wasser, um ihn mit Bürstenhilfe abzuspülen. Das nasse Rad ein paarmal auf den Boden plumpsen lassen, damit Wasser abtropft, dann die Kette mit dem Lappen halbwegs trocken reiben und gleich ölen. So entsteht kein Flugrost. Gerade bei verlustreichem Schmuddelwetter empfiehlt sich ein umweltschonendes Kettenöl.

Wenn’s mehr braucht: Profiwäsche

Alle paar Runden freut sich das Rad über eine Profiwäsche mit umweltverträglichem Fahrradreiniger. Je besser der Antrieb mechanisch vorgereinigt ist, desto leichter hat es der Reiniger. An den Schaltröllchen und zwischen den Ritzeln bewährt sich ausgemustertes Zahnarztbesteck – Fragen tut nicht weh. Nach der Vorreinigung mit Wasser und so einem Werkzeug (notfalls auch mit einem Reifenheber) werden das Bike und ganz gezielt der Antrieb mit Reiniger eingesprüht. Wichtig: nach Herstelleranweisung einwirken lassen, meist ein paar Minuten. Dann Kettenblatt, Ritzel und Schaltwerk mit einer kleinen, harten Bürste schrubben, die Kette durch einen Lappen ziehen und anschließend alles mit reichlich Wasser abwaschen. Nach dem Reinigereinsatz ist frisches Kettenöl besonders wichtig.

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Ran an die Klamotten: So werden Regenjacke und Schuhe wieder sauber

Wie oft, wie heiß, wie schnell schleudern? Tipps für die richtige Reinigung von imprägnierten, dampfdurchlässigen Regenklamotten haben wir schon oft gegeben. Die zentralen Punkte: Flüssigwaschmittel sparsam dosieren, gründlich ausspülen, höchstens kurz anschleudern und die abschließende Imprägnierung per Bügeleisen oder Trockner mit Wärme fixieren. Den einen oder anderen Waschgang kannst du dir sparen, wenn Sonnencreme, Bodylotion und Co. gar nicht erst auf die Innenseite der Jacke kommen. Wenn es die Außentemperatur zulässt, sind deshalb lange Ärmel und Schlauchschals hilfreiche Barrieren zwischen Haut und Jacke.

Funktionsbekleidung hat spezielle Ansprüche in puncto Waschen und Imprägnieren. Wer sich an die Vorgaben und unsere Experten-Tipps hält, hat länger was von den teuren Teilen.Foto: Robert NiedringFunktionsbekleidung hat spezielle Ansprüche in puncto Waschen und Imprägnieren. Wer sich an die Vorgaben und unsere Experten-Tipps hält, hat länger was von den teuren Teilen.

Pflege-Tipps vom Experten

Zwei besonders kniffelige Praxisfragen hat uns Axel Meyer, Geschäftsführer der Spezialwäscherei Meyer und Kuhl, beantwortet. Seine Firma wäscht und imprägniert auch die Regenklamotten von Bikerinnen und Bikern professionell.

BIKE: Nach unserer Erfahrung ist eine Nachimprägnierung nie so gut und dauerhaft wie die vom Textilhersteller. Woran liegt das?

Axel Meyer: Damit das Textil und die Imprägnierung sich optimal verbinden, muss der pH-Wert der Oberfläche stimmen. Zu viel alkalisches Waschpulver oder zu saures Wasser verschlechtern die Wirkung. Das kann man mit Haushaltsmitteln nicht wirklich kontrollieren. Wir und die Textilhersteller können das aber. Die Imprägnierung wird mit Wärme fixiert, auch da ist unser Prozess sehr genau.

Dazu kommen Probleme aufgrund des Verzichts auf bestimmte umweltbelastende Fluorverbindungen, die PFC, die früher üblich waren. Die Alternativen basieren meistens auf Silikon oder auf Melaminharzen – und diese beiden Stoffe vertragen sich untereinander nicht. Wenn die Nachimprägnierung nicht zur Erstimprägnierung passt, funktioniert sie nicht.

Bikejacken und -hosen kommen manchmal mit Kettenschmiere in Kontakt – ein ziemliches Problem auf so einer Funktionsjacke, oder?

Nein, das ist halb so schlimm. Wenn man die Flecken vor dem Waschen und Imprägnieren vorbehandelt, sollte das rausgehen. Ich empfehle entweder eine Paste aus geraspelter Kernseife mit Wasser, einfache Schmierseife oder eine nicht zu intensive Spülmittel-Lauge. Da nimmt man ein fettlösendes Spülmittel, mindestens eins zu acht mit Wasser verdünnt, weil der Bereich sonst auch nach der Wäsche zu alkalisch bleibt. Schön mit dem Daumen einmassieren, kurz einwirken lassen, dann ab in die Waschmaschine. Und wie immer bei zu imprägnierenden Textilien: reichlich ausspülen in der Waschmaschine. Ein zusätzlicher Spülgang verbessert das Ergebnis.

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